D: Gefährliches Großfeuer mit Explosionen in Hamburg → höchste Alarmstufe ausgerufen
HAMBURG (DEUTSCHLAND): In den frühen Morgenstunden des Ostersonntags, 9. April 2023, gingen in der Rettungsleitstelle Meldungen über Notruf ein, dass ein PKW auf einem Betriebsgelände in der Billstraße im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort brennen solle. Als das erste Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Moorfleet an der Einsatzstelle eintraf, brannten bereits mehrere Fahrzeuge, Waschmaschinen und anderes Lagergut im Freien.
Die Flammen griffen bereits auf das Gebäude eines Lagerhallenkomplexes über. In kurzer Folge wurde die Alarmstufe auf „Feuer 2“ und dann „Feuer 3“ erhöht. Weitere Kräfte wurden nachgefordert. Östliche Winde trieben eine sehr starke Rauchentwicklung über weite Teile der Hamburger Innenstadt. Da nicht bekannt war, was alles in dem Lagerhallenkomplex und der Freifläche mit einer Größe von etwa 17.000 qm gelagert war, wurde zunächst um 05:51 Uhr eine Gefahreninformation und um 07:25 Uhr über das Modulare Warnsystem MOWAS die höchstmögliche Warnstufe für weite Teile Hamburgs ausgelöst.
Die Warnapp NINA und CellBroadcast weckten viele Hamburgerinnen und Hamburger am Ostersonntag. Sie sollten Fenster und Türen geschlossen halten und sich möglichst nicht im Freien aufhalten. S-Bahn- und Fernbahn-Linien von Hamburg in Richtung Osten wurden gesperrt.
Ein Hostel in unmittelbarer Nähe zur Brandstelle wurde durch die Einsatzkräfte geräumt. Insgesamt 39 Menschen wurden an der Feuerwehrakademie in Billbrook untergebracht und betreut. Durch die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr wurden sechs Wasserwerfer, vier C-Rohre und zwei Wenderohre über Drehleiter und Teleskopmastfahrzeug zur Brandbekämpfung mit Wasser und Schaum eingesetzt. Die Werkfeuerwehr Holborn unterstützte mit Schaummittel und das Technische Hilfswerk mit Radlader und Bagger ein die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg.
Umfangreiche Messungen des Umweltdienstes und der Analytischen Taskforce der Technik- und Umweltschutzwache, sowie von Spezialkräften der Freiwilligen Feuerwehr im hamburgischen Stadtgebiet zeigten keine gefährlichen oder gesundheitsschädlichen Konzentrationen von Brandgasen in der Atemluft. Um 13:00 Uhr konnte daraufhin die höchste Warnstufe auf eine Gefahreninformation zurückgenommen werden.
Per 16 Uhr dauerte die Brandbekämpfung noch an. 220 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, Freiwilligen Feuerwehr, Werkfeuerwehr Holborn und des Technischen Hilfswerk sind zusammen mit Kräften der Bundespolizei und Polizei Hamburg derzeit im Einsatz für Hamburg.