Stmk: Sechs Feuerwehren bei Einsatzübung im Heilmoorbad Bad Schwanberg eingesetzt
BAD SCHWANBERG (STMK): Gegen Ende September 2021 fand im Heilmoorbad in Bad Schwanberg eine Räumungsübung, die mit einer Feuerwehrübung kombiniert wurde, statt. Das Heilmoorbad Schwanberg hat 91 Zimmer und bei voller Belegung sind 146 Betten ausgelastet. Es ist somit der größte Beherbergungsbetrieb im Bezirk Deutschlandsberg. Neben der Größe des fünfgeschossigen Objekts, das sich in einen Alt- und einen Neubautrakt teilt, ist besonders die Orientierung im Brandfall in den verschachtelten Gängen eine Herausforderung.
Um 17 Uhr heulten in Bad Schwanberg die Feuerwehrsirenen. Zuerst wurde die ortszuständige Feuerwehr Bad Schwanberg zu einem Brandmeldeanlagenalarm ins Heilmoorbad alarmiert. Vor Ort angekommen machte sich Übungs-Einsatzleiter HBI Lukas Andracher ein Bild der Lage im renommierten Kurbetrieb und erhöhte aufgrund des fiktiv vorgefunden Brandszenarios das Alarmstichwort auf „Brand 14 – Menschenansammlung“.
Daraufhin wurden von der Bereichsalarmzentrale Florian Deutschlandsberg, wie im Alarmplan vorgesehen, die Feuerwehren Gressenberg, Grünberg-Aichegg, Hollenegg, Rettenbach und die Drehleiter der Feuerwehr Deutschlandsberg alarmiert.
Das erste Szenario war ein Zimmerbrand im Neubautrakt des Heilmoorbades. Dieser Brand hatte bereits auf die Fassade übergegriffen und im betroffenen Gebäudeabschnitt waren noch etliche Personen vermisst. Hier wurden von der Einsatzleitung zwei Atemschutztrupps (ATS-Trupps) zur Menschenrettung und Brandbekämpfung mittels C- Strahlrohren entsandt. Die C-Faltschläuche für die Strahlrohre wurden an Wandhydranten in den sicheren Brandabschnitten angeschlossen.
Parallel dazu hatte sich eine unklare Lage im erst kürzlich renovierten Altbau, dem ehemaligen Kapuzinerkloster, ergeben. Es wurde eine ortsfeste Einsatzleitung installiert und ob der Größe des Brandobjekts eine Aufteilung in zwei Einsatzabschnitte vorgenommen. Im Altbau wurde ein ATS-Trupp zur Erkundung vorgeschickt und die Rettung der eingeschlossenen Personen mittels Drehleiter veranlasst. Zusätzlich wurde ein weiterer Leiterweg über Steckleitern hergestellt.
Um genügend Löschwasser für die Brandbekämpfung zur Verfügung zu haben, wurde eine Zubringleitung aus der Schwarzen Sulm hergestellt, und zwei Überflurhydranten und ein Unterflurhydrant angezapft. Im Außenangriff wurden drei C-Strahlrohre von beiden Gebäudeseiten her eingesetzt.
Insgesamt nahmen 51 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren mit elf Einsatzfahrzeugen an der Übung teil. Auch das Rotes Kreuz Deutschlandsberg war mit einem RTW inklusive Besatzung vor Ort. Die Polizeiinspektion Bad Schwanberg war mit einer Streife zugegen.
Der Verkehr auf der Landesstraße L649 war für die Dauer der Übung behördlich gesperrt. Zahlreiche interessierte Zuschauer fanden sich rund um das Heilmoorbad und am Hauptplatz von Bad Schwanberg um die Feuerwehrübung mitzuverfolgen.
Bei der Schlussbesprechung wurden die Übungsziele und deren Erreichung – sprich die Effizienz der von Feuerwehr und Belegschaft des Heilmoorbades gesetzten Maßnahmen im Rahmen der Übung – evaluiert.
Bürgermeister Mag. Karlheinz Schuster, der die gesamte Übung beobachtet hatte, bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement bei den FeuerwehrkameradInnen. Abschnittsbrandinspektor Johannes Aldrian wies auf die Wichtigkeit von Übungen in so komplexen Objekten wie dem Heilmoorbad hin. OMR Dr. Gerald Andracher, ärztlicher Leiter der Kuranstalt, sprach als Vertreter des Betreibers seinen Dank aus und lud alle an der Übung Beteiligten zu einer Jause ein. Allen Rednern war der gemeinsame Wunsch eins, dass es im Heilmoorbad stets bei Übungen bleiben möge.