D: Schwere Wohnhausexplosion in Stuttgart → tote Frau geborgen
STUTTGART (DEUTSCHLAND): Gegen 3 Uhr des 6. März 2023 kam es in der Köllestraße in Stuttgart West zur Explosion in einem Wohngebäude. Teile des Gebäudes sind eingestürzt, ein anderer Gebäudeteil steht aktuell in Vollbrand. Die Personensuche und Brandbekämpfung ist eingeleitet.
Vier verletzte Personen werden vom Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser transportiert. An der Einsatzstelle sind aktuell rund 100 Einsatzkräfte im Einsatz.
Update von 12.30 Uhr
Die Feuerwehr Stuttgart ist weiter mit einem Großaufgebot an Kräften in Stuttgart-West vor Ort. Der Brand ist unter Kontrolle und wird mit mehreren Rohren, auch über Drehleiter, weiter bekämpft. Mehrere ausgebrannte Fahrzeuge vor dem betroffenen Gebäude wurden mit schwerem Gerät aufgenommen und beiseite geräumt. Die enge Anliegerstraße erschwert die Arbeiten vor Ort zusätzlich. Die Einsatzstelle wird aus der Luft durch eine Drohne der Feuerwehr Stuttgart laufend auf Lageänderungen und Glutnester überwacht. Zwischenzeitlich hat das THW sein Einsatzstellensicherungssystem vor Ort in Stellung gebracht. Damit werden das Trümmerfeld und das Nachbargebäude auf kleinste Bewegungen überwacht. Spürhunde suchen das abgesicherte Trümmerfeld nach der vermissten Person ab.
Einsatzkräfte vor Ort (Stand 11:40 Uhr)
Feuerwehr: rund 90 Einsatzkräfte und 24 Fahrzeuge;
Rettungsdienst: OrgL-Rettungsdienst, ein Rettungswagen, Rettungshundestaffel mit 3 Fahrzeugen;
THW: Fachgruppen Räumen aus Stuttgart und Schorndorf, Einsatzstellensicherungssystem aus Kirchheim/Teck, Baufachberater aus Ludwigsburg mit ca. 30 Einsatzkräften. Außerdem sind Notfallseelsorger und die Netze BW Gas und Strom vor Ort.

Update 20.00 Uhr
Zwischenzeitlich konnten Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr und Polizei eine verstorbene Person aus den Trümmern des Explosionsunglücks in Stuttgart-West bergen. Vorausgegangen waren stundenlange Arbeiten mit schwerem Gerät wie Baggern und Radladern. Durch Unterstützung von Rettungshunden konnte der Suchbereich immer weiter eingegrenzt und gezielt Trümmer abgetragen werden. Neben Baggern von der Straßenseite kamen auch Fußtrupps von THW und Feuerwehr von der Gebäuderückseite zum Einsatz. Es waren insgesamt drei Rettungshunde von THW und DRK Rettungshundestaffel Stuttgart im Einsatz. Die Suchhunde konnten erst in den Einsatz gebracht werden, als die Rauchentwicklung nachgelassen hatte und die heißen Trümmerteile gekühlt werden konnten.
Einsturzgefährdetes Gebäude wird teilweise abgebrochen
Das einsturzgefährdete Gebäude wird derzeit durch ein Einsatzstellensicherungssystem des THW auf Veränderungen überwacht. Zudem wird die Einsatzstelle umfangreich ausgeleuchtet. Der noch stehende Teil des Gebäudes muss nach Rücksprache mit Statikern und den zuständigen Behörden teilweise abgebrochen werden. Mehrere Bauteile sind akut einsturzgefährdet. Hierfür wurde durch die Einsatzleitung der Feuerwehr eine Fachfirma angefordert.
Fünf verletzte Personen
Neben der vierköpfigen Familie, welche sich selbstständig aus dem Gebäude retten konnte, wurde eine weitere Person in einem Nachbargebäude durch Scherben leicht verletzt.
Mehrere Haushalte ohne Strom
Im betroffenen Straßenzug sind aktuell rund zehn Häuser ohne Elektrizität. Diese werden aktuell durch Einsatzkräfte der Feuerwehr aufgesucht und Hilfsangebote unterbreitet.
Einsatzmaßnahmen dauern weiter an
Weiterhin sind Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei und Rettungsdienst vor Ort, um Glutnester abzulöschen und die Einsatzstelle weiter abzusichern. Über Nacht wird eine Brandwache der Feuerwehr vor Ort verbleiben.
Meldung der Polizei
Per 6.45 Uhr informierte die Polizei: Bei einer Explosion und einem anschließenden Brand in einem Wohngebäude an der Köllestraße sind am frühen Montagmorgen (06.03.2023) bislang vier Personen verletzt worden, eine 85 Jahre alte Frau wird noch vermisst. Kurz nach 03.00 Uhr meldeten mehrere Zeugen über die Notrufnummern der Feuerwehr und der Polizei eine Explosion im Bereich der Köllestraße. Beim Eintreffen der Rettungskräfte brannte das stark beschädigte Haus. Rettungskräfte versorgten vier verletzte Personen, darunter zwei Kinder und brachten sie in Krankenhäuser. Eine 85 Jahre alte Frau wird derzeit noch vermisst.
Durch die Explosion wurden auch umliegende Gebäude und Fahrzeuge beschädigt. Die Bewohner der umliegenden Gebäude mussten ihre Wohnungen kurzfristig verlassen, zwischenzeitlich können sie zurück in ihre Wohnungen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Explosionsursache aufgenommen.
Polizeiinfo per 20 Uhr: Nach einer Explosion in einem Wohnhaus an der Köllestraße entdeckten Rettungskräfte gegen 18.30 Uhr unter den Trümmern eine Leiche und bargen sie. Es handelt sich hierbei mutmaßlich um die vermisste 85 Jahre alte Frau. Vier Bewohner des Hauses, ein 56 Jahre alter Mann, eine 55-jährige Frau sowie der 11-jährige Junge und das 13 Jahre alte Mädchen konnten das Gebäude noch vor dem Einsturz verlassen. Sie kamen mit leichten Verletzungen vorsorglich zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus.
Umfangreiche Sicherungs- und Bergungsmaßnahmen mit Unterstützung von THW, Feuerwehr und Rettungsdienst dauern derzeit noch an. Die angrenzende Doppelhaushälfte in der Köllestraße wurde ebenfalls so schwer beschädigt, dass sie unbewohnbar ist. Erste Ermittlungen vor Ort ergaben bislang keine Anhaltpunkte für eine Straftat, es wird derzeit von einem Unfall ausgegangen. Die Ermittlungen zur Feststellung der Ursache für die Explosion, an der auch Spezialisten des Landeskriminalamtes beteiligt sind, dauern an.