Landes-Feuerwehrschule Kärnten als Drehscheibe im Austausch der europäischen Feuerwehrausbildungsinstitutionen
Von 10. bis 13. Mai 2022 fand in der Landesfeuerwehrschule in Kärnten im Auftrag des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV), eine Plattform für einen internationalen fachlichen Austausch der europäischen Feuerwehrausbildungsinstitutionen mit mehr als 20 europäischen Nationen statt.
Neben dem laufenden Erfahrungsaustausch der einzelnen Repräsentanten zu Aus- und Fortbildungsthemen im Feuerwehrwesen findet einmal jährlich eine Konferenz der EFSCA (European Fire Service Colleges´ Association) statt. Der heurige Titel lautete „Einflüsse von Trends und Megatrends auf die Feuerwehrausbildung“. Dabei wurde nicht nur fachlich in Kleingruppen diskutiert, sondern auch das Netzwerk erweitert und wichtige Ideen zur Weiterentwicklung der Lehrinhalte der Landes-Feuerwehrschulen geliefert.
„Das Feuerwehrwesen ist ständigen Änderungen ausgesetzt. Beinahe jede neue Technologie, die etabliert wird, hat Einflüsse auf unser Vorgehen. Um Entwicklungen und Strömungen zeitgerecht zu erkennen, ist es erforderlich, internationale Zugänge zu nutzen und auch zu unterstützen. Netzwerke, wie die EFSCA eines ist, bringen nicht nur wichtige Kontakte zum Austausch von Know-How, vielmehr ermöglichen diese den Blick über den ‚Tellerrand‘.
Es freut mich im Besonderen, unser Feuerwehrwesen und die äußerst professionelle Feuerwehrausbildung in Österreich einem breiten Publikum, bestehend aus internationalen Expertinnen und Experten, präsentieren zu können. Wir werden daraus selbst nachhaltige Erkenntnisse gewinnen, die wir weiter integrieren werden“, so der Leiter der Landesfeuerwehrschule Kärnten, Klaus Tschabuschnig.
„Wir freuen uns sehr, mit Klaus Tschabuschnig einen äußerst kompetenten Vertreter unserer Kärntner Feuerwehren in diesem internationalen Gremium zu haben. Die Feuerwehrausbildung ist extrem vielseitig, aufgrund der immer schneller voranschreitenden Entwicklungen beispielsweise im technischen Bereich, braucht es bei der Ausbildung eine professionelle internationale Vernetzung. Wir wollen Synergien nutzen, voneinander lernen und dadurch profitieren. Das gemeinsame Arbeiten an Herausforderungen berücksichtigt viele unterschiedliche Zugänge und Ansätze, das wiederum ermöglicht eine umsichtige und nachhaltige Ausbildung für unsere Feuerwehrmitglieder“, so Feuerwehrpräsident Albert Kern.
Über die Landes-Feuerwehrschulen
Nach absolvierter Grundausbildung haben Feuerwehrmitglieder die Möglichkeit, in der Landes-Feuerwehrschule ihres Bundeslandes wichtige und weiterführende Aus- und Fortbildungen zu besuchen. Diese inkludieren u.a. Führungsausbildungen (z.B. Einsatzleiter oder Kommandant), spezialisierende Lehrgänge (z.B. Atemschutzgeräteträger, Feuerwehrtaucher, Maschinist etc.) aber auch immer wiederkehrende Trainingsmöglichkeiten (z.B. Heißausbildung). Lebenslanges Lernen (z.B. modulare Fortführung und Vertiefung) ist dabei unumgänglich.
Aus- und Fortbildung ist ein Schlüsselfaktor
„Unsere Landesfeuerwehrschule ist die Drehscheibe, um technologische Weiterentwicklung, ehramtliches Engagement und Zukunftsorientierung miteinander zu vereinen. Es ist eine besondere Ehre diese EFSCA-Konferenz hier in Kärnten austragen zu dürfen und so einen aktiven Beitrag zum Feuerwehrausbildungs-Netzwerk in Europa zu leisten und sehen es als großen Mehrwert für die feuerwehrspezifische Aus- und Weiterbildung unserer Kameradinnen und Kameraden“, so Landesfeuerwehrkommandant Ing. Rudolf Robin.
Die EFSCA (European Fire Service Colleges´ Association)
Die EFSCA wurde 1988 von den Feuerwehrschulen in Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien gegründet, um einen regelmäßigen Austausch über die Feuerwehrausbildung zu ermöglichen. Mittlerweile sind 25 europäische Nationen vertreten. Heuer erstmalig waren auch Vertreter aus der Ukraine als Gäste beim Erfahrungsaustauch dabei und berichteten über die fordernden Einsatztätigkeiten für Rettungs- und Einsatzorganisationen in ihrer Heimat.
Der Präsident der EFSCA (European Fire Service Colleges´ Association), Kenny Essers zeigte sich sehr erfreut, dass es heuer nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wieder möglich war und dieser Erfahrungsaustausch in Kärnten stattfinden konnte.
Begeistert war man auch vom hohen und zukunftsweisenden Niveau der Wissensvermittlung und dem breiten Spektrum der Feuerwehrausbildung, welches den Kameradinnen und Kameraden der Kärntner Feuerwehren ermöglicht wird.