Rosenbauer International plant Neuordnung des US-Teilkonzerns
Die Rosenbauer International AG führt mit einem Miteigentümer der amerikanischen Beteiligung Rosenbauer America LLC Gespräche über den Erwerb seiner Anteile. Ziel ist es, weitere 25 % am US-Teilkonzern zu übernehmen. Das gibt der Konzern in einer Aussendung im Februar 2022 bekannt.
Die Rosenbauer America LLC ist die Holdinggesellschaft für das Nordamerika-Geschäft des Rosenbauer-Konzerns und vereint die Produktionsunternehmen Rosenbauer South-Dakota LLC, Rosenbauer Minnesota LLC, Rosenbauer Motors LLC sowie die Rosenbauer Aerials LLC unter einem Dach. Rosenbauer sieht darin eine strategische Chance für eine stärkere Integration in die Konzernstrukturen und einer Weiterentwicklung des Geschäftsmodells eingebettet in die Gesamtstrategie des Konzerns.
Im Jahr 2020 erzielte die Rosenbauer America LLC ein Geschäftsvolumen von 260,9 Mio €, das sind rund 25 Prozent des Konzernumsatzes von Rosenbauer. Das EBIT in der Vertriebsregion NOMA (Nord- und Mittelamerika) belief sich zum Jahresultimo auf 15,1 Mio €. Der US-Teilkonzern beschäftigte zuletzt über 900 Mitarbeiter, er wird von CEO John Slawson geführt.
Die Standorte produzieren Feuerwehrfahrzeuge und Komponenten nach US-Norm, darunter das Flughafenlöschfahrzeug PANTHER, Kommunalfahrzeuge und Hubrettungsgeräte. Sie werden überwiegend in die eigene Vertriebsregion geliefert, sie gehen aber auch an Kunden in der Area MENA (Mittlerer Osten und Nordafrika), Area NISA (Nordeuropa, Iberien, Südamerika, Afrika) und Area APAC (Asien-Pazifik).
Im Rahmen der Verhandlungen wurde erkannt, dass ein Andienungsrecht des Minderheitsgesellschafters besteht und die Anteile an Rosenbauer America LLC im IFRS Konzernabschluss bereits in den Vorjahren als Verbindlichkeit hätten ausgewiesen werden müssen. Das erfordert eine Anpassung der Vergleichszahlen im Konzernabschluss 2021, wodurch sich das Eigenkapital der Vergleichsperiode 2020 um rund 60 Mio € reduziert. Die Eigenkapitalquote geht dadurch um zirka 6 %-Punkte zurück. Diese Umgliederung hat keine Auswirkungen auf die Ertrags- und Liquiditätslage des Konzerns.