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D: Umgekippter Gefahrgut-Lkw in Stockach → 16-Stunden-Großeinsatz für 90 Einsatzkräfte

STOCKACH (DEUTSCHLAND): Die Feuerwehr Stockach wurde am 24. Jänner 2022 um 19:22 Uhr nach Zizenhausen in die Meßkircher Straße alarmiert. Ein Lkw war am Ortsausgang von Zizenhausen nach ersten Ermittlungen der Polizei mit den Rädern seines Anhängers in einer Kurve auf den Randstein geraten. Dabei kippte der mit Gefahrstoff beladene Anhänger des Lkw auf die Seite.

Aufgrund der Gefahrenlage wurde Großalarm für die Feuerwehr Stockach ausgelöst. Außerdem wurde der Gefahrgutzug des Landkreises Konstanz alarmiert. Im weiteren Einsatzverlauf wurden neben diversen Chemie-Fachberatern auch die Führungsgruppe der Feuerwehr Stockach sowie die Drohneneinheit des Landkreises alarmiert.

Um Zugang zum Laderaum des Anhängers zu schaffen, musste eine der Ladetüren mit Hilfe eines Trennschneiders vom Anhänger abgetrennt werden. Durch die Sichtung der Ladepapiere konnten die Stoffnummern der Gefahrgüter ermittelt werden.

Mit diesen Informationen wurde durch die Chemie-Fachberater entschieden, eine Anfrage über die Stoffe bei der TUIS durchzuführen. Die TUIS ist das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie.

Diese rund um die Uhr besetzte Stelle kann Einsatzkräften im Unglücksfall Informationen zum Verhalten und eventuell möglichen Reaktionen aller Gefahrstoffe liefern. Gegebenenfalls können über die TUIS auch Spezialkräfte von Werkfeuerwehren der chemischen Industrie alarmiert werden.

Vom Gefahrgutzug des Landkreises wurden laufend Messungen durchgeführt. Eine Gefahr für die Bevölkerung hat zu keiner Zeit bestanden. Bis zur Rückmeldung der TUIS um ca. 24 Uhr wurde die Einsatzstelle abgesichert und das mögliche Abpumpen der Stoffe vorbereitet. Die Rückmeldung der TUIS ergab, dass die beiden Gefahrstoffe miteinander reagieren könnten und dabei Ammoniak gebildet werden könnte.

Eine Nachforderung von Spezialkräften war nicht erforderlich, so dass die Kräfte des Gefahrgutzuges des Lkr. Konstanz mit dem Abpumpen in spezielle Chemikalienbehälter der Werkfeuerwehr Constellium Singen beginnen konnten.

Die Arbeiten am bzw. in der Nähe der Gefahrstoffe können nur mit speziellen Chemikalien-Schutzanzügen durchgeführt werden. Diese Vollschutzanzüge sind chemikalienbeständig und umluftunabhängig und werden über die normalen Atemschutzgeräte der Feuerwehr angezogen. Die Arbeiten in einem solchen Chemikalien-Schutzanzug sind für die Einsatzkräfte extrem anstrengend.

Nachdem die Einsatzkräfte von der Einsatzstelle zurückkehren, werden sie in einer speziellen Station dekontaminiert (gesäubert) und komplett neu eingekleidet. Die kontaminierten Schutzanzüge werden verpackt und später von einer Fachfirma gereinigt. Wegen der kalten Temperaturen wurde eine Einsatzeinheit des DRK alarmiert, um die Einsatzkräfte mit warmen Getränken und einer warmen Suppe zu verpflegen.

Nachdem die Gefahrstoffe abgepumpt waren, wurde der Anhänger von einer ortsansässigen Fachfirma wieder aufgerichtet und abtransportiert. Die Feuerwehr unterstützte beim Abbinden der restlichen Stoffe. Erst am 25.01.2022 um 11:30 Uhr war der Einsatz für die letzten Feuerwehrkräfte beendet.

An der Einsatzstelle waren die Abteilungen Kernstadt, Hoppetenzell, Wahlwies und Zizenhausen sowie die Führungsgruppe der Feuerwehr Stockach. Außerdem der Gefahrgutzug des Landkreises Konstanz mit Angehörigen der Feuerwehren Stockach, Singen, Rielasingen-Worblingen, Bodman-Ludwigshafen und Werkfeuerwehr Constellium sowie mehrere Chemie-Fachberater. Auch der Kreisbrandmeister des Landkreises Konstanz sowie die Polizei waren im Einsatz.

Die Drohneneinheit des Landkreises unterstützte mit Luftbildern zur Aufklärung der Lage. Zur sanitätsdienstlichen Versorgung und zur Verpflegung der Einsatzkräfte war die DRK Einsatzeinheit 2 an der Einsatzstelle. Insgesamt befanden sich ca. 90 Kräfte im Einsatz.

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Meldung der Polizei

Zu einem Verkehrsunfall mit einem umgekippten und mit Gefahrgut beladenen Lkw-Anhänger sowie in der Folge zu einem großen Feuerwehraufgebot ist es am Montagabend, gegen 19.15 Uhr, auf der Bundesstraße 313 bei Zizenhausen gekommen. Nach ersten Ermittlungen kippte der Anhänger des Lastwagens bei der Fahrt durch eine Rechtskurve am nördlichen Ortsrand von Zizenhausen Richtung Hoppetenzell auf die linke Seite und den Gegenfahrstreifen.

Hierbei wurde ein mit zwei Personen besetztes Auto beschädigt sowie ein angrenzendes Firmengebäude leicht in Mitleidenschaft gezogen. Vermutlich war der Lastwagen im Verlauf einer „S-Kurve“ mit den Rädern des Anhängers auf den Randstein geraten, was schließlich zum Kippen des Lkw-Anhängers geführt hatte. Personen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden.

Eine Person wurde zur Untersuchung vorsorglich in eine Klinik gebracht. Neben anderen Stoffen hatte der Lastwagen auch Litium-Ionen Batterien und zwei Behälter mit flüssigen Gefahrstoffen geladen. Einer der Behälter mit einem flüssigen und ätzenden Gefahrstoff wurde beschädigt.

Die mit mehreren Fahrzeugen und Einsatzkräften eingetroffene Feuerwehr sperrte den Unfallbereich weiträumig ab und führt fortlaufend Messungen durch. Für die Bevölkerung und nahegelegene Anwohner besteht laut Mitteilung der Feuerwehr keine Gefahr. Auch ein Gefahrgutexperte ist an der Unfallstelle tätig.

Zur genauen Schadenshöhe liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor. Für die Bergung des Lastwagens und der Ladung des Lkw-Anhängers wurde die Bundesstraße 313 für den Bereich der Unfallstelle vollständig gesperrt. Der Verkehr wird derzeit durch entsprechende Absperrungen weiträumig umgeleitet. Neben der Feuerwehr und dem Gefahrgutexperten sind bei dem Unfall auch die Straßenmeisterei und ein spezieller Abschleppdienst eingesetzt.
(Erstmeldung der Polizei vom Abend)

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