Bayern: Schwerverletzter Polizist nach Rammen einer Polizeisperre → Fw-Drohnen unterstützen Suche
MÜNCHBERG, LKR. HOF (BAYERN): Unter Hochdruck fahnden derzeit zahlreiche Einsatzkräfte nach zwei flüchtigen Männern, die am 14. November 2021 mit einem Fahrzeug eine Polizeisperre bei Münchberg durchbrachen. Hierbei wurde ein Polizeibeamter schwer verletzt.
Kurz vor 19 Uhr geriet ein Audi A6 auf der Autobahn A9 ins Visier der Polizisten. Zunächst wollten die Polizeikräfte den mit zwei männlichen Personen besetzten Audi einer Verkehrskontrolle bei Bayreuth unterziehen. Daraufhin beschleunigten die bislang Unbekannten ihr Fahrzeug auf teilweise weit über 200 Stundenkilometer und flüchteten auf der Autobahn in nördliche Richtung.
Die Männer verließen die A9 im Bereich Münchberg und durchbrachen eine durch die Polizei errichtete Verkehrssperre auf der Staatsstraße St2194. Hier erfassten sie einen Beamten der Verkehrspolizei und verletzten ihn schwer. Die Unbekannten fuhren noch zirka 200 Meter auf einer Wiesenfläche weiter und flüchteten anschließend fußläufig in ein angrenzendes Waldstück. Der Verkehrspolizist kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus.
Derzeit laufen umfangreiche Fahndungsmaßnahmen mit über 150 Einsatzkräften nach den dunkel gekleideten Männern (Stand 0.15 Uhr). Hierbei wird die oberfränkische Polizei insbesondere von Personensuchhunden aus Thüringen und Mittelfranken unterstützt. Zudem kommen hierfür Drohnen der Feuerwehr zum Einsatz.
Update: Verdächtige gefasst
Es folgte eine groß angelegte Fahndung im Bereich Münchberg, an welcher sich mehrere oberfränkische Dienststellen, unterstützt von Diensthundeführern aus Mittelfranken und der Oberpfalz, der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg, Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts und einem Polizeihubschrauber, beteiligten. Auch die Feuerwehr Münchberg half mit einer Drohne bei der Absuche des Gebiets aus der Luft.
Am Montag erfolgten weitere Absuchen der Umgebung, angrenzender Ortsteile und Waldgebiete. Gleichzeitig nahm die Kriminalpolizeiinspektion Hof vor Ort die Ermittlungen auf. Die durch das Polizeipräsidium Oberfranken koordinierten Fahndungsmaßnahmen führten schließlich zu einem landwirtschaftlichen Anwesen am nördlichen Münchberger Ortsrand, in welchem die Einsatzkräfte die Gesuchten vermuteten. Gegen 14.40 Uhr gelang es Bereitschaftspolizisten schließlich, die beiden Tatverdächtigen widerstandslos festzunehmen. Diese hielten sich bei der Festnahme auf einem Heuboden versteckt.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat, insbesondere warum die beiden Männer, ein 24-jähriger Serbe aus Berlin und ein gleichaltriger Deutschrusse aus Potsdam, derart rabiat vor der Polizei flüchteten, laufen derzeit noch auf Hochtouren. Wegen der schweren Verletzung des Polizeibeamten muss sich unterdessen zumindest der Fahrer wegen eines versuchten Tötungsdelikts verantworten. Die Staatsanwaltschaft Hof führt diesbezüglich die Ermittlungen und prüft derzeit einen Haftbefehlsantrag.
Der oberfränkische Polizeipräsident Alfons Schieder zeigt sich über die Festnahme erleichtert. „Die vergangenen Stunden haben gezeigt, dass die oberfränkische Polizei imstande ist, eine solche Lage hochprofessionell zu bewältigen und so einen raschen Fahndungserfolg herbeizuführen. Unsere Gedanken sind jetzt bei dem im Dienst verletzten Kollegen, dem wir baldige und vollständige Genesung wünschen.“