Rosenbauer stattet Brandausbildungszentrum der Schweizer Luftwaffe mit Simulatoren aus
Rosenbauer realisiert per Mitteilung von Ende Mai 2022 derzeit ein PANTHER-Trainingssystem für die Schweizer Luftwaffe, auf dem die taktische Handhabung des Flughafenlöschfahrzeuges sowie der Umgang mit den Lösch- und Bedieneinheiten trainiert werden können. Mit vier Simulatoren, Intercom-Funksystem, VR-Headset und Eagle-Eye für die Nachbesprechung ist sie zurzeit die modernste Anlage ihrer Art.
Eingebaut wird das PANTHER-Trainingssystem in das Brandausbildungszentrum CFR-Campus PHÈNIX am Flughafen Payerne. „Die Schweizer Luftwaffe errichtet hier ein Kompetenzzentrum für die Luftfahrzeugbrandbekämpfung, in dem die Mitglieder der Flugunfallpiketts künftig ihre komplette Ausbildung erhalten und regelmäßige Übungen unter realen Bedingungen absolvieren können“, sagt Hans Schmid, Head Crash and Fire Rescue Swiss Air Force. „Jedes Mitglied wird künftig mindestens zwei Tage im Jahr auf den Simulatoren trainieren. Dabei erlaubt uns deren Integration zu einem Gesamtsystem, die Ausbildung systematisch und effizient zu gestalten. Zudem stehen auf dem rund 26.000 m2 großen Gelände drei flüssiggasbefeuerte Brandsimulatoren (Flugzeugattrappen) für heiße Übungen zur Verfügung.“
PANTHER- und generische Cockpits
Die Simulatorlandschaft besteht aus zwei PANTHER Taktik Simulatoren 8×8 und 6×6 S sowie zwei Simulatoren, die nicht nur als Flughafenlöschfahrzeug, sondern auch als Einsatzleit- oder Logistikfahrzeug konfiguriert werden können. Die beiden PANTHER-Simulatoren sind mit identischen PANTHER-Cockpits ausgestattet, die beiden anderen verfügen über generische Cockpits, auf denen alle Funktionen wie im jeweiligen Originalfahrzeug bedient werden können.
Das Geschehen außerhalb der Fahrzeuge wird über LED-Großbildschirme in Ultra-HD (vierfache HDTV-Auflösung) angezeigt. Jeder Bildschirm wird von einem eigenen Computer angesteuert, insgesamt sind in dem Trainingssystem 18 Rechner mit leistungsstarken Grafikkarten verbaut.
Steuerstand für die Programmierung
Mit zur Anlage gehört ein Steuerstand, auf dem die virtuellen Trainingseinsätze geplant, programmiert und dokumentiert werden. Fünf Flughafenlayouts sowie zahlreiche Flugzeugtypen stehen zur Auswahl, auch die Tages- und Nachtzeit sowie das Wetter und die Fahrbahnbedingungen lassen sich variieren, um das Einsatzgeschehen so realistisch wie möglich zu gestalten. Sämtliche Löscheinsätze von ausgelaufenem Kerosin über ein in Brand geratenes Fahrwerk bis zu brennenden Triebwerken können trainiert werden, wobei die Steuerung der Löschtechnik genauso präzise erfolgt wie in der Realität.
Leitstand mit VR-Headset
Eine weiterer PC-Arbeitsplatz dient der Einsatzleitung, die Übungen mitzuverfolgen und gegebenenfalls in die Trainings einzugreifen, Parameter zu ändern oder einen plötzlichen Zwischenfall zu initiierten. Mittels VR-Headset und Steuergriffen kann sie sich während der Übungen auch direkt in den virtuellen Raum des Einsatzgeschehens begeben, um „vor Ort“ Anweisungen zu erteilen oder zu intervenieren.
Die Kommunikation der Trainingsteilnehmer erfolgt über ein Intercom-System, das den Funkverkehr wie im realen Einsatz simuliert. Jede Übung kann zudem mit einer virtuellen Drohne (Eagle Eye) aufgenommen und übersichtlich aus der Luftperspektive auf einem Großbildschirm nachbesprochen werden.
Nachhaltigkeit groß geschrieben
Besonderes Augenmerk legt die Schweizer Luftwaffe im neuen Brandausbildungszentrum auf das Thema Nachhaltigkeit. So erfolgt die Energieproduktion für das Gebäude über eine Photovoltaik-Anlage. Zudem wird das Wasser bei realen Übungen gesammelt, aufbereitet, zwischengelagert und wiederverwendet. Die Trainings auf den Simulatoren sind noch nachhaltiger, denn dabei werden weder Wasser – immerhin bis zu 14.000 l bei einer realen Übung mit einem PANTHER 8×8 – noch Kraftstoffe verbraucht und auch die Fahrzeuge werden nicht abgenützt.
„Die Flugunfallpiketts der Schweizer Luftwaffe kann jedes noch so erdenkliche Einsatzszenario ressourcenschonend, gefahrlos und unter kontrollierten Bedingungen trainieren. Das ist der große Vorteil von Simulatortrainings“, sagt Markus Zellinger, Geschäftsführer Rosenbauer Schweiz.