Technisch

D: Langwieriger Gefahrguteinsatz in Vreden → Bildung giftiger Dämpfe

VREDEN (DEUTSCHLAND): Am 11. Oktober 2021 um 11:22 Uhr wurde eine Gruppe des Löschzuges Vreden-Stadt mit dem Stichwort „GSG_Klein“ zu einem Betrieb auf die Gutenbergstraße alarmiert. Gemäß Erstmeldung sollte es in einem Chemikalienlager zu einem Schadensereignis gekommen sein.

Ob es sich dabei um einen Brand oder eine chemische Reaktion handelte, konnten die Mitarbeiter nicht mit Sicherheit bestimmen. Aufgrund dieser Lagemeldung wurde das Stichwort umgehend erhöht und beide Züge nochmals mittels digitalem Funkmeldeempfänger und Sirene alarmiert. Bei Eintreffen der ersten Kräfte hatten die Mitarbeiter den Gefahrenbereich bereits eigenständig verlassen. Da drei Mitarbeiter Dämpfe eingeatmet hatten, wurde diese durch den Rettungsdienst versorgt und in ein nahegelegenes Krankenhaus transportiert. Nach einer ambulanten Versorgung konnten sie dieses glücklicherweise wieder verlassen.

Die Feuerwehr leitete Absperrmaßnahmen ein und räumte auch die übrigen Gebäudeteile. Außerdem wurden die umliegenden Firmen angewiesen ihre Klima- bzw. Lüftungsanlagen abzuschalten. Darüber hinaus wurde ein benachbarter Baumarkt vorsorglich geräumt und vorübergehend geschlossen. Zeitgleich wurde die Erkundung durch Trupps unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) vorbereitet, die in den Kellerraum vorgingen.

Hier konnte festgestellt werden, dass infolge einer chemischen Reaktion giftige Dämpfe entstanden. Nach Rücksprache mit einem Fachberater und dem Sicherheitsbeauftragten der Firma wurde der Kellerraum stetig mit Wasser geflutet, sodass die Bildung der Dämpfe gestoppt wurde. Aufgrund der chemischen Eigenschaften entstand aus dem wasserlöslichen Stoff in Verbindung mit dem zugeführten Wasser eine ungefährliche Salzlösung.

Diese Arbeiten im Gefahrenbereich mussten durch Einsatzkäfte unter Schutzanzügen durchgeführt werden. Aufgrund des hohen Personalbedarfs an CSA-Trägern wurde daher auch der ABC-Zug des Kreises Borken eingesetzt. Insgesamt wurden neun Trupps unter CSA und ein Trupp unter ABC-Schutzanzug (Form 2) eingesetzt.

Durch festverbaute Pumpen wurde die entstandene Lösung in Lagertanks gepumpt. So nahm die Stoffkonzentration im Kellerraum im Einsatzverlauf stetig ab. Zur besseren Ereichbarkeit wurde das Dach stellenweise geöffnet und auch von oben Wasser in den Keller geleitet. Nach ca. sechs Stunden war der gesamte Stoff gelöst und die Lösung konnte durch eine Fachfirma abgesaugt werden.

Aufgrund einer auftretenden Geruchsbelästigung wurde die Bevölkerung über die NINA-App und die Medien aufgefordert Türen und Fenster geschlossen zu halten. Eine Gefahr für die Bevökerung bestand zu keinem Zeitpunkt.

Die Gutenbergstraße und die Wüllener Straße waren für die Dauer es Einsatzes geesperrt. Nach ca. 7 Stunden waren die Aufräumarbeiten abgeschlossen und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit an den Gerätehäusern.

Freiw. Feuerwehr Vreden

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