Lokal

Tirol: Innsbrucker Innenstadt ganz in „feuerwehrrot“ → Blaulicht- und Einsatzorganisationen trumften auf

INNSBRUCK (TIROL): Mit 36 Feuerwehrfahrzeugen und 15 Fahrzeugen befreundeter Blaulicht- und Einsatzorganisationen wurde der Innsbrucker Bevölkerung sowie zahlreichen Gästen und Besuchern am 19. Juni 2022 ein umfassendes Programm geboten.

Rund 280 Einsatzkräfte präsentierten ihre Ausrüstung und brachten ihr Tätigkeitsgebiet einem interessierten Publikum näher. Von der Kübelspritze bis zum Flughafenlöschfahrzeug, vom Polizeimotorrad bis zum Dekontaminationsfahrzeug des Bundesheeres – überall konnte der Platz der Einsatzkräfte eingenommen werden, was an diesem Tag nicht nur zahlreiche Kinderaugen sichtlich aufleuchten ließ.

Die Feuerwehren zeigen, wie sie auch tagtäglich bei ihren Einsätzen vorgehen.

Voller Einsatz bei den Übungen

Nach einer Begrüßung der Ehrengäste bei der Annasäule setzte plötzlich eine Rauchentwickung am Balkon des Rathauses ein, der zur ersten Schauübung mit einem Brand im 2. Stock überleitete. Das Szenario war schnell unter Kontrolle gebracht, die Personen gerettet und dem Roten Kreuz übergeben.

Hoch hinaus ging es bei der Höhenrettungsübung beim Innsbrucker Stadtturm.

Kurze Zeit später gab es beim Innsbrucker Stadtturm mit einer Personenrettung aus schwindelerregender Höhe den nächsten Einsatz für die Feuerwehr-Höhenrettungstrupps.

Der Höhenrettungstrupp ist einsatzbereit für die Personenrettung.

Wie eingeklemmte Personen aus Fahrzeugen befreit werden, war Thema bei der dritten Schauübung. Ganz auf die Zusammenarbeit zwischen Hubschauber, Feuerwehrbooten und dem Jetski der Wasserrettung kam es bei der abschließenden Personenrettung aus dem Inn an.

Kommentiert von Inspektionsoffizier Marcus Wimmer, Bezirksrettungskommandant Christan Schneider und Wolfgang Donnerstag (Höhenrettung) wurden den begeisterten Besuchern die Schritte der jeweiligen Einsatzkräfte erklärt und die damit verbundenen Herausforderungen näher gebracht.

Die hervorragende Zusammenarbeit unter den Einsatzorganisationen wurde an diesem Tag unterstrichen.

Ein Blick in die Geschichte

Der Innsbrucker Feuerwehr-Oldtimerclub bot am Domplatz mit zahlreichen historischen Innsbrucker-Einsatzfahrzeugen und weiteren Schätzen aus vergangenen Tagen aus ganz Tirol einen Blick in die Geschichte der technischen Entwicklung. Trotz hochsommerlicher Temperaturen stand auch die bestens erhaltene Handspritze der Feuerwehr Mühlau selten still – Jung und Alt erlebten hautnah, wie anstrengend der Pumpvorgang für die Feuerwehrkräfte der damaligen Zeit gewesen sein musste.

Am Domplatz ist Muskelkraft gefragt, um mit der historischen Handspritze das Löschwasser zum Strahlrohr zu fördern.

Einen detaillierten Einblick in 165 Jahre Innsbrucker Feuerwehrgeschichte erlaubte die kürzlich eröffnete Sonderausstellung des Innsbrucker Stadtarchivs, welche auch an diesem Tag die Besucher einlud, prägende Momente in der Vergangenheit und die Geschichte der maßgeblich an der Entwicklung des Innsbrucker Feuerwehrwesens sowie des Landes-Feuerwehrverbandes beteiligten Personen kennenzulernen.

Gemeinsame Präsentation

„Nur gemeinsam sind wir stark“ ist ein Motto, das in der Feuerwehr häufig zu hören ist. Das gilt auch für die Zusammenarbeit unter den Blaulicht- und Einsatzorganisationen, wie sie tagtäglich bei verschiedensten Einsatzszenarien erfolgt. Daher präsentierten sich an diesem Tag die Polizei, das Rote Kreuz, die Wasserrettung, die Bergrettung, das Österreichische Bundesheer, die Mobile Überwachungsgruppe und die Leitstelle Tirol gemeinsam mit der Feuerwehr und stellten die Zusammenarbeit untereinander in den Mittelpunkt.

Spaß und Action bei der Feuerwehrjugend

Der Sparkassenplatz wurde ganz der Feuerwehrjugend gewidmet, welche mit einer Feuerwehrrally und vielen Mitmachspielen für Abwechslung und Überraschungen sorgte.

Spaß und Action mit der Feuerwehrjugend darf auch beim Tag der Feuerwehr nicht fehlen.

Dass die Jugendlichen ab 11 Jahren mit Eifer bei der Feuerwehr dabei sind, unterstrichen sie an diesem Tag auch mit einem Mal- und Bastelstand, bei dem sie gemeinsam mit den jüngsten Besuchern ein Andenken an diesen besonderen „Tag der Feuerwehr“ gestalteten.

Stimmen zum Tag der Feuerwehr

LHStv und Sicherheitslandesrat Josef Geisler: „Das war mehr als eine Leistungsschau unserer Feuerwehren. Es ist der eindrucksvolle Beweis für ein solidarisches Land, in dem sich Zigtausende ehrenamtlich und höchst professionell für die Sicherheit und das Wohl ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger engagieren. Als Sicherheitslandesrat und Feuerwehrreferent unterstütze ich das mit aller Kraft.“

Bürgermeister Georg Willi: „Die Feuerwehr zeigte an diesem Tag, was sie drauf hat. Dass dies stets so funktioniert und die Feuerwehr im Einsatzfall die beste Leistung bringt, bedeutet viel Ausbildung und Training, bei dem dem auch viel ehrenamtliche Arbeit dahinter steckt. Es beeindruckt mich auch, wie viele Junge bei der Feuerwehr mitmachen und sich somit vorbereiten, diese wichtige Arbeit in Zukunft zu übernehmen. Ich bedanke mich daher bei allen, die sich in den Feuerwehren engagieren und sich tagtäglich dafür einsetzen.“

Mehr auf brennpunkt.net

Vizebürgermeister Johannes Anzengruber: „Kameradschaft, Teamgeist und Einsatz für die Gemeinschaft sind für die Feuerwehr nicht nur bloße Schlagwörter, sondern gelebter Alltag. Unter teilweise lebensgefährlichen Bedingungen retten, löschen, bergen und schützen die Feuerwehren in notgeratene Mitmenschen. Für ihren Einsatz rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr möchte ich mich bei allen Kameradinnen und Kameraden der Berufsfeuerwehr und der zehn freiwilligen Feuerwehren, sowie der beiden Betriebsfeuerwehren am Flughafen und in der Justizanstalt Innsbruck sehr herzlich bedanken.“

Der Hubschrauber markiert bei der Personenrettungsübung am Inn die Position der treibenden Person, …
… die schlussendlich von der Besatzung des Einsatzbootes aus dem Wasser gezogen wird.

Landes-Feuerwehrkommandant Peter Hölzl: „Ein spannendes Szenario aus Ausstellung und Übungen bot einen interessanten Einblick in das Thema, wie die Feuerwehren an verschiedenste Aufgaben herangehen und die Einsatzkräfte untereinander tagtäglich arbeiten. Es freut mich, dass anlässlich der heurigen Feuerwehrjubiläen gemeinsam mit den befreundeten Blaulichtorganisationen dieser Tag als Zeichen für die Sicherheit in unserem Land stattfinden konnte und wir uns inmitten der Landeshauptstadt den vielen Besucherinnen und Besuchern präsentieren durften.“

Branddirektor Helmut Hager: „Ein Mix aus Historie und Moderne, aus tagtäglichen Einsatzbereichen und aus fachlichen Spezialgebieten stand an diesem Tag für einen Blick hinter die Kulissen bereit. Der Brandeinsatz oder der Verkehrsunfall sind nicht die einzigen Notfälle, zu denen die Feuerwehr gerufen wird. Gefahrgut, Katastrophenhilfsdienst, Strahlenschutz, Drohnen, Feuerwehrtaucher und Wasserdienst sowie viele weitere Bereiche umfassen mittlerweile das heutige Aufgabengebiet. All dies konnten unsere Einsatzmannschaften am heutigen Tag mit Stolz näherbringen und dabei auch ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den Bürgerinnen und Bürgern teilen.“

Feuerwehr „hautnah“ gab es u.a. beim Gaswäscher am Gefahrgut-Stand.

Bezirks-Feuerwehrkommandant Albert Pfeifhofer: „Die Feuerwehrjugend liegt uns am Herzen und mit dem Stand am Sparkassenplatz konnten unsere Jugendlichen allen Besuchern zeigen, was sie drauf haben und was sie motiviert, Mitglied bei der Feuerwehrjugend zu sein. Wir hoffen, dass an diesem Tag „Feuer und Flamme für die Feuerwehrjugend“ auch auf viele Kinder übergesprungen sind und wir sie bald in der Jugend begrüßen dürfen.“

Landes-Feuerwehrverband Tirol

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert