D: Hoher Schaden bei übergreifenden Dachstuhlbrand an einem größeren Wohnhaus in Weingarten
WEINGARTEN (DEUTSCHLAND): Ein Dachstuhlbrand in der Tobelstraße in Weingarten hat am Dienstagabend, 24. Mai 2022, für einen immensen Sachschaden gesorgt. Um 18.40 Uhr wurde die Feuerwehr Weingarten mit dem Alarmstichwort „Dachstuhlbrand Mehrfamilienhaus“ mit Großalarm alarmiert.
Mehrere im Nachbarhaus wohnende Feuerwehrangehörige waren auf den Brand aufmerksam geworden und waren den Bewohnern im brennenden Haus sofort zur Hilfe geeilt. Da eine Flucht über ein innenliegendes Treppenhaus wegen Rauch nicht mehr möglich war, stellten die Ersthelfer eine Leiter auf ein Vordach und verhalfen so mehreren Bewohnern zur Flucht über ein Fenster im 2.OG. Zuvor hatten diese vergeblich versucht sich von dort abzuseilen. Weitere Bewohner konnten das Gebäude selbständig verlassen. So blieben alle neun Bewohner des Brandobjekts unverletzt.
Parallel zu dieser Rettungsaktion wurde ein Notruf abgesetzt. Die wenige Minuten später eintreffenden Kräfte der Feuerwehr Weingarten meldeten einen offenen Dachstuhlbrand größeren Ausmaßes in einem zweigeschossigen Wohnhaus. Der Brand breitete sich sehr schnell aus und griff im weiteren Verlauf auch auf den Dachstuhl eines direkt angebauten mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshauses über.
Einsatzleiter Horst Romer ließ sofort weitere Kräfte der Feuerwehr Ravensburg nachalarmieren, darunter eine zweite Drehleiter. Durch einen massiven Löschangriff von außen über die beiden Drehleitern sowie im Innenangriff durch mehrere Trupps unter Atemschutz, gelang es eine weitere Ausbreitung auf benachbarte Wohnhäuser zu verhindern. Zwei Feuerwehrleute verletzten sich bei den Löscharbeiten.
Ein Feuerwehrmann wurde mit Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation ins Krankenhaus gebracht. Er konnte allerdings noch am Abend die Klinik wieder verlassen. Ein weiterer Feuerwehrmann wurde durch herabstürzende Dachplatten getroffen. Er konnte nach einer kurzen Behandlung durch den Rettungsdienst an der Einsatzstelle bleiben.
Für die sehr Personalintensiven Löscharbeiten unter Atemschutz wurden weitere Einsatzkräfte der Feuerwehren Baindt und Baienfurt alarmiert. Ebenso ein zweiter Gerätewagen Atemschutz aus Leutkirch. Mit der Drohne der Feuerwehr Baindt wurden Luft- und Wärmebildaufnahmen des Brandobjektes gemacht, welche der Einsatzleitung wichtige Erkenntnisse über die Brandausbreitung lieferten. Im Zuge der Nachlöscharbeiten musste der Wärmegedämmte Dachstuhl des dreieinhalbgeschossigen Gebäudes mühsam von außen und innen geöffnet werden, da sich dort zahlreiche Glutnester befanden. Diese Maßnahmen dauerten bis nach Mitternacht an. Eine Brandwache blieb in der Nacht weiter vor Ort.
Zahlreiche Kräfte der Rettungsdienste waren zur medizinischen Sicherheit der Feuerwehrkräfte sowie zur Betreuung der Bewohner vor Ort. Diese kamen vorübergehend anderweitig unter, bzw. wurden durch die Stadt Weingarten in einem Hotel untergebracht.
Bürgermeister Alexander Geiger und der stellv. Kreisbrandmeister Norbert Fesseler machten sich vor Ort ein Bild der Einsatzmaßnahmen und unterstützten die Einsatzleitung. Techniker der TWS schalteten die Strom- und Gasversorgung der Gebäude ab.
Im Einsatz waren rund 120 Kräfte der Feuerwehren Weingarten, Ravensburg, Baindt, Baienfurt und Leutkirch, die Rettungsdienste des DRK, der Malteser und Johanniter u.a. mit fünf Rettungswagen und zwei Notärzten, sowie bis zu fünf Streifenwagen der Polizei. Die Tobelstraße und Bahnhofstraße waren während des Einsatzes gesperrt.
Die Brandermittler der Kripo nahmen noch am Abend die Ermittlungen zur Brandursache auf.