Russland: 15 Todesopfer bei Feuer in 3.000 m2 Nachtclub in Kostroma durch Pyrotechnik zur Selbstverteidigung
KOSTROMA (RUSSLAND): In einem Nachtclub in Konstroma ist in der Nacht auf den 5. November 2022, ein folgenschwerer Brand ausgebrochen. Inzwischen erhöhte sich die Anzahl der Todesopfer auf 15. Vier Menschen wurden verletzt.
Die Feuerwehrleute erhielten um 02:37 Uhr morgens einen Alarm und die Tragödie hätte größer sein können. Laut mehreren Überlebenden, die der russischen Presse berichteten, waren zum Zeitpunkt des Ereignisses nur drei Notausgänge geöffnet und weitere vier blieben verschlossen, aber einer der eingeschlossenen Personen, Andrej Kuzmin, 40, schaffte es, eine dieser Barrieren zu durchbrechen. 250 Personen schafften es rechtzeitig dennoch ins Freie.
Pyrotechnik zur Selbstverteidigung
Einem Bericht der Staatsanwaltsschaft zufolge auf nyznews.com besteht der dringliche Verdacht, dass das Feuer durch den Einsatz von Pyrotechnik als eine Form der exzessiven Selbstverteidigung während einer Konfrontation das Feuer ausgelöst haben soll. Einer der Beteiligten könnte zu einer Signalpistole gegriffen und das Feuer verursacht haben.
Die Person, die angeblich für die Tragödie verantwortlich ist, wird gesucht. Kurz vor dem Brand gab es einen massiven Kampf zwischen den Gästen der Kneipe. Es wird aber auch berichtet, dass während der Nacht pyrotechnisches Material auf der Tanzfläche während einer Geburtstagsfeier verwendet wurde.
„Nachdem die Fackel gestartet war, fingen die dekorativen Elemente der Decke Feuer und das Feuer breitete sich mit voller Geschwindigkeit aus. Der Raum begann sich mit Rauch zu füllen und die Notausgänge waren kaum sichtbar. Panik setzte ein und es gab einen Massenansturm“, sagte eine Frau gegenüber den Medien. Die Flammen verschlangen das gesamte Gebäude und ließen das Dach einstürzen.
Nach Angaben der Sicherheitsdienste, die mehr als zwei Stunden brauchten, um das Feuer zu löschen, breitete es sich über mehr als 3.000 Quadratmeter aus. Die Behörden evakuierten vorsorglich ein nahegelegenes Wohnhaus.
Das Russische Ermittlungskomitee, ein Gremium, das staatsanwaltliche Funktionen ausübt und Ermittlungen zu allen Arten von Ereignissen durchführt, leitete ein Strafverfahren wegen unrechtmäßiger Tötung von zwei oder mehr Personen und wegen Fahrlässigkeit bei der Erbringung von Dienstleistungen ein, ohne die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.
Der Besitzer des Etablissements, Ijtíyar Mirzóyev, ist ein lokaler Vertreter von Putins Partei Einiges Russland und versprach den Angehörigen der Verstorbenen jede mögliche Unterstützung. „Ich werde den Familien und Freunden der Opfer jede Hilfe zukommen lassen, die sie benötigen. Ich werde sie finanziell und organisatorisch unterstützen“, sagte er in einer öffentlichen Erklärung, in der er auch sein Beileid aussprach.
Kostroma liegt am Ufer der Wolga, etwa 340 Kilometer nordöstlich von Moskau.