Bayern: Der Feuerwehrbetrieb in Kammer läuft stabil in geordneten Bahnen
TRAUNSTEIN | KAMMER (BAYERN): In der Generalversammlung der Feuerwehr Kammer blickte sowohl die Vereinsführung als auch die aktive Mannschaft auf das vergangene Jahr zurück. Die Floriansjünger leisteten 2022 fast 450 Einsatzstunden und waren unter anderem bei zwei großen Umweltschutzeinsätzen gefordert. In der Versammlung gab es dafür ein „dickes Lob“ vom Vorsitzenden des örtlichen Wasserbeschaffungsverbandes. Das Vereinsleben der 251 Mitglieder ist wieder aufgeblüht und so konnte man zahlreiche Veranstaltungen besuchen und am Tag der deutschen Einheit einen musikalischen Frühschoppen im Feuerwehrhaus durchführen. Heuer gibt es eine Neuauflage des überregional bekannten Hanomag- und Schleppertreffens am 18. Mai.
Vorstand Sebastian Reischl freute sich, dass es heuer erstmals wieder möglich war, die Generalversammlung zum gewohnten Zeitpunkt stattfinden zu lassen und dufte als Ehrengäste den Feuerwehrreferenten der Stadt Traunstein, Andreas Kaiser sowie Stadtrat Georg Osenstätter, Kreisbrandmeister Stefan Helmel und den Traunsteiner Kommandanten Christian Schulz begrüßen.
In seinem Grußwort bedankte sich Andreas Kaiser „für 450 Einsatzstunden – dies ist keine Selbstverständlichkeit“, so der Vertreter des Oberbürgermeisters. Gleichzeitig lobte er die aktive Vereinsarbeit und sprach dem ehemaligen Kommandanten Albert Rieder einen Dank für sein langjähriges Wirken aus.
Kreisbrandmeister Stefan Helmel sprach bei dem Aktivenzahlen „von einem guten Schnitt“ und lobte die gute Frauenquote der Wehr. Weiter informierte er über den Rückstau an Lehrgängen bei den staatlichen Feuerwehrschulen, „daher sollen nun verstärkt systemrelevante Themen wie Kommandanten-, Gruppenführer- oder Jugendwartlehrgänge angeboten werden“.
Die Verleihung des Ehrenzeichens in Gold der Stadt Traunstein für Albert Rieder bezeichnete Schriftführer Georg Osenstätter „als besonders freudiges Ereignis im Vereinsjahr“. Weiter blickte er auf das Rittbitten, den Jahrtag der Vereine, das Maibaumaufstellen, den Florianitag in Haslach, die Eröffnung des Frühlingsfestes, den Besuch der Grundschule Kammer sowie des Kindergartens, den Besuch des Rettenbacher Theaters, die Fronleichnamsprozession, die Fahrzeugsegnung der neuen Einsatzfahrzeuge in Hochberg und Traunstein, den Tag der Vereine auf dem Stadtplatz, der Gedenkmesse auf der Kampenwand, den Martinsumzug im Ort, den Volkstrauertag und den Adventsmarkt in Kaltenbach zurück. Weiter informierte der Schriftführer, dass Hubert Hobmaier beim Abend der Feuerwehren des Kreisfeuerwehrverbandes vom Landesfeuerwehrverband Bayern mit dem Bayerischen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet wurde.
„Letztes Jahr haben wir uns an den Jubiläumsfesten in Siegsdorf, Petting, Tengling und Obing beteiligt und in diesem Jahr sind wir für die Jubiläen der Feuerwehren Freutsmoos, Fridolfing, Lampoding, Ruhpolding und Hart angemeldet“, sagte Sebastian Reischl. Der musikalische Frühschoppen am 3.10. war gut besucht und das Rahmenprogramm samt Drehleiterfahrten sei gut angenommen worden. Die Umbauarbeiten im Florianstüberl sind weiter vorangekommen. Nun ein Tresen einbaut und die Beleuchtung installiert. Darüber hinaus wurde im hinteren Bereich des Feuerwehrhauses eine kleine Terrasse geschaffen sowie eine Sitzgruppe aufgestellt, „alles in Eigenleistung“, betonte der Vorstand.
Am 18.5. findet rund um das Gasthaus zur Post in Kammer eine Neuauflage des Hanomag- und Schleppertreffens statt. Es werde erneut hunderte historische Fahrzeuge erwartet. Am 4.8. planen die Verantwortlichen außerdem eine kleine Bergwanderung mit gemütlicher Einkehr für die Vereinsmitglieder sowie die Aktiven und für den Herbst ist seit vielen Jahren wieder ein Vereinsausflug angedacht. Kassier Peter Freutsmiedl konnte in seinem Rechenschaftsbericht einen soliden Kassenstand präsentieren. Die beiden Kassenprüfer Herbert Wimmer und Georg Huber bestätigten eine einwandfreie Buchführung.
„Unsere Personaldecke ist absolut stabil“, gab Kommandant Alois Wimmer bekannt. 65 Aktive mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren und einer durchschnittlichen Zugehörigkeit von rund 20 Jahren leisten in der Feuerwehr aktiven Dienst. „Die Feuerwehr ist nur mit einem soliden Fundament stark“ und so freue es den Aktiven Chef, „dass vergangenes Jahr 20 verschiedene Personen 23 unterschiedliche Lehrgangstypen auf Landkreisebene und an der Feuerwehrschule besucht haben“.
Zwei Gruppen hatten letztes Jahr außerdem das Leistungsabzeichen „Technische Hilfe“ erfolgreich erworben. „20 Aktive haben hier bereits die höchste Stufe in Gold rot erworben“, das freut mich sehr, so Alois Wimmer. Neben den etwa 1.000 Stunden für den Ausbildungs- und Lehrgangsbetrieb waren die Aktiven rund 450 Stunden bei Einsätzen gefordert.
Tobias Heigermoser, der 2. Kommandant der Kammerer Wehr übernahm den Part der Einsätze. „Gleich zweimal waren wir bei großen Umweltschutzeinsätzen gefordert“, informierte er. Ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften war im Februar entlang der Traun im Einsatz. Es waren rund 100 Liter Hydrauliköl ausgelaufen. Ende der Jahres kam es dann noch zu einer Ölspur im Wasserschutzgebiet. „Dort war schnelles Handeln gefragt, damit das Öl nicht ins Grundwasser gelangen konnte“, so Heigermoser. Insgesamt wurden die Aktiven im vergangenen Jahr zu 15 Einsätzen gerufen.
Lob gab es vom Vorstand des Wasserbeschaffungsverbandes Josef Wolkersdorf, „durch das schnelle und professionelle Handeln habt ihr Schlimmeres verhindert. Eine behördlich angeordnete Überprüfung des Trinkwassers in den letzten Tagen bestätigt, der Ölunfall blieb ohne Folgen für die Trinkwasserversorgung im Verbandsgebiet“.
Stellvertretend für den erkrankten Jugendwart Thomas Mitterer informierte Tobias Heigermoser über die Jugendarbeit. Insgesamt haben die acht Nachwuchskräfte zwanzigmal geübt und das Jugendleistungsabzeichen abgelegt. Zudem beteiligten sie sich am Wissenstest und nahmen am Zeltlager sowie dem Tag der Jugendfeuerwehr des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein in Ruhpolding teil. Außerdem holten sie im Dezember das Friedenslicht in Tittmoning ab und übergaben dies im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kammerer Pfarrkirche.
Einen Überblick über den Übungsbetrieb und die Sondergruppen innerhalb der Feuerwehr lieferte Hubert Hobmaier. „Wir laufen seit vielen Jahren grundstabil im laufenden Ausbildungsbetrieb und nach der Coronazwangspause hat der Übungsbetrieb wieder sein normales Maß erreicht“, so der Übungsverantwortliche. Die 65-köpfige aktive Mannschaft kann auf zwei Zugführer, zehn Gruppenführer, 25 Atemschutzgeräteträger, drei Chemiekalienschutzanzugträger, neun Personen mit Zusatzqualifikation Absturzsicherung, 22 Maschinisten und zehn Mitglieder im Messzug Süd zurückgreifen.