D: 150 Kräfte bei Dachstuhlbrand eines Einfamilienhauses in Lentföhrden
LENTFÖHRDEN (DEUTSCHLAND): Am Samstagabend, den 4. Juni 2022, gegen 23:47 Uhr gingen in der Kooperativen Regionalleitstelle West in Elmshorn die ersten Notrufe ein. Anwohner teilten mit, dass es in dem etwas außerhalb der Gemeinde Lentföhrden gelegenen Einfamilienhaus zu einer Rauchentwicklung im Dachbereich gekommen ist. Aufgrund telefonischer Schilderungen wurden mit dem Alarmstichwort „FEU G“ (Feuer- größer als Standard) die ersten Wehren alarmiert.
Bei Eintreffen an der Einsatzstelle konnte das gemeldete Schadenbild bestätigt und erste Maßnahmen eingeleitet werden. Mit zwei Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz und einer Wärmebildkamera wurde der Innenbereich des Hauses kontrolliert. Alle dort ansässigen Personen hatten das Gebäude bereits vor Eintreffen der Feuerwehr verlassen.
Parallel zu den Maßnahmen im Innenangriff musste eine Wasserversorgung aufgebaut werden. Im gesamten Einsatzverlauf wurden fünf Zuleitungen verlegt, um die Einsatzkräften und vor allem die Sonderfahrzeuge entsprechend mit Wasser zu versorgen.
Wenige Minuten später wurde das Einsatzstichwort auf „FEU 2“ (Feuer-zwei Löschzüge) und im weiteren Verlauf auf „FEU 4“ (Feuer-vier Löschzüge) erhöht, um ausreichend Einsatzkräfte für diesen Einsatz bereitzustellen.
Aufgrund der Gefahr von einstürzenden Dachteilen, musste der Einsatz von Atemschutzgeräteträgern und den Löschmaßnahmen im Inneren des Gebäudes abgebrochen werden. In der Folge beschränkten sich die Maßnahmen mit bis zu sechs handgeführten Strahlrohren im Außenbereich.
Das Dach wurde an mehreren Stellen unter Zuhilfenahme der Drehleiter aus Bad Bramstedt, später des Teleskopmastfahrzeuges der Wehr aus Kaltenkirchen sowie Steckleitern geöffnet, um an den Brandherd zu gelangen. Für diese kräftezehrende Maßnahme wurden die Atemschutzgeräteträger aller im Einsatz befindlichen Wehren regelmäßig ausgetauscht.
Der ABC Zug Segeberg hat vor Ort eine Dekontaminationsstelle errichtet, um bei den Einsatzkräfte aus dem Innenangriff eine sogenannten „grobe Dekontamination“ durchzuführen. Aufgrund der Rauchentwicklung wurde in Absprache mit dem Einsatzleiter durch die Rettungsleitstelle eine NINA Warnung gesendet, mit dem Hinweis Türen und Fenster zu schließen und Klimaanlagen abzustellen.
Am Sonntagmorgen, gegen 06:14 Uhr konnte „Feuer aus“ vermeldet werden. Der Dachstuhl musste noch in der Nacht durch einen Bagger abgerissen werden. Die letzten Einsatzkräfte haben nach über sieben Stunden Tätigkeit die Einsatzstelle verlassen.
Für die Versorgung der Einsatzkräfte wurde der DRK Ortsverein Kaltenkirchen e.V. in der Nacht alarmiert, die medizinische Versorgung wurde durch zwei Rettungswagen der Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein sichergestellt. Verletzt wurde niemand.
Insgesamt waren ca. 150 Kräfte im Einsatz. Die Kriminalpolizei hat noch vor Ort die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Seitens der Feuerwehr können keine Angaben über Schadensursache und Schadenshöhe gemacht werden.
Eingesetzte Kräfte:
Freiwillige Feuerwehr Lentföhrden
Freiwillige Feuerwehr Nützen
Freiwillige Feuerwehr Schmalfeld
Freiwillige Feuerwehr Hasenmoor
Freiwillige Feuerwehr Heidmoor
Freiwillige Feuerwehr Weddelbrook
Freiwillige Feuerwehr Hartenholm
Freiwillige Feuerwehr Bad Bramstedt
Freiwillige Feuerwehr Kaltenkirchen
Gefahrguterkundung Amt Auenland Südholstein
Führungsgruppe Amt Auenland Südholstein
ABC Zug Kreis Segeberg
Kreisfeuerwehrverband mit zwei Pressesprechern
Kreisfeuerwehrverband Segeberg Rufbereitschaft mit Wechsellader
Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein mit zwei Rettungswagen
DRK Ortsverein Kaltenkirchen e.V.