Oö: Navi führt Sattelschlepper ins Herz der Nationalpark Kalkalpen → Bergung aus Schräglage im Wald
WEYER | UNTERLAUSSA (OÖ): Weder vorwärts noch zurück: Weil er dem Navigationsgerät blind vertraute, verirrte sich ein Lkw-Fahrer am 15. April 2022 mit seinem Riesengefährt mitten in den Nationalpark Kalkalpen. Die Feuerwehren Unterlaussa und Steyr hatten ein Deja vu – Erlebnis.
Um 10:05 Uhr wurde der Technische Zug der Freiwilligen Feuerwehr Steyr von der Landeswarnzentrale OÖ zu einer Lkw-Bergung nach Unterlaussa alarmiert. Nach telefonischer Rücksprache mit dem Einsatzleiter vor Ort, war der Einsatzort für kein unbekannter. Im November 2018 wurde ein paar hundert Meter weiter ein Sattelkraftfahrzeug in einer 12 Stunden Bergung von der Feuerwehr geborgen.
![](https://www.fireworld.at/wp-content/uploads/2022/04/TZ-2.jpg)
Sechs Hinweise missachtet
Ein Lkw-Fahrer vertraute in der Gemeinde Unterlaussa seinem Navigationsgerät und fuhr mit seinem Sattelkraftfahrzeug über Forststraßen tief in das Herz des Nationalpark Kalkalpen. Verbots- und Hinweisschilder (4x NO GPS und 2x Fahrverbot) wurden dabei von ihm ignoriert.
![](https://www.fireworld.at/wp-content/uploads/2022/04/TZ-1.jpg)
Lkw hängt in Schräglage
Bei einer engen Kurve nach einer Brücke, rutschte er mit seinem Heck links über den Fahrbahnrand und blieb in Schräglage hängen. Kurz nach der Alarmierung machten sich 8 Mann des Technischen Zug mit Kran Steyr, dem schweren Rüstfahrzeug und dem Wechselladefahrzeug mit Krancontainer, auf die rund 1,5-stündige Anfahrt in die Unterlaussa Gemeinde Weyer.
![](https://www.fireworld.at/wp-content/uploads/2022/04/Steyr_Nationalpark1-768x1024.jpg)
![](https://www.fireworld.at/wp-content/uploads/2022/04/TZ-3.jpg)
Brücke mit Deckensteher untergebaut
Während der Anfahrtszeit von Kran Steyr, ließ der örtliche Einsatzleiter der Feuerwehr Unterlaussa die besagte Brücke mittels Deckensteher unterbauen, um zusätzliche Sicherheit für das Kranfahrzeug zu schaffen.
![](https://www.fireworld.at/wp-content/uploads/2024/01/BP12024.jpg)
![](https://www.fireworld.at/wp-content/uploads/2022/04/Steyr_Nationalpark2.jpg)
So war für das anrückende Kranfahrzeug der Feuerwehr Steyr mit seinem 48 Tonnen Eigengewicht ein gefahrloses Überqueren der Brücke möglich.
Anschlagen von Bergegurten
Nach kurzer Begutachtung und Abstimmung über die Bergung wurde das Kranfahrzeug positioniert und der mit 24 t Spannholzplatten beladene Sattelzug am Heck mittels Bergegurten angeschlagen.
![](https://www.fireworld.at/wp-content/uploads/2022/04/TZ-5.jpg)
Danach wurde der Auflieger im Ganzen wieder auf die Straße gehoben.
Feuerwehr fährt Lkw „in Sicherheit“
Aufgrund der sprachlichen Barriere entschloss man sich, dass zwei Kameraden des Technischen Zuges das Sattelkraftfahrzeug bis in die Ortschaft Unterlaussa lenken. Auf einem dortigen Parkplatz an der Bundestraße wurde der Lkw ohne weitere Schäden an den Fahrer übergeben und dieser konnte seine Fahrt in das wenige Km entfernte Rosenau am Hengstpass antreten.
![](https://www.fireworld.at/wp-content/uploads/2022/04/TZ-6.jpg)
Eineinhalbstündige Heimfahrt
Nach einer kurzen Stärkung wurde die 1,5-stündige Heimfahrt angetreten. Zuhause angekommen, wurden noch die Gerätschaften gewaschen und die Einsatzbereitschaft hergestellt.