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Bayern: Ein Todesopfer bei Zusammenstoß zwischen S-Bahn-Züge in Schäftlarn → bis zu 800 Kräfte im Einsatz

SCHÄFTLARN (BAYERN): Am Montag, 14. Februar 2022, wurde gegen 16:40 Uhr die Einsatzzentrale der Münchner Polizei über den Zusammenstoß zweier S-Bahn-Züge auf einer Bahnstrecke zwischen Ebenhausen und Hohenschäftlarn informiert. Bereits in der Erstmeldung wurden mehrere verletzte Personen mitgeteilt. Außerdem seien beide Züge teilweise entgleist.

„Im Einsatzverlauf bis zu rund 800 Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Polizei begaben sich daraufhin sofort zu der Einsatzstelle. Die Einsatzkräfte versorgten die festgestellten Verletzten und brachten alle Personen aus den Zügen“, so einleitend der Polizeibericht.

Nach dem aktuellen Ermittlungsstand ist ein 24-jähriger Fahrgast verstorben. Insgesamt wurden 18 Personen verletzt (fünf davon schwer) und zur weiteren ärztlichen Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Unter den Schwerverletzten befanden sich auch die beiden Lokführer. Weitere 25 Personen wurden von den Rettungskräften nach am Ereignisort ambulant versorgt.

Insgesamt wurden vor Ort rund 80 Personen durch die Einsatzkräfte betreut. Im Zusammenhang mit den Einsatz- und Rettungsarbeiten waren zudem mehrere Hubschrauber eingesetzt.

Die Ermittlungen zu diesem Sachverhalt wurden, in enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizeiinspektion München, von der Münchner Verkehrspolizei aufgenommen. Die zuständige Staatsanwaltschaft München I ordnete noch vor Ort erste Gutachten an. Die Sperrung der betroffenen Bahnstrecke dauert bis auf weiteres an.

Während der Einsatzarbeiten musste zudem die angrenzende Bundesstraße 11 (B11) zwischen Ebenhausen und Hohenschäftlarn für mehrere Stunden gesperrt werden.

https://youtu.be/XBylZ_zf_98

Bericht des THW

In Schäftlarn im Landkreis München hat sich am Nachmittag des 14. Februar 2022 ein schwerer Zugunfall ereignet: zwei S-Bahnen sind zusammengestoßen. Ein Fahrgast starb, viele Passagiere wurden verletzt.

Das THW wurde von der örtlich zuständigen Freiwilligen Feuerwehr alarmiert und war mit über 130 Kräften aus fünf Ortsverbänden des Regionalbereichs München im Einsatz, um bei der Bergung der betroffenen S-Bahn zu unterstützen und um die Einsatzstelle auszuleuchten.

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Zur Stunde sind nur wenige Kräfte im Einsatz. Heute Abend und vor allem morgen wird nach Freigabe durch den Sachverständigen der Bahn die Bergung der Wrackteile mit voraussichtlich drei technischen Zügen erfolgen.

Freiwillige Feuerwehr Hohenschäftlarn (Facebookseite)

Einen Tag nach dem Unfall

Nachdem zwei S-Bahnen in Schäftlarn im Landkreis München frontal aufeinandergeprallt sind, untersuchen Gutachter vor Ort, wie es dazu kommen konnte. Bei dem Unglück war ein Fahrgast ums Leben gekommen

Polizeimeldung vom 17. Februar 2022

Wie bereits berichtet kam es am Montag, 14.02.2022, gegen 16:35 Uhr zu einem Zusammenstoß zweier S-Bahn-Züge der Linie S 7 auf der Bahnstrecke zwischen Ebenhausen und Hohenschäftlarn.

Im gesamten Einsatzverlauf waren in der Folge rund 800 Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Polizei am Unglücksort. Die Einsatzkräfte versorgten die festgestellten Verletzten und brachten alle Personen aus den Zügen. Ein 24-jähriger Fahrgast kam bei dem Zusammenstoß ums Leben. Dazu wurden nach dem aktuellsten Kenntnisstand 18 Personen zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser verbracht (sechs davon schwer verletzt). Etwa 25 weitere Fahrgäste wurden dazu mit leichten Verletzungen noch im Bereich des Unglückortes von den Rettungskräften ambulant behandelt. Die Passagierzahl in den beiden Zügen betrug jeweils ca. 60 Personen.

Die Ermittlungen zu diesem Sachverhalt wurden, in enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizeiinspektion München, von der Münchner Verkehrspolizei aufgenommen. Auch die zuständige Staatsanwaltschaft München I war von Beginn an hier mit eingebunden. In der Folge wurden alle erforderlichen Beweissicherungsmaßnahmen getroffen, die notwendig waren, um Unfallhergang und Unfallursache, soweit es möglich ist, nachvollziehen zu können. Dies beinhaltet insbesondere auch die Hinzuziehung entsprechender Gutachter und Sachverständiger.

Dabei ergibt sich aufgrund der bisher getätigten Ermittlungen zum jetzigen Zeitpunkt folgender Ablauf:

Zum Unfallzeitpunkt fuhr ein S-Bahn-Zug der S 7 von Wolfratshausen kommend in Richtung München. Triebfahrzeugführer war dabei ein 54-Jähriger aus dem Bereich Fürstenfeldbruck. Am Bahnhof Ebenhausen kam es zu einem regulären S-Bahn-Halt, bei dem ein Fahrgastwechsel erfolgte. Anschließend fuhr der 54-Jährige mit der S-Bahn weiter in Richtung München. Dabei wurde vermutlich ein Haltezeichensignal überfahren.

Zum gleichen Zeitpunkt fuhr ein 21-jähriger Triebfahrzeugführer mit einem anderen Zug der Linie S 7 auf demselben Gleis in die entgegengesetzte Richtung auf den Bahnhof Ebenhausen zu. Er bekam wegen des ihm entgegenkommenden S-Bahn-Zuges ein Haltesignal, was dazu führte, dass er seine S-Bahn nun abbremste. Auch in der Richtung München fahrenden S-Bahn wurde durch den 54-jährigen Triebfahrzeugführer nun eine Schnellbremsung eingeleitet. Für einen Stillstand beider Züge reichte es jedoch nicht mehr, so dass es in der Folge zum Zusammenstoß kam. Ein 24-jähriger Fahrgast, der sich in der S-Bahn Richtung München unmittelbar hinter dem Fahrerbereich befand, wurde durch die Wucht des Aufpralls tödlich verletzt. Die beiden Triebfahrzeugführer wurden jeweils schwer verletzt.

Der entstandene Gesamtschaden bewegt sich in Millionenhöhe. Von polizeilicher Seite aus wurde die Unfallstelle am Mittwoch, 16.02.2022 gegen 15.00 Uhr  wieder frei gegeben, so dass die Deutsche Bahn nun mit den Bergungsarbeiten beginnen kann.

Bei der ermittelnden Verkehrspolizeiinspektion Verkehrsunfallaufnahme wurde nun die Ermittlungsgruppe “S-Bahn“ gegründet, die die weiteren vielfältigen Ermittlungen in dieser Sache durchführen wird.

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