Tirol: Glück, Hartnäckigkeit und Erfahrung verhinderen größeren Brand und CO-Schaden → Nachbetrachtung aus Schwaz
SCHWAZ (TIROL): Glück, Hartnäckigkeit des Kaminkehrers sowie Erfahrung der eingesetzten Feuerwehrkräfte verhinderten in der vergangenen Woche, 5. Februar 2022, einen größeren Brandeinsatz in Schwaz und bewahrte die Hausbesitzer vor einer massiven Schädigung durch Kohlenmonoxid. Grund genug, den Einsatz noch einmal genauer zu beleuchten.
Ein Hausbesitzer verständigte am 5. Februar 2022 per Telefon den hauptamtlichen Gerätewart der Freiw. Feuerwehr der Stadt Schwaz mit der Information, dass bei der Heizung etwas nicht stimmt. Weil es keinerlei Anzeichen für einen Brand gab und „nur“ ein Heizungsproblem vorlag, verständigte der Gerätewart den Kaminkehrer. Auf eine Alarmierung der Feuerwehr Schwaz wurde verzichtet. Vorerst.
Kaminkehrer Hannes Druckmüller machte umgehend auf den Weg. Vor Ort stellte er einen bereits erloschenen Kaminbrand fest. Weil in einem Raum aber eine erhöhte Wandtemperatur mit der bloßen Hand greifbar war, ließ er die Feuerwehr Schwaz alarmieren, um mit der Wärmebildkamera eine Kontrolle durchführen zu können.
Mit der Wärmebildkamera konnte dann der Verdacht des Kaminkehrers bestätigt werden. Die von einem Massivholzkasten verdeckte Wand hatte auf der Oberfläche eine Temperatur von 80 Grad, Tendenz steigend. Zusätzlich wurden die Kohlenmonoxid – Messgeräte aktiviert. Bei der Feuerwehr Schwaz sind auf jeder Einsatzleiter-, und Gruppenkommandantenweste der Erstangriffsfahrzeuge CO – Messgeräte angebracht, um dem farb- und geruchlosen aber potenziell lebensgefährlichen Gas sofort auf die Schliche zu kommen.
Kaum eingeschaltet, zeigten die Messgeräte auch schon erhöhte Werte an. Im Erdgeschoß waren es noch 5 ppm, im Brandraum waren es 30 ppm. Damit war allen Anwesenden klar, dass etwas nicht stimmen konnte.
Als erster Schritt wurde mit einer Bohrmaschine ein Loch in den betroffenen Bereich gebohrt. Aufsteigender Rauch aus dem Bohrloch bestätigte dann den Brandverdacht.
In weiterer Folge wurde mit einer Motorsäge der Kasten bzw. die Wand geöffnet. Mit mehreren Schaumlöschern konnte der noch sehr kleine Brand rasch gelöscht werden. Im Anschluss wurden die verkohlten Holzteile ausgeräumt. Schlussendlich konnte auch die Brandursache festgestellt werden: der Kamin hatte in diesem Bereich ein Loch, weshalb die umliegenden Teile der Holzkonstruktion in Brand gesetzt wurden.
„Im Endeffekt hatten die Hausbesitzer großes Glück. Beim Brandraum handelte es sich um das Schlafzimmer, längere Zeit bei erhöhten Kohlenmonoxidkonzentrationen können zum Tod führen“, so der Kaminkehrer Hannes Druckmüller. „Das hervorragende Zusammenspiel zwischen allen Beteiligten konnt ein größeres Unglück verhindern. Man lernt eben sie aus“ so Druckmüller abschließend.
Fotos: FF Schwaz und Polizei Schwaz