Übungen

Stmk: Überregionale Feuerwehr-Mammutübung mit anspruchsvollen Schadenslagen → 850 Kräfte, 110 Fahrzeuge!

HARTBERG (STMK): Wenn Kräfte der Natur – so wie in jüngster Vergangenheit – ins Spiel kommen, gibt es Herausforderungen. So ist im Besonderen das engmaschige Netz an Feuerwehren Basis und Garant dafür, dass bei Elementarereignissen und in Katastrophenfällen Feuerwehrkräfte schnell und effektiv an die benötigte Stelle gebracht werden können. Dahingehend werden die österreichweit hervorragend funktionierenden und oft erprobten regionsübergreifenden Strukturen betreffend überörtliche Hilfeleistung jährlich geübt.

Bericht: OBI d.V. DDI Hans Peter Feichtinger, BSc

Im Bereichsfeuerwehrverband Hartberg fand daher am 21. und 22. April 2023 im Feuerwehrabschnitt VII die Katastrophendienst (KHD)-Übung 2023 der KHD-Bereitschaft 47 statt.

Schwere Gewitter und Unwetter mit Blitzeinschlägen im Feuerwehrabschnitt VII lautete die Übungsannahme der diesjährigen Katastrophenhilfsdienst (KHD) Übung des Bereichsfeuerwehrverbandes Hartberg.  Die Feuerwehren des Abschnittes 7 waren fiktiv seit dem 20.04.2023 im Dauereinsatz und konnten die Schadenslagen nicht mehr mit den eigenen Kräften bewältigen. Daraufhin wurde Hilfe aus dem Bereichsfeuerwehrverband Hartberg angefordert und die KHD-Bereitschaft 47 – unter der Leitung von KHD-Kommandant ABI Andreas Fuchs – aktiviert.

Was ist eine KHD-Bereitschaft?

Unter dem Begriff „KHD-Bereitschaft“ ist eine taktische Einheit zu verstehen, welche aufgrund ihrer Mannschaftsstärke und gerätemäßigen Ausstattung in der Lage ist, in Brand- und Katastrophenfällen, taktische Aufgaben selbstständig durchzuführen. Diese Tätigkeiten umfassen Maßnahmen zur Verhütung, zur Vorbereitung der Abwehr und zur Bekämpfung von Katastrophen im örtlichen und vor allem überörtlichen Bereich. KHD-Einheiten unterstützen die örtlichen Einsatzkräfte.

Die „KHD-Bereitschaften“ werden aus den bestehenden Einsatzkräften und aus der vorhandenen Ausrüstung der einzelnen Bereichsfeuerwehrverbände gebildet, ohne dabei die Einsatzbereitschaft zur Erfüllung der Aufgaben für den örtlichen Einsatzbereich in irgendeiner Form zu schwächen. Zusätzlich zu den vorhandenen Strukturen einer Feuerwehr, sind vom Landesfeuerwehrverband Geräte und Fahrzeuge zur Katastrophenbekämpfung (wie z.B. Stromanhänger, Gefahrstofffahrzeug, Ölfahrzeug, Wechselladerfahrzeug etc.) in ausgewählten Stützpunktfeuerwehren flächendeckend über das Bundesland stationiert.

Führungsstab über mehrere Tage gefordert

Bereits zur Mittagszeit des 21.04.2023 erfolgte die Alarmierung des Bereichsführungsstabes, welcher unverzüglich, zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren, aktiviert wurde und nach Grafendorf – Standort der Einsatzleitung -abrückte. Feuerwehrführungskräfte besichtigte im Laufe des Nachmittages die acht Schadenslagen und arbeitete die Einsatzaufträge für die angeforderten Feuerwehrzüge aus. Im Führungsstab waren sodann 26 Feuerwehrmitglieder mit vier Fahrzeugen im Einsatz.

Am Freitagnachmittag erfolgte ebenso die Alarmierung weiteren Kräfte (Feuerwehren), welche sich unverzüglich zu den Sammelplätzen bzw. Bereitstellungsräumen begaben, um die Schadenslagen abarbeiten zu können.

In den Abendstunden des 21. April wurden sodann vier der acht Einsatzszenarien von den Feuerwehren des Bereichsfeuerwehrverbandes Hartberg erfolgreich bewerkstelligt. Nach der erfolgreichen Bewältigung der Schadenslagen wurden die eingesetzten Feuerwehrzüge zur Versorgung in die Festhalle Unterrohr abkommandiert. Dort erfolgte schließlich die Verpflegung der Mannschaft, welche durch den 7. Zug (Abschnitt VII) mit 19 Feuerwehrmitgliedern vier Fahrzeugen vorbereitet wurde.

Parallel, zur professionellen Arbeit der Feuerwehren bei den Schadenslagen, arbeitete der Bereichsführungsstab ebenfalls höchst konzentriert an der reibungslosen Weiterführung der großangelegten Übung für den darauffolgenden Tag. Um 21:00 Uhr erfolgte dahingehend die interne Übergabe der Stabsarbeit an neu eingetroffene Feuerwehrführungskräfte im Bereichsführungsstab. 

Tag 2 (22. April 2023) der KHD-Übung 2023 begann für die Stabsdienste bereits um 06:00 Uhr im Rüsthaus Grafendorf. Abermals wurde die Arbeit akribisch aufgenommen und die Einsatzaufträge für die alarmierten Feuerwehrzüge ausgearbeitet. Im Laufe des Vormittages wurden sodann die restlichen Schadenslagen von den beteiligten Feuerwehrkräften, wie bereits am Freitag, in gewohnter Weise erfolgreich abgearbeitet.

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Anspruchsvolle Schadenslagen fordern Feuerwehren

Spektakuläre und zugleich anspruchsvolle Schadenslagen – insgesamt acht an der Zahl – waren von den Feuerwehren zu bewältigen. Die Einsatzszenarien waren vielfältig, umfangreich und forderten großes Geschick und Können von den Feuerwehren. Gasexplosionen, eingestürzte Gebäude, verschüttete Fahrzeuge und Personen, eine verklauste Brücke, ein Murenabgang, verunfallte Personen in unzugänglichen Höhen, von Bäumen versperrte Straßen und Wege, Gasaustritt samt Gasbrand mit einer 70 bar Gasfackel, zahlreiche verunfallte Fahrzeuge, duzende verletzte Personen, ein Waldbrand bei einer Mülldeponie usw. lauteten die Übungsannahmen.

Sämtliche fiktiven Schadenslagen wurden von den Feuerwehren des Abschnittes VII – unter der Leitung des zuständigen Abschnittsfeuerwehrkommandanten ABI Christian Hatzl – mustergültig vorbereitet. Unternehmen – u.a. Firma Kammel GmbH und Trans Austria Gasleitung GmbH – welche ihr Betriebsgelände für die überregionale Großübung zur Verfügung stellten, wurden ein spezieller Dank ausgesprochen!

Zahlreiche Ehrengäste besichtigten Großübung

Die diesjährige KHD-Übung des BFV Hartberg wurde wieder von zahlreichen Ehrengästen besucht. Seitens der Politik konnten LAbg. Lukas Schnitzer und der Bürgermeister der Marktgemeinde Grafendorf, Johann Handler, begrüßt werden. Bmstr. DI Franz Strobl (Kammel GmbH) und DI Reinhard Lechner (Trans Austria Gasleitung GmbH) überzeugten sich ebenso von den hervorragenden Leistungen der Feuerwehren.

Von den befreundeten Blaulichtorganisationen verschaffte sich Martin Spitzer (Bezirkspolizeikommandant Hartberg-Fürstenfeld) ein Bild von der Übung. Von den benachbarten bundeslandübergreifenden Feuerwehren konnten aus dem Burgenland der Landesfeuerwehrkommandant, LBD Ing. Franz Kropf, und dessen Stellvertreter, LBDS Martin Reidl, sowie der Bezirksfeuerwehrkommandant aus Oberwart, OBR Wolfgang Kinelly, und der KHD-Kommandant aus Oberwart, BR Adolf Lehner, begrüßt werden. Aus Niederösterreich wohnten der Bezirksfeuerwehrkommandant aus Neunkirchen, LFR Josef Huber, und der KHD-Kommandant, HBI Fritz Hiebler, der Übung bei.

Von der Spitze der steirischen Feuerwehrgäste konnte Landesfeuerwehrkommandant, LBD Reinhard Leichtfried, willkommen geheißen werden. Aus Fürstenfeld begutachteten OBR Gerald Derkitsch und ABI Adolf Stürzer, aus Weiz OBR Johann Maier-Paar und ABI Josef Plank und aus Radkersburg ABI Peter Wolf die Übung. Im Anschluss an die Besichtigung der Übungstätigkeiten der eingesetzten Feuerwehren wurde am Vorplatz des Rüsthauses Grafendorf die Schlusskundgebung der großangelegten, überregionalen Feuerwehrübung abgehalten.

Sämtliche Ehrengäste würdigen in ihren Ausführungen nicht nur die Professionalität der KHD-Bereitschaft 47, sondern auch der eingesetzten Züge und dankten für die hervorragend durchgeführte Übung, welche die Feuerwehren auf den Ernstfall vorbereiten soll.

Überwältigende Demonstration der Schlagkraft der Feuerwehren

An dieser großangelegten, überregionalen Übung nehmen, neben sämtliche Feuerwehren aus dem Bereichsfeuerwehrverband Hartberg, auch benachbarte Einsatzkräfte aus den Feuerwehrbereichen Fürstenfeld, Weiz und Radkersburg teil. Bundeslandübergreifend waren auch Feuerwehren aus dem Burgenland beteiligt.

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Für die KHD-Übung 2023 wurden in den Gemeinden Lafnitz, Grafendorf, Rohr bei Hartberg und St. Johann in der Haide zahlreiche, umfangreiche und spektakuläre Schadenslagen für die freiwilligen Helfer vorbereitet, sodass diese ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten. An beiden Übungstagen (21. und 22. April 2023) übten über 850 Feuerwehrfrauen und -männer bzw. Teilnehmer/innen mit über 110 Fahrzeugen eine professionelle Hilfeleistung bei Großschadensereignissen.

Die Schlagkraft und Effizienz der Feuerwehren, die bei Großschadensereignissen zwingend erforderlich sind, konnten sodann wieder erfolgreich unter Beweis gestellt werden!

Bereichsfeuerwehrverband Hartberg

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