Bayern: „Alles schläft – Eine(r) wacht!“ → Trainingseinheit an der „mobilen Brandmeldeanlage“ – neuer Lehrgang für Feuerwehren
GRABENSTÄTT | TITTMONING (BAYERN): Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine Feuerwehr im Landkreis Traunstein zu einem Alarm einer Brandmeldeanlage, kurz BMA, ausrücken muss. Diese Anlagen dienen dem vorbeugenden Bandschutz und ermöglichen unter anderem das Zusammenspiel von Feuermeldern, Sprinkleranlagen oder Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Um die Einsatzkräfte der Feuerwehren im Landkreis Traunstein in der Thematik „fit“ zu halten hat der Kreisfeuerwehrverband eigens einen Anhänger mit jeder Menge Trainingsmöglichkeiten aufgebaut.
Wenn eine dieser Anlagen Brandrauch oder Feuer feststellt, sendet sie automatisch eine Nachricht an die Integrierte Leitstelle Traunstein die wiederum die zuständigen Feuerwehren alarmiert. Darüber hinaus schließt sie beispielsweise Brandschutztüren, öffnet Rauchabzugsklappen, aktiviert den Gebäudealarm und spielt gegebenenfalls auch Durchsagen ab. Innerhalb von zehn Minuten „steht dann die Feuerwehr vor der Türe“ und startet gegebenenfalls mit den Einsatzmaßnahmen.
Dadurch werden Brände bereits im Frühstadium erkannt und die erforderlichen Löschmaßnahmen können schneller erfolgen, was zu einer Verringerung des Schadens führt. „Die Anlagen passen also rund um die Uhr auf, also auch nachts, wenn alles schläft oder aber auch keine Menschen im Gebäude sind, die einen Entstehungsbrand bemerken könnten“, so Jürgen Richter, der sich federführend um die Entwicklung des Lehrgangsangebotes zeigte und nun die Teilnehmer der heimischen Feuerwehren zusammen mit seinem Ausbilderteam durch die Fortbildung begleitet.
Das erklärte Ziel der Verantwortlichen war es, die Einsatzkräfte aus dem Landkreis Traunstein für den Ernstfall mit der gesamten Palette an BMA-Anlagentechnik vertraut zu machen.
Thematisch wurde der Lehrgang des Kreisfeuerwehrverbandes im Themenschwerpunkt „Vorbeugender Brandschutz“ angegliedert und ist Ende des vergangenen Jahres offiziell gestartet. Nun zog man ein erstes Fazit. „Aus den Feedbackbögen geht klar hervor, dass unser Angebot super ankommt, die Teilnehmer loben insbesondere die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten der Anlage sowie die Einbindung von praktischen Alarmübungen“, freut sich Jürgen Richter.
Eigens dazu wurde im Vorfeld ein Autoanhänger angeschafft und durch die Mitglieder des Fachbereichs rund um den Lehrgangsleiter Jürgen Richter sowie Kreisbrandmeister Hans Heinrich aufgebaut. Darin wurde eine komplette und funktionstüchtige Brandmeldeanlage mit einer Vielzahl unterschiedlicher Melder und Anschauungsmaterialien verbaut, die die Einsatzkräfte im Rahmen der Fortbildung näher kennen lernen.
Mittlerweile fanden fünf Lehrgänge mit insgesamt 45 Teilnehmern in den Feuerwehrhäusern Grabenstätt und Kirchheim bei Tittmoning statt. Inhaltlich befasst sich das Angebot nicht nur mit der reinen Anlagentechnik, vielmehr stellt es eine kombinierte Fortbildung mit verschiedenen Themenschwerpunkten wie Rechtsgrundlagen, Arten und Bauteile einer BMA, Vorgehensweise bei Alarm, Laufkarten und Feuerwehrpläne dar, das aber auch praktische Einheiten in Form von Einsatzübungen mit einem Löschfahrzeug und dem Einsatz einer gesamten Gruppe beinhaltet.
Bisher konnten Lehrgangsteilnehmer von den Feuerwehren Altenmarkt, Alzmetall, Bergen, B/S/H Traunreut, Eisenärzt, Erlstätt, Gaden, Grabenstätt, Grassau, Hammer, Hart, Haslach, Holzhausen, Inzell, Kay, Kirchheim, Marquartstein, Nußdorf, Oberfeldkirchen, Palling, Petting, Pierling, Ruhpolding, Staudach-Egerndach, Seebruck, Seeon, Stein, Tittmoning, Törring, Traunstein, Unterwössen und Waging das Angebot in Anspruch nehmen