Schweiz müllt 9 Millionen-Corona-Impfdosen
SCHWEIZ: Der Bundesrat hat sich an seiner Sitzung vom 19. Oktober 2022 über den Stand der Versorgung mit Covid-19-Impfstoffen in der Schweiz und über die Entsorgung abgelaufener Impfstoffe informiert.
Mit der Strategie des Bundes, die Bevölkerung jederzeit ausreichend mit den wirksamsten Impfstoffen zu versorgen, wurde eine mögliche Überversorgung mit Impfstoffen in Kauf genommen. Impfdosen, die nicht verimpft oder weitergegeben werden konnten und deren Haltbarkeit nicht weiter verlängert werden kann, müssen nun entsorgt werden. Dies betrifft aktuell rund 9 Millionen Dosen.
Der Bundesrat hat bei der Impfstoffbeschaffung eine auf Sicherheit ausgerichtete Strategie verfolgt und Impfstoffe bei mehreren Herstellern bestellt. Sein Ziel war und ist es, die Risiken zu minimieren und sicherzustellen, dass die Schweiz auch bei allfälligen Produktionsengpässen oder Qualitätsmängeln über genügend und qualitativ hochstehende Impfstoffe verfügt.
Damit hat die Schweizer Bevölkerung Zugang zu den jeweils wirkungsvollsten Impfstoffen. Mit dieser bewusst gewählten Strategie wurde in Kauf genommen, dass zu viel Impfstoff beschafft wird und ein Teil der beschafften Dosen entweder verkauft, weitergegeben oder allenfalls vernichtet werden muss. Seit Ende 2020 hat die Schweiz 31.9 Millionen Impfdosen erhalten. Bisher wurden 16.1 Millionen Impfdosen verabreicht. Rund 9 Millionen Dosen des Impfstoffs von Moderna haben nun ihr Ablaufdatum erreicht und werden entsorgt. Bis Februar 2023 verfallen weitere 5.1 Millionen Impfdosen.
Falls diese Impfdosen keine Haltbarkeitsverlängerung erhalten und weder in der Schweiz zur Anwendung kommen noch weitergegeben werden können, müssen sie ebenfalls entsorgt werden. 3.2 Millionen wurden an Drittstaaten weitergegeben, wobei ein grosser Teil erst gar nicht in die Schweiz eingeführt wurde, sondern direkt ins Bestimmungsland exportiert werden konnte. Es wird erwartet, dass die Vernichtung der Impfstoffe rund CHF 1’500-3’000 pro Million Dosen kosten wird.
Schweiz erhält stets den neuesten Impfstoff
Der Schweiz wird die neuste verfügbare Impfstoffvariante geliefert, sobald diese zugelassen ist. So ist sichergestellt, dass die Schweiz für die nun gestartete Impfkampagne ausreichende Mengen des an die Omikron-Variante angepassten mRNA-Impfstoffs zur Verfügung hat. Auch der proteinbasierte Impfstoff von Novavax steht in ausreichender Menge zur Verfügung.