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D: Einsatzkräfte laufen auf A9 bei Leipzig 3 km (!) zum Unfall → „Wichser“ „Ar…..“ von den Autofahrern

LEIPZIG (DEUTSCHLAND): Szenen wie aus einem Film spielten sich am Montag, dem 14. November 2022, bei einem Feuerwehr- und Rettungseinsatz auf der A9 bei Leipzig ab. Wie mehrere Medien in Deutschland berichten, machte die fehlende Rettungsgasse einen Fußmarsch von 3 km (!) nötig, im Zuge dessen die Helfer ordentlich Schimpfe einstecken mussten …

Ein Transporter ist am Montag, dem 14. November 2022, auf der A 9 bei einer Baustelle verunfallt. Den Rückmeldungen von Beobachtern zufolge sind die alarmierten Kräfte nicht durch den langen Stau durchgekommen. Die Autofahrer hatten „vergessen“, eine Rettungsgasse zu bilden.

Daher hätten die Feuerwehrleute drei Kilometer zu Fuß zur Unfallstelle laufen müssen. Dabei seien sie von im Stau stehenden Autofahrern übel beschimpft worden: „Wichser“, „Arschloch“ und „Verpisst euch“ sei ihnen zugerufen worden. Die Polizei Leipzig bestätigte beispielsweise eine von t-online getätigte Anfrage auf diese vorfälle.

3 km durch den Stau gelaufen

Ein Reporter vor Ort zitiert den Feuerwehr-Einsatzleiter Wolfgang Wenzel folgendermaßen: „Kurzerhand sind wir ausgestiegen und zu viert – drei Feuerwehrleute und eine Rettungsdienstmitarbeiterin – drei Kilometer durch den Stau gelaufen, um zur Unfallstelle zu gelangen. Wir wussten nicht, was uns erwartet, haben nur das Nötigste mitgenommen.“

Die anderen Kameraden hätten indes weiterhin versucht, zum Unfallort zu gelangen. „Dabei wurden sie von einigen aggressiven Verkehrsteilnehmern als ‚Wichser‘ oder ‚Arschloch‘ bezeichnet. Auch ein ‚Verpiss dich‘ kam den Kameraden entgegen“, sagte Wolfgang Wenzel dem Reporter.

45 min später mit Fahrzeugen durchgekommen

Schließlich seien sie an der Unfallstelle angekommen und hätten den jungen Mann leicht verletzt retten können. Ein zweiter Krankenwagen sei angefordert worden, der den Unfallort erreichte, indem er die Autobahn in entgegengesetzter Richtung entlang fuhr. Etwa eine Dreiviertelstunde später seien auch die Fahrzeuge der Feuerwehr dorthin vorgedrungen.

Die Polizei Leipzig bestätigt den Unfall auf der A9 am frühen Montagmorgen gegen 7 Uhr: Zwischen Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz sei ein 19-jähriger Iveco-Fahrer nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Er sei gegen die rechte Leitplanke gefahren und auf die linke Fahrzeugseite gekippt, heißt es in einer Mitteilung.

Die fehlende Rettungsgasse bestätigt Polizeisprecherin Therese Leverenz auf Anfrage von t-online am Telefon ebenfalls. „Dort wurde keine Rettungsgasse gebildet, die Feuerwehr musste zu Fuß zum Unfall laufen“, sagte Leverenz. Es sei an dieser Stelle schwieriger als normalerweise, eine Gasse zu bilden, da es sich um einen engen Baustellenbereich handele. „Aber es war nicht unmöglich“, so Leverenz.

Meldung der Polizei

Der Fahrer (19) eines Transporters Iveco fuhr heute Morgen auf der Autobahn 9 in Richtung München. Zwischen Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz kam er nach rechts von der Fahrbahn ab, fuhr die Regelabsenkung der rechten Leitplanke hinauf und kippte auf die linke Fahrzeugseite. Das Fahrzeug kam mittig auf beiden Fahrspuren zum Stillstand. Der Fahrer erlitt leichte Verletzungen und wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Der entstandene Sachschaden kann noch nicht abschließend beziffert werden.

Die Polizei weist in diesem Zusammenhang drauf hin, dass eine Rettungsgasse gebildet werden muss. Dies gilt auch, wenn Fahrzeuge auf Autobahnen, im Bereich von Baustellen oder mehrspurigen Außerortsstraßen nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Eine Rettungsgasse soll dazu dienen, dass Fahrzeuge der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei schnellstmöglich zum Einsatzort kommen. Das Bilden einer Rettungsgasse kann im schlimmsten Fall Leben retten.

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