Technisch

D: Zug nimmt Pkw bei Plettenberg rund 200 m weit mit

PLETTENBERG (DEUTSCHLAND): Ein völlig zerstörter PKW, ein beschädigter Triebwagen und zum Glück keine Verletzten Personen, so lautet die Bilanz eines Unfalls zwischen einem Pkw und einem Triebwagen der Linie RB 91 am Samstagabend, 5. Februar 2022, auf dem Bahnübergang an der Nordstraße. Aber der Reihe nach.

Zunächst lautete die Alarmmeldung für die Feuerwache „Verkehrsunfall – Fahrzeug auf den Gleisen“. Auf dem Weg zum Einsatzort – hier war der Bahnübergang Nordstraße angegeben – bekam der Einsatzleiter die Info, dass ein PKW auf dem Bahnübergang liegengeblieben sei und die Insassen das Fahrzeug bereits verlassen hätten.

Die Streckensperrung der Ruhr-Sieg-Strecke veranlasste der Einsatzleiter umgehend. Hier sei zu erwähnen, dass die Feuerwehr bei Einsätzen im Gleisbereich immer erst dann tätig werden darf, wenn die Gleise gesperrt sind und eine Bestätigung der Bahn vorliegt. Beim Einbiegen in die Zielstraße konnte allerdings kein Fahrzeug auf den Gleisen gesichtet werden.

Beim Eintreffen am Bahnübergang stellte der Einsatzleiter fest, dass der besagte Pkw kurz vorher von dem herannahenden Zug nach Siegen erfasst worden und ca. 200m in Richtung Plettenberg zum Stehen gekommen war. Umgehend wurden weitere Einsatzkräfte nachalarmiert.

Das Ergebnis der Erkundung: Pkw vor Zug, keine Insassen im Pkw, neun Fahrgäste plus Triebfahrzeugführer im Zug Augenscheinlich unverletzt. Die Feuerwehr leuchtete nach die Einsatzstelle zunächst großflächig aus und ließ nach der vorliegenden Streckensperrung die Fahrgäste im Zug und den Triebfahrzeugführer durch den anwesenden Rettungsdienst sichten. Es mussten keine Personen dem Krankenhaus zugeführt werden.

Auch die Pkw -Insassen waren unverletzt. Alle Fahrgäste im Zug verblieben im Zug und wurden betreut. Eine etwaige Evakuierung der Fahrgäste planten die Einsatzkräfte zunächst, dies musste nicht mehr durchgeführt werden. Nach Rücksprache mit dem Notfallmanager der Deutschen Bahn, übernahm die Feuerwehr die Bergung des völlig zerstörten Pkw, der noch unter der Front des Triebfahrzeugs klemmte.

Mit Hilfe der Seilwinde des Rüstwagens zogen die Einsatzkräfte das Unfallfahrzeug von den Gleisen. Zum Ausschluss eines Brandes stellte die Feuerwehr den Brandschutz sicher und klemmte die Batterie des Unfallfahrzeugs ab. Im Anschluss daran inspizierte ein Techniker den Zug, hierbei stellte dieser fest, dass der Zug eigenständig weiterfahren konnte. Nach einem weiteren Check fuhr der Zug in den Bahnhof Plettenberg, von wo aus der Weitertransport der Fahrgäste erfolgte.

Der Triebfahrzeugführer wurde an der Einsatzstelle durch einen Kollegen abgelöst. Im Anschluss daran konnte der Einsatz beendet werden. Die Ursachenermittlung des Unfalls übernahm die Bundespolizei.

Am Abend waren gleich mehrere Schutzengel in Plettenberg, denn bei den Beschädigungen des Unfallfahrzeugs wird deutlich, dass etwaige Insassen sehr schwere Verletzungen davon getragen hätten. Im Einsatz waren hier die Feuerwache, die Löschgruppen Ohle und Eiringhausen, der Rettungsdienst MK, die Bundespolizei, der Notfallmanager der deutschen Bahn und ein Abschleppunternehmer.

Parallel zu dem Einsatz an der Nordstraße kam es zu einer Auslösung einer Brandmeldeanlage in einem Industriebetrieb. hier war es produktionsbedingt zu einer Rauchentwicklung gekommen. Diesen Einsatzauftrag arbeitete die Löschgruppe Holthausen ab.

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