Italien: Tote und Verletzte nach Erdrutsch auf der Insel Ischia
ISCHIA (ITALIEN): Etwa ein Dutzend Menschen werden vermisst, nachdem ein schwerer Sturm einen Erdrutsch auf der italienischen Insel Ischia ausgelöst hat. Verschiedene Medien berichten per 26. November 2022 von mindestens acht Toten und noch über ein Dutzend vermissten.
Die Insel im Golf von Neapel wurde über Nacht von starkem Regen heimgesucht, wobei der Erdrutsch am frühen Samstagmorgen, 26. November 2022, den Weiler Casamicciola Terme traf, Häuser überflutete und mehrere Autos wegfegte. Der stellvertretende Ministerpräsident Matteo Salvini hatte zuvor gesagt, dass acht Menschen gestorben seien.
Aber der Präfekt von Neapel, Claudio Palomba, stellte klar: „Im Moment haben wir von allen beteiligten Institutionen keine Berichte über bestätigte Todesfälle, keine Leichen wurden geborgen.“ Er sagte, die Situation entwickle sich, sei aber „sehr ernst“ und kompliziert, mit 12 vermissten Menschen und Menschen, die unter dem Schlamm gefangen seien. Unter den Vermissten sind eine Familie mit zwei Kindern und ein Paar mit einem neugeborenen Kind, so italienische Nachrichtenberichte. Ein 60-jähriger Mann wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
In dem betroffenen Gebiet wurde der Strom abgestellt und etwa 30 Familien sind in ihren Häusern im Weiler Lacco Ameno gestrandet, wo Berichten zufolge mehrere Gebäude eingestürzt sind. „Es ist eine komplizierte Situation, Häuser wurden durch den Erdrutsch weggerissen“, sagte Polizeichef Tiziano Laganà gegenüber La Repubblica.
Gino Ballirano, Pfarrer der Kirche Santa Maria Maddalena in Casamicciola Terme, sagte der Nachrichtenagentur Ansa: „Ich rufe Leute an, die vielleicht vermisst werden, aber leider habe ich noch keine Antwort erhalten. Ich versuche, dorthin zu gelangen, aber die Straße unter meinem Haus ist von einer Mauer aus Autos und Bäumen blockiert.“Der Bürgermeister von Ischia, Enzo Ferrandino, hat die Bewohner aufgefordert, zu Hause zu bleiben.
Bekannt für seine natürlichen heißen Quellen, hat Ischia eine Bevölkerung von etwa 20.000 und ist beliebt bei italienischen und ausländischen Touristen. Die Fähren von und zur Insel wurden eingestellt. „Es ist eine Tragödie, die Zahl der Vermissten in Casamicciola ist immer noch ungewiss“, sagte Ferrandino. „Aufgrund des schlechten Wetters auf der Insel Ischia haben wir auch Situationen in anderen Gebieten, wie Überschwemmungen, aber zum Glück nicht besonders ernst.“
2017 wurde Casamicciola von einem Erdbeben heimgesucht, bei dem 42 Menschen verletzt wurden. Ein Erdrutsch im Weiler im Jahr 2009 tötete ein 14-jähriges Mädchen.
Ein GroßteilI taliens wurde in der vergangenen Woche von starken Regenfällen heimgesucht. Im September kamen 13 Menschen bei schweren Überschwemmungen in der zentralen Region Marken ums Leben.
