Bayern: Kollidierende Zugsgarnitur schleift Kleinbus in Bischofswiesen mit → Fahrzeug mit Front im Bachbett
BISCHOFSWIESEN (BAYERN): Am Freitagabend, 11. November 2022, gegen 17.25 Uhr ist ein 65-jähriger Bayerisch Gmainer schwerst verletzt worden, als er mit seinem VW-Bus vom Bischofswiesener Sägewerk kommend den unbeschrankten und nicht mit Lichtzeichen geregelten Bahnübergang zur B20 queren wollte und dabei die von Bad Reichenhall kommende Regionalbahn übersah.
Trotz Warnton und Vollbremsung erfasste der Zug das Fahrzeug und schleifte es rund 40 Meter mit. Der Transporter rutschte – kurz bevor der Zug stehenblieb – rund vier Meter über die Uferböschung zur Bischofswiesener Ache, so dass die Front im Wasser stand.
Die ersteintreffende Streifenbesatzung der Berchtesgadener Polizei leistete zusammen mit zwei weiteren Verkehrsteilnehmern dem Verunfallten sofort Erste Hilfe.
Großalarm aufgrund unklarer Lage
Die Leitstelle Traunstein schickte aufgrund der zunächst unklaren Lage mit möglichen weiteren Verletzten im Wasser ein Großaufgebot von Rotem Kreuz und Feuerwehr zum Unfallort, darunter die Freiwilligen Feuerwehren Bischofswiesen, Berchtesgaden und Bad Reichenhall mit der Tauchergruppe, die Kreisbrandinspektion, beide Rettungswagen und der Notarzt aus Berchtesgaden, alle vier Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Wasserwachten Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing-Ainring und Laufen-Leobendorf, der Einsatzleiter Rettungsdienst, der Einsatzleiter Wasserrettungsdienst und der Einsatzleitwagen der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung.
Ein Teil der anrückenden Kräfte konnte noch auf der Anfahrt wieder umkehren, wobei vor Ort dann 65 Feuerwehrleute, 13 Rotkreuzler von Land- und Wasserrettungsdienst, die Streife der Berchtesgadener Polizei, zwei Streifenbesatzungen der Bundespolizei und der Notfallmanager der Bahn gefordert waren, der für die Fahrgäste einen Schienenersatzverkehr per Bus organisierte.
Rotes Kreuz und Feuerwehr versorgten den Mann notärztlich, befreiten ihn aus dem Wrack und lieferten ihn dann ins Salzburger Unfallkrankenhaus ein. Die Berchtesgadener Polizei schätzt den Sachschaden an der Front des Zug-Triebwagens auf bis zu 30.000 Euro ein, wobei der VW-Bus ein Totalschaden ist und durch eine Spezialfirma aus der Böschung geborgen werden musste.
Die B20 war während der Rettungs- und Bergearbeiten rund eine Stunde lang komplett gesperrt. Der nachgeforderte Kriseninterventionsdienst (KID) des Roten Kreuzes kümmerte sich um die Betroffenen. Die Staatsanwaltschaft Traunstein beauftragte einen Gutachter, der ein unfallanalytisches und ein technisches Gutachten erstellt.
Zeugen gesucht
Die Polizei bittet eventuelle direkte Zeugen des Unfalls, sich über die Telefonnummer +49 (0) 8652 94670 zu melden.