Bayern: Zimmerbrand mit gefährdeten Personen in Ingolstadt
INGOLSTADT (BAYERN): In der Nacht zum Ostersonntag, 9. April 2023, erreichte ein Notruf aus der Haunwöhrer Straße in Ingolstadt gegen 02:00 Uhr die Integrierte Leitstelle. Demnach war es in einem Einfamilienhaus zu einem Brand gekommen. Die Situation gestaltete sich zunächst insofern dramatisch, als dass der Anrufer selbst sich als sehbehindert beschrieb und mit ihm seine pflegebedürftige Mutter im Gebäude vom Rauch eingeschlossen wäre. Zudem musste zu diesem Zeitpunkt noch davon ausgegangen werden, dass sich ein weiterer Angehöriger im Obergeschoß des Gebäudes befindet.
Bei Eintreffen trat an verschiedenen Stellen um das Gebäude Rauch ins Freie und aus der angebauten Garage waren Hilferufe zu hören. Nahezu zeitgleich wurden zwei Strahlrohre vorgenommen, eine Zugangstüre zum Vorbau vor der Haustüre sowie ein Garagentor aufgebrochen und dadurch der – seit Geburt erblindete – Anrufer gerettet. Er wurde unvermittelt mit Verdacht auf Rauchvergiftung der Obhut des Rettungsdienstes übergeben. In dieser Phase stellte sich heraus, dass das Feuer sich auf den Vorbau vor der Haustüre beschränkte und dort abgestellter Hausrat brannte.
Die Wohnräume im Erdgeschoss waren vom Brand noch nicht betroffen. Lediglich im Zugangsbereichs hatte sich wegen einer geplatzten Türverglasung etwas Rauch angesammelt. Daher wurde auch nach kurzer Zeit die hochbetagte Mutter des Anrufers unversehrt im Schlafzimmer angetroffen. Sie wurde zunächst unter Betreuung an einem offenen Fenster im Schlafzimmer belassen und erst zu einem späteren Zeitpunkt vorsorglich an den Rettungsdienst übergeben. So konzentrierten sich alle Bemühungen auf die Suche nach der dritten Person – einem Taxifahrer – bis sich nach einiger Zeit herausstellte, dass dieser noch mit seinem Fahrzeug unterwegs war.
Die 96-jährige Dame und ihr Sohn wurden vom Rettungsdienst zur Kontrolle ins Klinikum verbracht. Die Bekämpfung des Brandes an sich gestaltete sich nicht weiter problematisch: eines der beiden Strahlrohre löschte das Feuer binnen weniger Sekunden. Allerdings mussten zur Kontrolle der Brandausbreitung Teile einer Holzdecke aufgebrochen werden.
Unklar blieb bis zum Einsatzende die eigentliche Ursache des Feuers. Dazu hat die Polizei ihre Ermittlungen aufgenommen.
Im Einsatz waren 22 Beamte der Berufsfeuerwehr und rund 30 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Haunwöhr und Hundszell.