Oö: Bewegender Tag mit 23 Hilfeleistungen der BF Linz am 23. März 2022 (Tiefgaragenbrand, Waldbrand, Unfall und mehr)
LINZ (OÖ): Mehrere zeit- und ressourcenintensive Einsätze mussten von den Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr Linz am 23. März 2022 abgehandelt werden.
11:00 Uhr: Brand im Fernheizkraftwerk
Durch einen technischen Defekt im Bereich eines Ofens der LinzAG Fernwärme (Industriezeile) kam es zu einem Brand. Beim Eintreffen des Löschzuges war im Bereich eine Verrauchung und Brand von Staub, Asche und Verbrennungsrückständen zu sehen. Nach Abschalten der Anlagen, Freischalten und Kontrollen auf Betriebssicherheit der Maschinen wurde einerseits durch einen Atemschutztrupp mit einem C Rohr die Brandbekämpfung durchgeführt. Ein zweiter Trupp hat parallel dazu das Brandgut entfernt und sicher abgelagert. Ein Löscherfolg stellte sich rasch ein. Nach ca. 1 Stunde war der Bereich soweit abgelöscht, dass der Bereich vom Betrieb wieder Instand gesetzt werden konnte. Eingesetzt: 4 Fahrzeuge, 15 Mann,
EL: OBrR Ing. Hieslmayr, MSc.
16:36 Uhr: Verkehrsunfall mit Menschenrettung groß (Lkw)
Zu einem LKW Unfall kam es im Bereich der Auffahrt A7/Salzburgerstraße am Nachmittag. Wahrscheinlich durch einen internistischen Notfall hat der Fahrer eines Sattelschleppers die Hoheit über sein Fahrzeug verloren touchierte die Leitschienen und blieb stehen. Da das Fahrzeug wieder zur rollen begann sprang eine beherzte Passantin ins Fahrzeug und konnte vor unserem Eintreffen das Fahrzeug einbremsen.
Unsererseits wurde das Fahrzeug gesichert und die leider verstorbene Person aus dem Fahrzeug befreit. Solch eine Zivilcourage würden wir uns öfters wünschen. Vielen Dank an die Passantin. Sie hat mir ihrem Einschreiten schlimmeres verhindert., 6 Fahrzeuge, 20 Mann,
EL: OBrR Ing. Hieslmayr, MSc.
16:50 Uhr: Flurbrand
Am Bachlbergweg brach am späten Nachmittag ein Flurbrand aus. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr rückten, von der Feuerwache Nord kommend, umgehend zum Einsatzort aus. Die Ersterkundung wurde mit Hilfe eines Passanten durchgeführt. Dieser war vor Ort mit einem Quad vorbeigekommen und bot seine Hilfe an. Dieses zeitliche Zusammentreffen konnte die Ersterkundung noch einmal deutlich verkürzen. Dadurch war umgehend ein mit schwerem Atemschutz ausgerüsteter Feuerwehrmann an Ort und Stelle um den Erstbefehl abzugeben.

Auch hier ein großes Dankeschön an diesen beherzten Mann, der der Feuerwehr hervorragend zur Hand ging. Aufgrund des sehr steilen Geländes mussten auch etwa 200 Meter Schlauch über einen Waldweg verlegt werden. Unter der Vornahme von 3 C-Rohren, Schanzwerkzeug und Atemschutz konnte der Brand letztlich unter Kontrolle gebracht werden. Die vorherrschende Trockenheit und leichter Wind erhöhte die Gefahr der Ausbreitung deutlich.
Es wurde bereits bei der Anfahrt über die Leitstelle der Berufsfeuerwehr das Drohnenteam der Polizei Oberösterreich alarmiert.

Die Polizei war rasch vor Ort und unterstützte die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung aus der Luft mit Live-Bildern der Drohne. Das im Einsatzverlauf alarmierte massive Kräfteaufgebot der Berufsfeuerwehr Linz wurde letzten Endes nicht zur Gänze eingesetzt. Die bereits vor Ort eingetroffenen Einsatzmittel mit 17.200 Liter Wasser im Gepäck reichten aus, um das weitere Aufbauen einer Wasserversorgung durch den WLA-Schlauch (Wechselladefahrzeug mit 3,6 km Schlauchreserve, 4 Tragkraftspritzen uvm.) zu verhindern.

Auch ein abseits gelegener Hochbehälter der Linz AG mit weiteren Wasserreserven kam nicht zum Einsatz. Nachdem der Brand unter Kontrolle war, wurden die Einsatzmittel stark reduziert. Es verblieb nur eine Löschgruppe an der Einsatzstelle, um Glutnester zu bekämpfen. 8 Fahrzeuge, 28 Mann, Polizei, Rettung, Linz AG, FF Pöstlingberg und FF Magdalena
EL: BrK Ing. Schweiger
19:05 Uhr: Tiefgaragenbrand
In der Tiefgarage im Bereich des Magerweges ist aus derzeit noch unbekannter Ursache ein Brand ausgebrochen. Durch Passanten alarmiert, konnten wir nach Eintreffen der erweiterten Löschbereitschaft einen Brand von mindestens einem PKW feststellen. Eine starke Verrauchung in der Tiefgarage als auch im gesamten Freibereich rund um die Tiefgarage konnte festgestellt werden. Durch einen gezielten Einsatz eines C Rohres wurde von einem Trupp unter Atemschutz die Tiefgarage abgesucht und die Brandbekämpfung begonnen.

Parallel dazu wurden die angrenzenden Stiegenhäuser von mehreren Atemschutztrupps durchsucht und die Schaulustigen vom Brandgeschehen ferngehalten. Folgend wurde das Löschunterstützungsfahrzeug in Stellung gebracht, um die Tiefgarage zu belüften. Weitere Atemschutztrupps stellten mehrere verrauchte Bereiche als auch Fluchtwege in Kellern durch aufgekeilte Brandschutztüren fest und schlossen diese. Um einen sicheren Bereich zu schaffen mussten hier mobile Überdruckbelüfter eingesetzt werden. Diese Maßnahmen zeigten Wirkung und nach gut einer Stunde konnte „Brand aus“ gegeben werden.
Mit dem Löschunterstützungsfahrzeug wurde hauptsächlich betroffene Fahrzeuge aus der Garage gezogen und gesichert abgestellt. Ein Haustechniker schaltete zusätzlich die Energieversorgung ab.

Die Brandstelle wurde großflächig abgesichert und die angrenzenden Stiegenhäuser nochmals kontrolliert. Die Brandursachenermittlung ist hier nun weiters tätig. Hervorzuheben sind hier die großen Probleme mit aufgekeilten Brandschutztüren. Diese können nicht nur den Schaden den ein Brand verursacht erhöhen, sondern auch Fluchtwege die sonst baulich sehr gut ausgebildet sind unbrauchbar machen. 12 Fahrzeuge, 30 Mann + FF Pichling und FF Ebelsberg,
EL: OBrR Ing. Hieslmayr, MSc.
19:50 Uhr: Technischer Einsatz Menschenrettung (Aufzugsdefekt), RLF 5
19:51 Uhr: Brandmeldealarm in Studentenwohnheim
Eine unachtsame Bewohnerin in einem Studentenheim in Linz Urfahr vergaß ihr Kochgut wodurch infolge eine starke Verrauchung ihrer Wohnung Grund für eine Auslösung der Brandmeldeanlage des Wohnheimes war. Das Kochgut wurde zur Seite gestellt und die Wohnung entraucht.
3 Fahrzeuge, 9 Mann
EL: BrK Ing. Schweiger
20:01 Türöffnung mit Menschenrettung, RLF 2
20:05 Uhr: Aufflammen des Feuers am Bachlbergweg
Aufgrund von Rückmeldungen der am Einsatzort verbliebenen Löschgruppe, dass immer wieder Glutnester aufflammten, wurde das Kommandofahrzeug 2 und das RLF 4 nochmalig an die Einsatzstelle alarmiert. Da die Polizei mit deren Drohne bereits bei einem Folgeeinsatz waren, wurde das Österreichische Rote Kreuz um Unterstützung gebeten.

Auch diese verfügen mittlerweile über eine Drohne mit Wärmebildgebung. Durch das gute Zusammenarbeiten mit dem Roten Kreuz und dem erneuten Einsatz einer Drohne, konnten weitere Glutnester gefunden und der Brand im Zaun gehalten werden.
20:23 Uhr: Tierrettung
Den krönenden Abschluss brachte eine erfolgte Rettung eines Igels. Dieser konnte aus einer Notlage befreit und in die Natur frei gelassen werden. Sicherungsfahrzeug 2, 2 Mann
An diesem Tag wurden von der Berufsfeuerwehr Linz 23 Einsätze abgearbeitet, wobei mehrere Menschen und ein Tier gerettet sowie einige Hektar Wald vom Brand geschützt werden konnten. Leider mussten die Einsatzkräfte auch eine tote Person im Zuge des Verkehrsunfalles beklagen.