Oö: Neubau Feuerwehrhaus Alkoven seit zwei Jahrzehnten im Gespräch → nun kommt Bewegung ins Spiel
ALKOVEN (OÖ): Seit nunmehr an die 20 Jahre ist der Neubau des Feuerwehrhauses Alkoven ein Thema. Schon im Jahr 2000 sagte ein Vertreter des Landes Oberösterreich, dass es nicht mehr sinnvoll erscheint, in das bestehende Gebäude zu investieren. Nun kommt mit Jahresanfang 2022 endlich Bewegung ins Spiel.
Seitens des Alkovener Gemeinderates wurde Anfang der 2000er Jahre der Beschluss gefasst, in das bestehende Feuerwehrhaus Alkoven – das im Grunde inzwischen aus drei Objekten besteht (derzeitiges Feuerwehrhaus an der B 129, altes Mini-Feuerwehrhaus gegenüber bei der Ortseinfahrt und alter Bauhof (Wasserdienst, Taucher) – keine großartigen Investitionen mehr zu stecken.
Es erfolgte der Beschluss durch den Gemeinderat zum Neubau des Objektes, da groß angelegte Sanierungsmaßnahmen auch seitens der Politik als nicht mehr zweckmäßig betrachtet wurden. Zudem würde die beengte Platzsituation eine weitere Ausdehnung auch nicht mehr wirklich optimal zulassen.
2008: Zweckgebunden Grundstück gekauft
2008 wurde dann zweckgebunden das Grundstück zwischen Kreisverkehr und nunmehr neuen Bauhof (nahe des Lagerhauses Alkoven) angekauft. Die Lage gilt seitens der Feuerwehr genau in der Mitte der zusammenwachsenden Orte Alkoven und Hartheim samt seiner zentralen Lage für Feuerwehr als auch Mannschaft als perfekt. Dann wurde es lange Jahre wieder recht ruhig um das Projekt. Erfreulicherweise stellte sich Ende 2021 / Anfang 2022 nun eine politische Einigkeit ein, das Projekt endlich in Gang zu bringen. Das liest sich nun endlich auch in den Gemeindepublikationen der Fraktionen. Die Platzbedingungen für die Feuerwehrleute und Geräte sind inzwischen mehr als nur geringfügig überholt.
Vorgezogene GEP-Neubewertung
Seitens der Gemeinde wurde nun im Jänner offziell informiert: “Der erste Schritt in den Neubau des Feuerwehrhauses Alkoven ist eine aktuelle Berechnung der Gefahren- und Entwicklungsplanung (GEP).” Aufgrund der Neubewertung der oberösterreichischen Ausrüstungsverordnung bzw. anderen Zählweise der Objekte (es werden auf Beschluss des Landes weniger Gebäude in die GEP eingerechnet …) kam es zu einer Umreihung der Pflichtbereichsklasse in Alkoven von 5 auf 4+ (also vorgeschriebene Ausrüstung laut Klasse 4 plus ein Hubrettungsgerät).
Da Alkoven jedoch nach wie vor stark wächst und schon bei der Rückstufung von der höheren Klasse dennoch an dieser nagte, macht es Sinn, die Neubeurteilung nun vor der Planung des Feuerwehrhauses durchzuführen. Aufgrund dessen wurde auch in verkürzter Zeitraum bis zur Neubewertung beschlossen und dieser auch mit dem Landes-Feuerwehrkommando vereinbart. Die Neubewertung ergab dann wegen dem Ist-Zustand im Gemeindegebiet und bereits bereits beschlossenen Vorhaben unabdinglich die Pflichtbereichsklasse 5 und somit auch eine wichtige Basis für den Neubau.
Kindergarten-Schicksal vermeiden
Das Schicksal ähnlich dem neuen Kindergarten in Straßham, der aufgrund des starken Zuchwachses nach weniger als einer Handvoll Jahren wieder zu klein geworden ist und nun einen weiteren Gebäude-Neubau erfordert (war Vorgabe des Landes, nicht der Gemeinde), soll der Feuerwehr nach Möglichkeit erspart bleiben. Hierbei geht’s um genehmigte Stellplätze, Garderobenplätze, Räumlichkeiten etc. Daher eben auch die vorgezogene Neubewertung der GEP. Und ob es Sinn machen würde, drei, vier Jahre nach dem Neubau bereits wieder beginnen zu müssen, dort und da anzüstückeln? Die Antwort weiß wohl jeder für sich.
Planungsbeginn im Frühling
Zuletzt lagen die Kostenschätzungen bei etwa zweieinhalb Millionen Euro. In welche Richtung sich das konkret bewegen wird, wird sich dann konkretisieren, je konkreter dann die ersten Pläne sind. Gestartet soll nun demnächst im Frühling 2022 werden.
Bedeutung für die Feuerwehr
Für die Feuerwehr Alkoven bedeutet das, dass nun der Zug mit einer schier never-ending-story nun langsam doch ins Rollen kommt. Die Bedingungen für Ausrüstung und Mannschaft sind alles andere als zeitlich überholt, die Verteilung auf drei Gebäude macht ihr übriges (die Plättenhütte beim Innbach wäre das vierte Objekt, das jedoch klarerweise auch danach in Verwendung bleibt).
Die Feuerwehr wird nun eine entsprechende Arbeitsgruppe einrichten, die die Planungsarbeiten unterstützen wird. Grobe Vorstellungen bewegen sich in die Richtung, wie der neue Bauhof gebaut worden ist. Also wiederum ein Feuerwehrhaus zum Durchfahren. Das bringt nicht nur in der Praxis wieder Vorteile, sondern zeichnet sich auch durch eine kompaktere Bauweise aus und vermeidet einen unnötigen “Koloss”.
Seitens der Feuerwehr Alkoven zeigt man sich auf jeden Fall erfreut, dass nach 20 Jahren Gesprächen nun doch der Zug endlich ins Rollen kommt.
Verkauf der alten Feuerwehrhäuser
Nach Bezug des neuen Feuerwehrhauses – derzeit ist der Baubeginn für 2023/24 im Raum gestellt – werden aller Voraussicht nach die beiden alten Feuerwehrhäuser verkauft. Auch die Räumlichkeiten im alten Bauhof werden dann von der Feuerwehr natürlich leergeräumt. Aber dieser Teil liegt dann im Verantwortungsbereich der Gemeinde, nicht der Feuerwehr.
Ausschreibung im Gange
Nach der Aufstellung der ersten „Wunschlisten“, was die (vorgeschriebenen und vorgegebenen) Anforderungen an das neue Gebäude betreffen sowie dem Kostendämpfungsverfahren über das Land Oberösterreich erfolgte nun Mitte Oktober 2022 die öffentliche Ausschreibung des Projektes.
Interessantes Thema dazu auch (per 7. November 2022): Bayern: Feuerwehrhaus seit 20 Jahren im Gespräch → Feuerwehr tritt geschlossen zurück