Tirol: „Hab ein Problem mit Blaulichtorganisationen“ → Notarzt-Fahrzeug mit Schülerbus bewusst gerammt
ST. JOHANN (TIROL): Am 13. Dezember 2021 gegen 07:30 Uhr sah der Lenker eines mit 24 Schülerinnen und Schülern besetzten Schülerbusses in St. Johann i.T. ein Notarztfahrzeug mit eingeschaltetem Blaulicht, das gerade verkehrsbedingt angehalten hatte und fuhr absichtlich mit dem Bus gegen das Notarztfahrzeug.
Attacke mit Messer
Dann hielt der Mann den Bus an, ging zu dem Einsatzfahrzeug und versuchte den Lenker des Fahrzeuges mit einem Klappmesser durch die geöffnete Seitenscheibe des Fahrzeuges zu attackieren. Der Lenker, ein 46-jähriger Rettungssanitäter, wurde nur leicht verletzt, da er ausweichen und das Fenster der Wagentür schließen konnte. Nach der Attacke ging der Buslenker zu seinem Fahrzeug zurück und fuhr mit dem inzwischen leeren Bus nach Going. Der Notarzt hatte die Kinder zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Bus gebracht und zu einer Bushaltestelle geleitet bzw. in Sicherheit gebracht.
„Wollte Aufmerksamkeit erregen“
Sofort nach dem Vorfall wurde von der Polizei die Fahndung nach dem Bus aufgenommen. Nach knapp 10 Minuten konnte das Fahrzeug bei einem Parkplatz in Going festgestellt und der Lenker festgenommen werden. Bei der ersten Einvernahme gab der Mann an, dass er ein Problem mit Blaulichtorganisationen habe und Aufmerksamkeit erregen wollte. Weitere Erhebungen folgen, berichtet die Polizei abschließend.
Vorläufig in Anstalt für abnorme Rechtsbrecher
Laut einem Onlinebericht von ORF-Tirol vom Dienstag, dem 14. Dezember 2021, wurde am Innsbrucker Landesgericht eine vorläufige Anhaltung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verfügt. Sie ersetzt die Untersuchungshaft, denn der beschuldigte Busfahrer scheint psychisch schwer beeinträchtigt zu sein, so die Staatsanwaltschaft Innsbruck. ‚Es gebe kein nachvollziehbares Motiv für seine Tat, sagte Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Der Mann gibt zu, dass er bewusst in das Auto hineingefahren ist, auch dass er bewusst in den Oberkörper des Sanitäters gestochen hat. Er bestreitet eine Tötungsabsicht. Aber er kann keine nachvollziehbare Erklärung für sein Handeln angeben. Wir gehen davon aus, auch aufgrund seiner Beschreibung der Tat, dass er unter einer schwereren geistigen Störung leidet.“‚ so der Auszug aus dem ORF-Beitrag.
Siehe auch: D: Dreist → Frau will Rettungsfahrzeug eigenmächtig umparken: “Einsatz ist mir egal, hab’s eilig”