Bayern: Von Grabenstätt bis Inzell → Corona ist und bleibt das bestimmende Thema → „Hybridtagung“ Land 2-1
BERGEN (BAYERN): Etwa die Hälfte der Feuerwehren im südlichen Landkreis, der sogenannte Kreisbrandmeisterbereich „Land 2-1“ blickt auf ein arbeitsreiches Jahr 2021 zurück. Insbesondere die Autobahn forderte die Aktiven, aber auch Unwetterschadenslagen waren zu bewältigen.
Seitens der Kreisbrandinspektion wurden zahlreiche Projektstände und Neuerungen präsentiert und in einem ersten Fazit der Feuerwehr Führungsstelle „Achen“ wurden die ersten Alarmierungen reflektiert. Damit die Teilnehmerzahl auf ein nötiges Minimum an Gästen reduziert werden konnte, wurde diese als „Hybridveranstaltung“ in Form einer Videokonferenz übertragen.
In seinem Rückblick informierte Kreisbrandinspektor Georg König, der zusammen mit dem zuständigen Kreisbrandmeister Stephan Hellmuth zur Versammlung geladen hatte, „dass Corona auch in diesem Jahr eines der beherrschenden Themen war und die Feuerwehren der Region noch weiter beschäftigen wird“. Bisher seien die Feuerwehren gut durch die Pandemie gekommen und er forderte die Feuerwehren auf, sich weiterhin an die geltenden Hygieneregeln zu halten, um keine Infektionsketten zu erzeugen.
Dennoch brachte er seine Freude zum Ausdruck, dass man in den Sommermonaten nach der „Coronapause“ wieder Fahrt bei der Ausbildung und im Lehrgangsbetrieb aufnehmen konnte und auch einige Leistungsabzeichen bei den Feuerwehren abgelegt wurden. In Siegsdorf schlossen beispielsweise 18 Nachwuchskräfte das sogenannte Basismodul in der Truppausbildung ab. Die Feuerwehren Holzhausen, Grabenstätt, Vachendorf, Bergen, Eisenärzt und Ruhpolding wurden umfangreich in die Kenntnisse zur Bahnehrdung auf Gleisanlagen durch die Deutsche Bahn unterwiesen. Zudem konnte ein landkreisweiter Lehrgang für Drehleitermaschinisten in Siegsdorf angeboten werden.
Im gesamten Inspektionsbereich 2, dem gesamten südlichen Landkreis, traten 111 Feuerwehrkräfte zu Leistungsprüfungen an, davon legten 37 Nachwuchskräfte das Jugendleistungsabzeichen ab. In Eisenärzt und Ruhpolding konnte insgesamt 13-mal die Jugendflamme übergeben werden. 50 Aktive schafften das Abzeichen „Wasser“ und bei die „Technische Hilfe“ haben 37 Floriansjünger erfolgreich durchlaufen. Auf Grund der Pandemie ist ein Teil der Ausbildung auf Videoschulungen umgebaut worden, so entstand eine vierteilige Serie an Informationen, speziell zu Bränden im Zusammenhang in der Vegetation.
Die Feuerwehren Bergen, Eisenärzt, Erlstätt, Grabenstätt, Hammer, Holzhausen, Inzell, Ruhpolding, Siegsdorf, Vachendorf und Vogling waren bei ihren Einsätzen auf sehr vielfältige Weise gefordert. „Letztes Jahr hatten wir glücklicherweise keinen Großbrand in diesem Bereich zu verzeichnen, wenngleich es mehrmals zu Wohnungs- und Zimmerbränden gekommen ist. Die Autobahn führt regelmäßig zu teils schweren Einsätzen. Viele Verkehrsunfälle, aber auch Fahrzeugbrände forderten die Feuerwehren auf dem gesamten Abschnitt“, so Georg König.
Turnusgemäß wurden auch Neuwahlen von Kommandanten durchgeführt. In Holzhausen besteht das Führungsduo der Wehr in den kommenden sechs Jahren aus Thomas Zettl und Peter Krendlinger. Die Feuerwehr Siegsdorf leiteten Manfred Steiner und Hans-Jörg Mayer, als weiteren stellvertretenden Kommandanten wählten die Aktiven Peter Bittner. In Ruhpolding wurde Michael Mayer erneut zum Kommandanten gewählt und Roman Rasch als sein Stellvertreter bestätigt.
„Wir waren noch keine zwei Wochen einsatzbereit gemeldet, als wir auf unsere erste Bewährungsprobe gestellt wurden“, sagte Rainer Winklmair als Leiter der Führungsstelle „Achen“. 22 Aktive der Feuerwehren Rottau, Grassau, Marquartstein und Übersee bilden das Kernteam der Einheit. Innerhalb kurzer Zeit wurden sie bei mehreren Unwetterlagen alarmiert. Dabei war bei dem Stark- und Dauerregen Mitte Juli die erste große Bewährungsprobe zu meistern und dutzende Einsätze zu koordinieren.
„Vieles hat schon gut funktioniert, gleichzeitig haben schon zahlreiche Verbesserungen in die Abläufe einbringen können. Unsere Mannschaft ist hochmotiviert und mit den eigens vorgesehenen Räumlichkeiten im neuen Feuerwehrhaus in Rottau sind wir dann in Zukunft auch in Sachen Infrastruktur bestens aufgestellt“, freut sich Rainer Winklmair.
„Das Feedback bezüglich der neuen Kommunikationsübungen zeigt es eindeutig. Dieses Angebot hat gute bis sehr gute Rückmeldungen und deshalb werden wir dieses aufrechterhalten“, informierte Fach-Kreisbrandmeister „Digitalfunk“ Ingo Klepke aus seinem Bereich. Darüber hinaus informierte er über die Neuerungen im Digitalfunk und ermutigte die Anwesenden, „besonders jetzt in den Wintermonaten, den Umgang mit den Digitalfunkgeräten in euren Übungen zu trainieren“. Sein Amtskollege Thorsten Lohner informierte aus dem Bereich „EDV“.
„Wir sind laufend dabei, unser Feuerwehrportal zu optimieren und zu erweitern. Im kommenden Jahr wollen wir einen Workshop anbieten, bei dem wir insbesondere die Nutzfreundlichkeit weiter ausbauen möchten“, so der Fach-Kreisbrandmeister „EDV“. In diesem Jahr ist in diesem Bereich unter anderem eine Kalenderfunktion und die Nutzung einer Plattform für Videokonferenzen entstanden. Zudem gab er einen Sachstandsbericht zur „Handyappalarmierung“, welche im Landkreis in den kommenden Wochen ausgerollt wird.