D: Viel Arbeit für die Einsatzkräfte im Heidekreis am 11. und 12.08.2022 & Niedersachen unterstützt Waldbrandeinsatz in Frankreich
HEIDEKREIS (DEUTSCHLAND): Diverse Einsätze liegen mit 11. und 12. August 2022 hinter den ehrenamtlichen und hauptberuflichen Einsatzkräften von Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Heidekreis.
Am Donnerstagnachmittag war es gegen 15 Uhr zu einem Verkehrsunfall auf der Autobahn 7 in Fahrtrichtung Hamburg gekommen. Zwischen Westenholz und dem Walsroder Dreieck waren mehrere PKW zusammengestoßen. Auf Grund der Anzahl der Betroffenen wurden nach der Auslösung des Alarmstichwortes MANV7 (Massenanfall an Verletzten – bis zu 7 Beteiligte) diverse Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, der Leitende Notarzt, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und die Freiwillige Feuerwehr Krelingen von der Leitstelle entsendet. Bei dem Unfall wurden fünf Personen leicht und eine Person mittelschwer verletzt. Sie kamen in umliegende Krankenhäuser.
Gegen 15:56 Uhr entdeckte eine Rettungswagenbesatzung, wie auch die Waldbrandüberwachungszentrale, eine Rauchentwicklung im Bereich Eickeloh/Hademstorf. Nach Überprüfung durch die Einsatzkräfte stellte sich diese schnell als Staubentwicklung von Erntearbeiten heraus.
Kurz danach wurde die Freiwillige Feuerwehr Soltau zur Berufsbildenden Schule alarmiert. Hier brannten ein großer Holzstapel sowie angrenzender Waldboden.
Mit Unterstützung durch die Feuerwehren Dittmern-Deimern und Harber sowie einem Radlader des Bauhofs konnte das Feuer gelöscht werden.
Parallel erfolgte ein Alarm durch einen Heimrauchmelder in der Pestalozzistraße ebenfalls in Soltau. Da ein Teil der Soltauer Kräfte noch gebunden war, wurde hierzu die Feuerwehr Marbostel alarmiert. Nach Kontrolle der Wohnung stellte sich die Auslösung des Rauchmelders als Fehlalarm heraus.
Während diese Einsätze noch liefen, wurde die Freiwillige Feuerwehr Wietzendorf ebenfalls zu einer unklaren Rauchentwicklung alarmiert. Auch hier stellte sich später als Grund landwirtschaftliche Arbeiten heraus. Während die Kräfte aus Soltau und Harber noch am Gerätehaus beschäftigt waren, ihre Fahrzeuge wieder herzurichten, ereilte sie zusammen mit der Feuerwehr BispinBad Falligen ein erneuter Alarm. Auf der Autobahn 7 war es kurz vor der Abfahrt Bispingen in Fahrtrichtung Hamburg zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person gekommen. Da sich die Unfallstelle im Baustellenbereich befand, fuhren Kräfte aus beiden Richtungen die Einsatzstelle an. Die eingeklemmte Person wurde durch die Feuerwehr Bispingen befreit und kam verletzt in ein Krankenhaus.
Der vierte Einsatz des Tages führte die ehrenamtlichen Kräfte aus Soltau gegen 22 Uhr erneut auf die A7. Gemeldet wurde ein rauchender Schwertransporter, beladen mit Teilen für ein Windrad, zwischen den Anschlussstellen Soltau-Süd und Soltau Ost in Fahrtrichtung Hamburg. Vor Ort konnte kein Feuer festgestellt werden. Austretendes Hydrauliköl war vermutlich an heißen Fahrzeugteilen verdampft, so dass nur das Öl von der Feuerwehr abgestreut werden musste.
Auch während dieses Einsatzes trat wieder ein Parallelereignis ein. Im Bereich der Döhrenheide in Soltau brannten in sehr schwer zugänglichem Gelände circa 4000 Quadratmeter Heide und Waldboden.
Durch den schnellen Einsatz der Feuerwehren Dittmern-Deimern, Wolterdingen, Meinern-Mittelstendorf, Soltau, Behringen, dem Fachzug Wassertransport 25000 der Kreisfeuerwehrbereitschaft und dem Einsatzleitwagen aus Bispingen, konnte das Feuer schnell begrenzt werden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den späten Abend hin.
Um 00:42 Uhr endet die Nacht für die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr Bad Fallingbostel. In der Uhlandstraße stand eine Garage in Vollbrand. Das Feuer konnte unter Atemschutz schnell gelöscht werden, da auch größere Mengen Reifen und Holz in der Garage gelagert waren, zogen sich auch hier die Nachlöscharbeiten bis in die Nacht hinein.
Gut eineinhalb Stunden später dann Großalarm für die Feuerwehren der Stadt Schneverdingen mit dem Alarmstichwort „Gebäudebrand – Menschenleben in Gefahr“. Als die ersten Kräfte wenig später eintrafen, dann die große Erleichterung, dass alle Personen das Gebäude unversehrt verlassen konnten. Der Dachstuhl des Einfamilienhauses in der Schulstraße brannte allerdings bereits in voller Ausdehnung.
Mit dem Einsatz des Wenderohres der Drehleiter und handgeführten Strahlrohren konnte das Feuer gelöscht werden. Der durch das Feuer entstandene Sachschaden ist sehr groß, der Dachstuhl brannte vollständig aus. Vor Ort waren neben den Feuerwehren der Stadt Schneverdingen auch der Abrollbehälter Atemschutz der Kreisfeuerwehr aus Soltau. Der Einsatz war erst am Morgen nach der aufwändigen Suche nach Glutnestern beendet.
Gegen 08:45 Uhr rückten dann die Feuerwehren Wietzendorf und Munster zu einer Rauchentwicklung zwischen den beiden Ortschaften aus, trotz intensiver Suche konnte keine Ursache, allerdings auch kein Schadfeuer, ausgemacht werden. Wenig später rückten die Feuerwehren Schneverdingen und Zahrensen erneut in die Schulstraße nach Schneverdingen aus. An der Einsatzstelle der Nacht stieg erneut Rauch auf. Das Glutnest wurde mit Wasser aus dem Korb der Drehleiter abgelöscht.
Eine Alarmierung um 11:39 Uhr führte die Einsatzkräfte aus Soltau wieder auf die A7 zu einer Straßenverunreinigung. Ein PKW hatte Dieselkraftstoff verloren, der mit Bindemittel abgebunden wurde. Wenig später dann erneut Alarm für die Soltauer Einsatzkräfte. Dieser Alarm war der mittlerweile Achte innerhalb von 24 Stunden. Ein Autofahrer hatte auf der A7 Rauch aufsteigen sehen. Auch hier erfolgte wenig später die Entwarnung. Der Rauch kam von einem defekten Turbolader.
Die bisher letzte Alarmierung ereilte dann die Freiwillige Feuerwehr Walsrode um 13:10 Uhr. An der Kreuzung Quintusstraße / Hilperdinger Weg mussten auslaufende Betriebsstoffe von einem PKW aufgenommen werden.
Auf Grund der derzeitigen trockenen Witterungslage ist auch weiterhin mit einem verstärkten Einsatzaufkommen der Feuerwehren im Heidekreis zu rechnen. So werden zurzeit bereits mehr Kräfte durch die Leitstelle zu Wald- und Flächenbranden alarmiert, um einen effektiven und schnellen Einsatz zu ermöglichen und die Feuer möglichst klein zu halten.
Niedersachsen unterstützt mit zwei Spezialfahrzeugen die Bekämpfung von Waldbränden in Südfrankreich
n der französischen Region Gironde wüten aktuell erneut verheerende Waldbrände. Aufgrund der sich zuspitzenden Lage unterstützt Niedersachsen die französischen Kräfte bei der Bekämpfung. In der vergangenen Nacht (11.08.2022) wurde eine speziell für solche Ereignisse EU-standardisierte Brandbekämpfungseinheit in Bonn zusammengezogen, an der auch zwei Spezialfahrzeuge und Personal aus Niedersachsen beteiligt sind.
Die niedersächsische Einheit besteht aus einem Führungsfahrzeug und zwei sog. CCFM 3000 Niedersachsen. Das sind speziell für derartige Einsatzlagen entwickelte Fahrzeuge, die erst im April dieses Jahres vom Land Niedersachsen an die niedersächsischen Feuerwehren übergeben wurden. Die Dauer des Einsatzes vor Ort ist zunächst für sieben Tage geplant.
Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Die Bilder der verheerenden Brände aus der Region um Bordeaux sind furchtbar. Natürlich unterstützen wir unsere französischen Nachbarn in so einer Situation insbesondere auch mit unseren speziell für solche Einsätze angeschafften Fahrzeugen. Dieser Sommer zeigt dramatisch, dass wir Wald- und Vegetationsbrände besser und effizienter mit einem gemeinsamen europäischen Ansatz bekämpfen können. Diese Einsätze werden infolge des Klimawandels immer häufiger werden. Die von mir seit Jahren geforderte – und auch im Rahmen des Koalitionsvertrages auf Bundesebene verhandelte – Stärkung von RescEU ist in diesem Zusammenhang ein essenzieller Baustein. Ich wünsche allen Kameradinnen und Kameraden viel Erfolg bei ihrem Einsatz und eine gesunde Heimkehr!“