D: Mieter in letzter Sekunde aus Brandwohnung gerettet → umfangreiche Menschenrettung aus Mehrfamilienhaus in Erkrath
ERKRATH (DEUTSCHLAND): Die Feuerwehr Erkrath wurde in der Nacht auf den 12. Jänner 2023 um 01:24 Uhr mit dem Löschzug Alt-Erkrath sowie der hauptamtlichen Wache und dem Rettungsdienst zu einem Wohnungsbrand in einem achtgeschossigen Mehrfamilienhaus in der Straße „Am Rosenberg“ in Alt-Erkrath alarmiert.
Beim Eintreffen des ersten Löschfahrzeuges an der Einsatzstelle stand eine Wohnung im Erdgeschoss in Vollbrand und es drohte bereits ein Flammenüberschlag in das 1. Obergeschoss. Der Mieter der Brandwohnung konnte kurz vor der Durchzündung der Wohnung durch einen in der Nachbarschaft wohnenden Feuerwehrangehörigen in letzter Sekunde aus dem Gefahrenbereich gerettet werden. Der Mieter zog sich eine Rauchgasvergiftung zu und wurde durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert.
Umgehend wurde zur Verhinderung eines Flammenüberschlags in das 1. Obergeschoss ein Löschrohr im Außenangriff vorgenommen und ein sogenannter Fensterimpuls durchgeführt, bei dem mit dem Löschrohr eine indirekte Brandbekämpfung und gleichzeitige Temperatursenkung im Brandraum erfolgte, sodass durch einen Atemschutztrupp im anschließenden Innenangriff der Brand mit einem Löschrohr zügig unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Aufgrund der vorgefundenen Lage und der Tatsache, dass sich der Brandrauch durch offenstehende Türen in den Treppenraum und durch die vorhandene Gebäudelüftung bis in die oberen Geschosse ausbreitete und sich somit eine Vielzahl von Menschen in akuter Gefahr befanden, wurde Vollalarm für die Feuerwehr Erkrath ausgelöst und eine zweite Drehleiter der Feuerwehr Mettmann sowie ein Löschzug der Feuerwehr Hilden nachalarmiert. Ebenfalls wurden zahlreiche Rettungsdienstfahrzeuge zur Einsatzstelle alarmiert. Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Hilden unterstützte die Maßnahmen an der Einsatzstelle. Ein weiteres Löschfahrzeug der Feuerwehr Hilden stellte auf der Feuer- und Rettungswache an der Schimmelbuschstraße den Grundschutz für das Erkrather Stadtgebiet sicher.
Durch insgesamt 11 Atemschutztrupps mussten ca. 50 Personen aus dem Wohnhaus (in der Anfangsphase teilweise mit Fluchthauben) ins Freie geführt werden bzw. wurden über die Drehleitern und tragbaren Leitern von den Balkonen gerettet. Bei sechs Personen war aufgrund des Verdachts einer Rauchgasvergiftung der Transport in ein Krankenhaus erforderlich. Fünf Personen wurden durch den Rettungsdienst vor Ort behandelt, mussten aber nicht transportiert werden. Eine bettlägerige Person wurde in ihrer Wohnung durch die Einsatzkräfte betreut. Die anderen Hausbewohner konnten in ihren Wohnungen verbleiben. Im Verlauf des Einsatzes mussten umfangreiche Belüftungsmaßnahmen durchgeführt werden.
An der Einsatzstelle wurde ein Betreuungsplatz eingerichtet und zur Unterbringung der Personen der Bus eines privaten Erkrather Busunternehmers sowie der Großraumkrankenwagen (GKTW) der Berufsfeuerwehr Düsseldorf angefordert. Zur Verpflegung der Personen und der Einsatzkräfte mit Heißgetränken und Snacks wurde das DRK (Ortsverein Erkrath) alarmiert. Aufgrund der starken Kontamination durch den rußhaltigen Brandrauch konnten die Bewohner nicht in ihre Wohnungen zurückkehren und kamen größtenteils bei Familienangehörigen sowie Freunden und Bekannten unter. Es wurde umgehend eine Fachfirma zur Reinigung der kontaminierten Flächen angefordert, sodass die Bewohner schnellstmöglich in ihre Wohnungen zurückkehren können. Für die Koordinierung der Maßnahmen waren Verantwortliche der zuständigen Wohnungsbaugenossenschaft ebenfalls vor Ort. Durch das Ordnungsamt der Stadt Erkrath mussten bis zum Abschluss dieser Maßnahme insgesamt acht Personen in einem städtischen Gebäude untergebracht werden.
Im Einsatz waren neben der Feuerwehr Erkrath mit allen drei ehrenamtlichen Löschzügen und der hauptamtlichen Wache, die Feuerwehren Hilden und Mettmann, die Berufsfeuerwehr Düsseldorf mit dem GKTW sowie zwei Rettungswagen der Feuerwehr Erkrath, Rettungswagen der Feuerwehren Mettmann, Langenfeld, Monheim am Rhein und Velbert, der Notarzt der Feuerwehr Mettmann sowie die Leitende Notärztin des Kreises Mettmann und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr Ratingen. DRK und Polizei sowie der stellvertretende Kreisbrandmeister des Kreises Mettmann waren ebenfalls vor Ort.
Meldung der Polizei
Bei einem Wohnungsbrand in der Nacht zu Donnerstag, 12. Januar 2023, in Erkrath wurden sieben Anwohner verletzt. Das Mehrfamilienhaus ist zum Teil nicht bewohnbar. Die Polizei ermittelt zur Klärung der Brandursache. Wie die Feuerwehr Erkrath bereits in eigener Pressemitteilung berichtet hatte, alarmierte gegen 01:25 Uhr ein 70-jähriger Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Straße Am Rosenberg in Erkrath die Feuerwehr wegen eines Brandausbruchs in seiner Wohnung.
Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand die im Erdgeschoss des mehrgeschossigen Hauses befindliche Wohnung in Vollbrand. Dank eines schnellen Eingreifens der zahlreichen Einsatzkräfte konnten die Bewohner des Hauses in Sicherheit gebracht und durch die alarmierten Rettungskräfte vor Ort erstmedizinisch versorgt werden. Insgesamt sechs Anwohner sowie der Bewohner der Brandwohnung wurden im Anschluss zur stationären Behandlung in Krankenhäuser gebracht. Die Erdgeschosswohnung des 70-Jährigen brannte vollständig aus. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde die Außenfassade des Mehrfamilienhauses sowie einige Wohnungen oberhalb der Brandwohnung und auch das Treppenhaus durch Rußanhaftungen beschädigt. Einige Wohnungen wurden so stark durch die Rauchgase verunreinigt, dass sie bis auf weiteres unbewohnbar sind. Die Bewohner wurden seitens der Stadt Erkrath in Notunterkünften untergebracht.
Die Polizei leitete erste Ermittlungen zur Klärung der Brandursache ein und die Kriminalpolizei übernahm die weitere Bearbeitung. Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen ist davon auszugehen, dass der Brandausbruch fahrlässig verursacht wurde. Der Mieter gab an, eine auf dem eingeschalteten Herd abgestellte Pfanne vergessen zu haben, welche vermutlich zu dem Feuer geführt habe. Die Polizei schätzt den entstandenen Gesamtschaden auf circa 200.000 Euro.