Plastik-Akku soll Energiewende beschleunigen
Das Bostoner Start-up PolyJoule hat einer Aussendung vom April 2022 einen Stromspeicher entwickelt, der völlig ohne Metalle auskommt. Tragende „Säulen“ sind leitfähige Kunststoffe, die preiswert herzustellen und einfach zu verarbeiten sind.
Gründer Tim Swager und Ian Hunter vom Massachusetts Institute of Technology haben herausgefunden, dass leitfähige Polymere einige Schlüsselkriterien für die Energiespeicherung erfüllen.
Speicherung über eine lange Zeit
Den Experten nach können Polymere die Energie über lange Zeit speichern, ohne dass dabei allzu viel verloren geht. Außerdem lassen sie sich schnell aufladen. Da es sich um Kunststoff handelt, sind die Batterien auch relativ billig in der Herstellung und robust. Sie überstehen rekordverdächtig viele Lade- und Entladezyklen, haben also eine hohe Lebensdauer.
Der einzige Nachteil: eine geringe Energiedichte. Ein PolyJoule-Akku ist zudem bei gleicher Kapazität zwei- bis fünfmal größer als eine Lithium-Ionen-Batterie. Wegen dieses Nachteils sind sie für mobile Anwendungen weniger geeignet.
Ein E-Auto hätte eine zu geringe Reichweite oder böte Passagieren und Gepäck zu wenig Platz. Für stationäre Anwendungen im wetterbedingten Bedarfsfall wären die Batterien jedoch ideal. Platz ist genug vorhanden. Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich bei 20 Dollar pro Kilowattstunde Speicherkapazität die Nutzung erneuerbarer Energien zu 100 Prozent mit erträglichen Kosten erreichen lässt – ein Meilenstein, auf den sich alle Batteriehersteller konzentrieren. Form Energy, das Eisen-Luft-Batterien produziert, will dieses Ziel „in den kommenden Jahrzehnten“ erreichen.
PolyJoule will die Kosten kurzfristig auf 65 Dollar pro Kilowattstunde drücken.