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Bayern: Einsatzübung „Brand nach Verkehrsunfall“ im Aubergtunnel in Altenmarkt

ALTENMARKT (BAYERN): Das Befahren von Tunnelanlagen beschleicht viele Fahrzeuglenker meist mit einem mulmigen Gefühl. Im Landkreis Traunstein finden sich drei solcher Anlagen für den Kraftfahrzeugverkehr. Trotz aller Technik und Sicherheitseinrichtungen kann es dort zu Unfällen kommen, auf die sich die Einsatzkräfte vorbereiten müssen.

In einer Übung am Aubergtunnel in Altenmarkt haben sich im April 2022 die Feuerwehren auf einen möglichen Ernstfall vorbereitet und die Abläufe geprobt. Darüber hinaus wurden die Sicherheitseinrichtungen wie Schrankenanlagen und automatische Durchsagen im Tunnel getestet.

„Hier spricht die Übungsleitung – Alarm im Aubergtunnel Altenmarkt – Brand nach einem Verkehrsunfall in der Tunnelanlage“ so die Alarmdurchsage seitens der „Übungsregie“. Beteiligt waren neben der zuständigen Feuerwehr Altenmarkt, Einheiten aus Rabenden, Seeon, Stein und Trostberg sowie Vertreter der Kreisbrandinspektion und den zuständigen Baubehörden. Etwa 90 Einsatzkräfte beteiligten sich an der Übung, die von Lars Bosse, dem Kommandanten der Feuerwehr Altenmarkt geleitet wurde.

Neben Kreisbrandinspektor Josef Egginger waren die beiden Kreisbrandmeister Martin Hochreiter und Alexander Heide in die Übung eingebunden. Darüber hinaus waren Fach-Kreisbrandmeister Stefan Thurner und Alexander Erber als „Atemschutzexperten“ vor Ort. Vom staatlichen Bauamt Traunstein war unter anderem Tunnelmanager Josef Kaiser, unterstützt vom „Sicherheitsbeauftragten Tunnel“, Richard Schaaf, aus Regensburg in die Übung eingebunden.

Zur Bewältigung des Szenarios kam das sogenannte „Einsatzkonzept für Tunnelanlagen und Gebäude mit hoher Eindringtiefe“ des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein zur Anwendung. Dieses kommt in einer jeweils auf die örtlichen Besonderheiten angepasste Form auch in Ruhpolding bzw. dem Ettendorfer Tunnel bei Traunstein zum Tragen und wird kontinuierlich um neue Erkenntnisse im zuständigen Fachbereich des Verbandes erweitert.

Bereits während der Anfahrt hatte Einsatzleiter Lars Bosse von der Feuerwehr Altenmarkt zwei Abschnitte an den jeweiligen Ausgängen bilden lassen und die anrückenden Kräfte entsprechend eingeteilt. Als erste Maßnahmen machten sich die Feuerwehrkräfte ein Bild der Lage, starteten die Erkundung mit Atemschutzgeräteträgern und bezogen im Tunnelleitstand Stellung, um auf die Bilder der Videoüberwachung zugreifen zu können.

Nachdem die erste Lagebeurteilung einen Verkehrsunfall mit Feuer und Rauch bestätigte und sich unter den beteiligten Fahrzeugen zudem ein Gefahrguttransporter befunden hatte, wurde umgehend mit den Löscharbeiten sowie der Menschenrettung begonnen.

Auf rollenden Spezialtragen konnten mehrere „Unfallbeteiligte“ rasch in Sicherheit gebracht werden. Nach rund 90 Minuten waren alle Übungsziele erreicht und die Einsatzleitung vermeldete „Übungsende“.

„Neben den Abläufen für unsere Einsatzkräfte stand die Kommunikation mittels Digitalfunk auf dem Übungsplan“, erklärt der zuständige Kreisbrandinspektor Josef Egginger, der sich insgesamt zufrieden mit den Abläufen zeigte. „Am Einsatzkonzept müssen wir noch etwas feilen“, so seine Ersteinschätzung und „die Kommunikation im und aus dem Tunnel heraus stellte eine besondere Herausforderung dar. Die eigens entworfene Kommunikationsskizze zeigte sich jedoch als wertvolle Unterstützung“, so das Fazit Eggingers.

Im neuen Altenmarkter Tunnel war es die erste Übung in dieser Größenordnung und somit betraten viele der beteiligten Akteure Neuland mit der Aufgabenstellung „Verkehrsunfall im Tunnel“. Die theoretischen Grundlagen für die Aktiven wurden allesamt vorab in Onlineschulungen gelegt. „Bei derart komplexen Objekten gibt es immer vordefinierte Einsatzpläne, damit man im Ernstfall nicht bei Null anfangen muss. Somit können wir sehr schnell mit der Auftragserledigung, wie der eigentlichen Brandbekämpfung und der Menschenrettung beginnen“, erklärt Josef Egginger.

Zufriedene Gesichter gab es am Ende auch bei der Feuerwehr Altenmarkt. „Die intensiven Vorbereitungen und Planungen haben dazu geführt, dass die Abschnitte einwandfrei gearbeitet haben“, zeigt sich der Einsatzleiter Lars Bosse am Ende zufrieden. Sowohl die Mannschaft als auch die Führungskräfte konnten viele Erfahrungen und Eindrücke für derartige Ereignissen sammeln, die in den kommenden Wochen in einer Nachbesprechung aufgearbeitet werden sollen.

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