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Bayern: 20 Jahre „Mit Blaulicht und Martinshorn“ unterwegs → Feuerwehrmitglieder gründeten Musikgruppe

OBERBAYERN: „It was twenty years ago today“, heißt es schon zu Beginn des Titels „Sgt. Peppers lonely hearts club band“ der Beatles in dem auf die imaginäre Gründung einer Blaskapelle hingewiesen wird. Und auch bereits 20 Jahre ist es her, dass sich eine Musikgruppe aus der Region gegründet hat, die derzeit wieder vermehrt im Radioprogramm des ORF gesendet wird und nach einer pandemiebedingten Zwangspause wieder auf den „Bühnenbrettern welche die Welt bedeuten“ unterwegs ist.

Die heimische Musikgruppe „Ruperti-Blosn“ ist wieder einmal in die Radio-Hitparade des ORF eingestiegen. Diesmal ist es der Titel „Bleib‘ ganz locker“, der regelmäßig von ORF Radio Kärnten gespielt wird. Dies passt besonders gut, da in in diesem Jahr die Ruperti-Blosn ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feiert.

Die Waginger Feuerwehr war vor über zwei Jahrzehnten auf der Suche nach einer Musikgruppe für eine Veranstaltung und fragte bei den aktiven Feuerwehrmitgliedern Thomas Pfeffer und Anton Groschack nach, ob sie nicht kurzfristig eine Kapelle zusammenstellen könnten. Gesagt, getan, das Fest war „gerettet“. Damals schon mit dabei war Konrad Huber. Doch es blieb nicht der einzige Auftritt der Musikanten. Die musizierenden Feuerwehrmänner sprachen sich in der Region herum und die Auftritte vermehrten sich. Allerdings hatte die Musikgruppe noch keinen Namen. Auftritte erfolgten unter den Bezeichnungen: „Die Rupertiwinkler“, die „Waginger Schlachturmspatzen“ und „Ruperti-Blas-Sextett“ Aufgrund bestehender Kontakte spielte man bereits beim Oktoberfest in Stralsund und in Berlin. Als schließlich bei einer Veranstaltung die Frage auftauchte, welcher Bandname auf die Plakate geschrieben werden sollte, entschied man sich kurzfristig für die Notlösung: „Ruperti-Blosn“ – man kann den Namen ja dann im Anschluss wieder ändern.

Einer dieser ersten Auftritte fand beim damaligen Marktfest in Waging statt. Die Musiker waren von der großartigen Stimmung und von den auf Tischen und Bänken feiernden Publikum selbst überrascht. Und das obwohl zu diesem Zeitpunkt fast nur volkstümliche Melodien im Programm waren. Die ersten „modernen“ Titel waren „Marina“, „Bad moon rising“ und „Yellow Submarine“. Mittlerweile ist es ganz normal, dass bei einem Auftritt der Ruperti-Blosn Melodien der Spider Murphy Gang und von AC/DC von der Bühne krachen. Auch das Instrumentarium erweiterte sich ständig. Bestand dies anfangs ausschließlich aus der klassischen Oberkrainerbesetzung mit Trompete, Klarinette, Harmonika, Gitarre und Bariton, so kamen mit der Programmerweiterung natürlich auch E-Gitarren, Saxophon, Keyboard und Schlagzeug hinzu. Mittlerweile wird die Vielfalt bei einem Auftritt durch insgesamt 23 Instrumente garantiert. Aufgrund privater und beruflicher Veränderungen blieben natürlich einzelne Wechsel in der Besetzung nicht aus, und so ergänzen heute Emanuel Fischer, Lukas Huber, Maximilian Huber und Sepp Renoth die Musikgruppe. 

Als dann im Jahr 2008 die erste CD der Ruperti-Blosn mit den beliebten Eigenkompositionen „Zeitmaschin’“, „Lena“ und „Dei kloane Zeh’“ erschien, meldete sich plötzlich der Rundfunk und das Fernsehen. Beim ersten Auftritt in der Fernsehsendung „Wenn die Musi spielt“ wurde die Polka „Mit Blaulicht und Martinshorn“ präsentiert. Unterstützt wurden die umfangreichen Fernsehaufnahmen am Waginger See von der Waginger Feuerwehr und dem Verein Freunde der historischen Feuerwehr Chiemgau.

Auch eigene Musikantentreffen mit befreundeten Musikgruppen wie der „Weissbier-Musi“, den „Obermoosern“, den „Wössnern“ und vielen anderen wurden immer wieder in Waging abgehalten.

Mehrmals waren Gastspielanfragen aus Japan und Florida im E-Mail-Postfach zu finden, welche aufgrund bereits fest gebuchter Termine bei Hochzeiten leider nicht angenommen werden konnten. Im Jahr 2012 klappte es aber dann mit einem einwöchigen Auftritt in Kanada. Zur Einweihung des Eislaufstadions in Quebec wurde dies mit einem großen Oktoberfest gefeiert – natürlich mit authentischer Musik aus Oberbayern. Der krönende Abschluss war ein Auftritt bei der Warm-Up-Party im American-Football-Stadion in Quebec-Stadt. 20 000 Besucher feierten hier zu Polkaklängen und natürlich zum „Prosit der Gemütlichkeit“. Bei einem Fototermin in der historischen Altstadt wurde die Musikgruppe dann sogar von Kanada-Urlaubern aus dem Chiemgau erkannt.

Der bisher größte musikalische Erfolg war dann Platz 1 bei ORF-Radio Tirol. Der Titel „Schuld war’n nur die Oberkrainer“ hielt sich sechs Wochen auf der von den Rundfunkhörern mitgestalteten Hitparade. „Im Fußball und beim Musizieren sind die Bayern wieder auf dem Spitzenplatz“, begeisterte sich der Radiomoderator für die Klänge vom Waginger See. Mittlerweile gibt es drei CD’s und auch auf den diversen Streaming- und Download-Portalen sind die Musikanten aus dem Rupertiwinkel auch mit den neuen Titeln wie „Mit Musik um die Welt“, „Sensationell“ „Mia in Bayern“ und natürlich dem oft vom Publikum gewünschten „Ich hab den Yeti geseh’n“ vertreten.

Auftritte führen auch immer wieder in das benachbarte Österreich, nach Italien und Slowenien und auch beim berühmten Gäubodenfest in Straubing waren die „Rupertles“ schon mehrfach zu Gast. Das „Hauptgeschäft“ sind jedoch die Auftritte in Festzelten und bei Hochzeiten in der Region zwischen München und Salzburg. In der Heimat ist man mit den verschiedensten Hochzeitsbräuchen und dem Ablauf am besten vertraut. Auch der Waginger Trachtenverein griff in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Künste der heimischen Musiker zurück. Geradezu legendär waren die Auftritte bei den  Seefesten und beim Festabend des Gaufestes in Waging, der sich aufgrund der Stimmung bis zum Morgengrauen zog.

Und natürlich immer wieder Feuerwehrfeste von Südtirol bis in den „hohen Norden Deutschlands“. Der heimischen Feuerwehr ist die Ruperti-Blosn natürlich treu geblieben. Natürlich muss auf jeder CD selbstverständlich ein Titel mit Bezug zur Feuerwehr sein. Und auch im Jubiläumsjahr wird die  Ruperti-Blosn auf den verschiedensten Festzeltbühnen wieder zu sehen und vor allem zu hören sein.

Unter anderem in der Heimat beim Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Winkl in Bischofswiesen.

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