Bayern: Führerlose Geister-Diesel-Lokomotive fährt brennend auf der Bahnstrecke München-Freilassing → Großeinsatz
FREILASSING (BAYERN): Eine fahrende, brennende und führerlose Geister-Diesel-Lokomotive hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 20. Jänner 2023, auf der Bahnstrecke München-Freilassing ein Großaufgebot der Freiwilligen Feuerwehren Ainring, Bad Reichenhall, Freilassing, Teisendorf und Weildorf gefordert.
Die zusammen mit der Bahn durch geschickte Weichenstellung und ihren Lösch-Einsatz kurz vor der Landesgrenze bei Freilassing verhindern konnten, dass Menschen ernsthaft in Gefahr geraten oder an die Gleise angrenzende Gebäude beschädigt werden. Das Rote Kreuz sicherte die Löscharbeiten an der Bahn-Baumaschine mit Notarzt, zwei Rettungswagen und dem Einsatzleiter Rettungsdienst ab, musste aber keine Verletzten versorgen.
Lok „verschwand“ während eingeleiteter Löscharbeiten
Die Lok war zunächst gegen 3 Uhr in der Früh auf freier Strecke bei Straß im Ainringer Gemeindegebiet gemeldet worden. Kurz bevor die ersten Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten beginnen konnten, fing die mittlerweile unbesetzte brennende Lok auf dem leichten Gefälle selbständig zu fahren an und verschwand in Richtung des Freilassinger Bahnhofs, woraufhin die Einsatzkräfte die Verfolgung der mittlerweile mit hoher Geschwindigkeit fahrenden Geister-Lok aufnahmen.
Umleitung auf Abstellgleis
Der bereits eingetroffene Notfallmanager der Deutschen Bahn reagierte umgehend und setzte intern eine Meldung ab, dass ein unkontrolliertes Schienenfahrzeug Richtung Bahnhof Freilassing unterwegs ist. Durch geschickte Weichenstellung gelang es, die Geisterlok auf ein Gleis östlich des Bahnhofs umzuleiten, wo sie durch den Einschlag an einem Prellbock gebremst und schließlich auch unmittelbar nach der Überführung über die B20 am Sportpark an der Zollhäuslstraße gestoppt wurde.
Schwer erreichbare Einsatzstelle
Die Feuerwehr konnte die Lok aufgrund der beidseitigen hohen Lärmschutzwände zunächst nur über eine Fußgänger-Treppe und -Türe erreichen und errichtete unter anderem vom südwestlich angrenzenden Hammerauer Mühlbach aus eine Schlauchleitung zur Löschwasser-Versorgung, mit der sie auf der durch den Notfallmanager gesperrten Bahnstrecke die Brandbekämpfung aufnehmen konnte. Nachdem die Oberleitung freigeschaltet und auch geerdet war, waren auch gezieltere Löschmaßnahmen möglich, die nach einiger Zeit erfolgreich waren.
Drehleiterunterstützung
Auf der nordöstlichen Seite brachten die Einsatzkräfte eine Drehleiter in Stellung, mit der sie über die Lärmschutzwand hinweg die Atemschutz-Geräteträger am Boden beim Löschen unterstützen konnten, wobei sie zuvor ein versperrtes Tor zum an die Bahnstrecke angrenzenden Lagerplatz aufflexen mussten.
Niemand verletzt
Der kuriose Einsatz dauerte bis 9 Uhr in der Früh und endete Dank der guten Zusammenarbeit aller Organisationen ohne Verletzte. Beteiligt waren neben den Feuerwehren aus Ainring, Bad Reichenhall (Abrollbehälter Einsatzleitung), Freilassing, Teisendorf und Weildorf die Kreisbrandinspektion, der Bahn-Notfallmanager, der Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW), mehrere Streifen der Bundes- und der Landespolizei sowie das Rote Kreuz mit zwei Rettungswagen aus Teisendorf und Freilassing, dem Freilassinger Notarzt und dem Einsatzleiter Rettungsdienst.
Die Feuerwehr Freilassing berichtet: „Es fährt ein Zug nach nirgendwo“
Mit dem Stichwort „BRAND ZUG“ wurden am Freitagmorgen kurz vor 03:00 Uhr die Feuerwehren aus Ainring, Teisendorf, Weildorf, Bad Reichenhall und Freilassing zu einer brennenden Lokomotive auf der Bahnstrecke Freilassing – München höhe Straß alarmiert. Kurz nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte setzte sich die brennende, unbesetzte Lok selbstständig in Richtung Freilassing in Bewegung. Aufgrund der sehr dynamischen Lage nahmen die Einsatzkräfte unverzüglich die „Verfolgung“ des Brandobjekts auf.
Durch entsprechende Weichenstellung auf der Bahnstrecke konnte die führerlose Bahnbaumaschine auf ein Abstellgleis östlich des Freilassinger Bahnhofs sicher umgeleitet werden. Dort wurde die Lok durch einen Prellbock gestoppt. Die in der Zwischenzeit in Freilassing eingetroffenen Einsatzkräfte konnten dann unverzüglich mit der Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung auf der bereits durch den Notfallmanager gesperrten Bahnstrecke beginnen. Nach bestätigter Freischaltung und Erdung der Oberleitung konnte dann mit gezielten Löschmaßnahmen begonnen werden, diese zeigten nach kurzer Zeit Wirkung.
Folgende Einsatzkräfte waren in Freilassing im Einsatz: Feuerwehren aus Ainring, Weildorf und Freilassing sowie die Kreisbrandinspektion, der Fachberater THW, das Rote Kreuz sowie die Bundes- und Landespolizei. Der Einsatz war für die Feuerwehr Freilassing um ca. 09:00 Uhr beendet.
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