Russland: Mindestens 52 Tote – davon 6 Rettungskräfte – und Dutzende Vermisste bei Kohlebergwerk-Feuer in Sibirien
RUSSLAND: Auf inzischen 52 bestätigte Opfer, darunter sechs Rettungskräfte, ist die Zahl der Opfer nach einem Bergwerksunglück in Sibirien vom 25. November 2021 angestiegen. Dutzende Kumpel gelten im Bergwerk noch vermisst, aufgrund der Explosionsgefahr mussten die Rettungsarbeiten unterbrochen werden.
In der sibirischen Kohlemine war es den bisherigen Informationen zu einer massiven Staubexplosion gekommen. Feuer und Rauch hüllten die Mine Listvyazhnaya in Windeseile über das Lüftungssystem ein. Die anfänglichen Opferzahlen mussten immer wieder nach oben revidiert werden. Die letzte Twittermeldung nach 20 Uhr des 25. November berichtete von inziwschen 52 bestätigten Opfern.
Retter starben vermutlich an Sauerstoffmangel
Eine Rettungsaktion hatte gehofft, Überlebende zu finden, endete aber in einer Tragödie. Die Retter hatten versucht, zu den Vermissten zu gelangen und kamen dabei ums Leben. Anfänglich von drei Opfern sprechend, erhöhte sich die Zahl der verunglückten Einsatzkräfte bislang dann auf sechs. Lokale Medien vermuten den Angaben von BBC zufolge, dass die Zahl der Todesopfer noch höher ist. Russlands private Nachrichtenagentur Interfax zitierte eine Quelle, die sagte, die Sauerstoffversorgung eines Teils der Suchgruppe sei zur Neige gegangen.
Suche vorübergehend gestoppt
Insgesamt 285 Menschen befanden sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in der Mine Listvyazhnaya, sagte der Gouverneur von Kemerowo. Die Bemühungen, die in der Mine eingeschlossenen Personen zu retten, wurden am Donnerstagnachmittag wegen der Gefahr einer Explosion aufgrund zu hoher Methanwerte gestoppt, sagten Beamte. Die Wahrscheinlichkeit einer Explosion ist sehr hoch. Wir haben beschlossen, die Such- und Rettungsaktion auszusetzen, bis die Gaskonzentration abnimmt“, sagte auch der Gouverneur von Kemerowo, Sergei Tsivilev.
In der Grube seien bis zu 250 Meter unter der Erdoberfläche noch immer 35 Menschen, zu denen der Kontakt fehle. Der Zustand der Bergarbeiter im Schacht ist unklar. Die Grubengänge seien stark mit Rauch gefüllt, hieß es. Die Arbeiter könnten sich nicht selbst retten.
49 Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert.
Ein Drittel der Minen unsicher
Dies ist laut lokalen Medien nicht der erste Unfall in der Mine mit einer Methangasexplosion, bei der 2004 13 Menschen getötet wurden. Unfälle in russischen Minen sind keine Seltenheit. Im Jahr 2016 bewerteten die Behörden die Sicherheit der 58 Kohlebergwerke des Landes und erklärten 34% von ihnen für potenziell unsicher. Die Liste enthielt damals nicht die Mine Listvyazhnaya, heißt es in russischen Berichten.
Das regionale Ermittlungskomitee erwähnte, dass drei Personen zusammen mit dem Direktor der Mine Listvyazhnaya und seinem Stellvertreter wegen des Verdachts der Verletzung der industriellen Sicherheitsrichtlinien verhaftet worden waren. Es wurde erwähnt, dass Bergleute erstickt waren, als ein Luftstromschacht durch ein Brennstoffleck mit Treibstoff vollgestopft wurde. Das Staatsfernsehen erwähnte laut worldnewzinfo.com, dass die Staatsanwälte glauben, dass es eine Methanexplosion gegeben habe.