Stmk: 38 Feuerwehrleute aus vier Wehren beüben Brand in Schule in Preding
PREDING (STMK): Am Freitag, dem 26. Mai 2023, übten mehrere Feuerwehren gemeinsam für den Ernstfall: Im Schulzentrum Preding war während der Unterrichtszeit eine starke Rauchentwicklung im Gangbereich entdeckt worden. Sofort alarmierte Schulleiterin Mag. Andrea Stain die Notfallzentrale Florian Deutschlandsberg und setzte so die Rettungskette in Gang.
Von LM d.S. Klaus Krainer
Während im Schulgebäude – untergebracht sind hier sowohl Volks- als auch Mittelschule mit insgesamt rund 250 Schülerinnen und Schülern sowie etwa 30 Bedienstete – der Hausalarm ohrenbetäubend schrillte und die Lehrpersonen die Schülerinnen und Schüler rasch und geordnet aus dem Gebäude brachten, wurde die FF Preding via Sirenenalarm zum Einsatz gerufen.
Sofort nach Ankunft erhielt Einsatzleiter HBI Fritz Sundl (Kommandant FF Preding) von den Lehrpersonen die Information, dass neun Schüler – allesamt Jungfeuerwehrmänner der FF Preding – im Gebäude vermisst waren. Aufgrund der Lage alarmierte Sundl mit der FF Wettmannstätten, der FF Wohlsdorf und der FF Wieselsdorf weitere Kräfte und formierte umgehend Rettungstrupps mit schwerem Atemschutz, die mit dem Rettungsauftrag für die Vermissten ins Gebäude geschickt wurden.
Während vor der Schule eine Wasserversorgung von Hydranten aufgebaut und weitere Atemschutzteams ausgerüstet wurden, suchten die ersten Florianis im Gebäude Raum für Raum ab, um die Vermissten rasch aus dem verrauchten Gebäude zu bringen. Jede der vermissten Personen hatte Verletzungen unterschiedlichen Grades, sodass die Atemschutztrupps bei der Rettung teils sehr behutsam vorgehen mussten und zusätzliches Rettungsgerät vom Vorplatz holen mussten.
Die Geborgenen wurden schließlich am Haupteingang von weiteren Rettungskräften übernommen und an einem Sanitätssammelplatz erstversorgt. Die angenommenen Verletzungen reichten von Schock- und Angstzuständen bis hin zu Knöchel- und Beckenbrüchen. So übten die Sanitäter der vier Feuerwehren gemeinsam die Versorgung mehrerer Verletzter.
Unterdessen wurde natürlich auch der fiktive Brand mit mehreren Rohren bekämpft, sowie das Nebengebäude – die Volksschule – mittels Hydroschild (einer Art Wasserwand) geschützt. Mittels Feuerwehrdrohne der FF Preding verschaffte sich die Einsatzleitung auch einen Überblick über die Lage aus der Luft.
Nach rund 75 Minuten konnte Einsatzleiter Sundl schließlich „Brand aus“ geben: Sämtliche vermissten Schüler wurden aus dem Gebäude gerettet, das Feuer gelöscht und die Gänge wieder belüftet. Insgesamt standen 38 Feuerwehrleute aus vier Wehren im Übungseinsatz und waren mit sieben Fahrzeugen sowie der Feuerwehrdrohne der FF Preding vor Ort. Ein Dank geht auch an die neun Jungfeuerwehrmänner der FF Preding, die als Vermisste auch während dem ohrenbetäubenden Alarm (mit geeignetem Gehörschutz) im Gebäude bis zu ihrer Rettung ausharrten.
Am Ende zog Einsatzleiter Sundl eine positive Bilanz: „Es ist sehr wichtig für uns, solche Einsätze zu üben. Das Zusammenspiel der Abläufe innerhalb unserer eigenen Feuerwehr, vor allem aber auch mit unseren Kameradinnen und Kameraden der Nachwehren mit so einem wichtigen Einsatzszenario trainieren zu können, ist der Schlüssel für einen raschen und erfolgreichen Einsatz im Ernstfall. Wie ernst unsere durchwegs ehrenamtlichen Feuerwehrleute ihre Arbeit nehmen, zeigt der Umstand, dass an dieser Übung an einem Vormittag während der Arbeitswoche 38 Kameradinnen und Kameraden teilgenommen haben.“
Auch die Leiterin der Volks- und Mittelschule Preding, Mag. Andrea Stain, zeigte sich dankbar für die durchgeführte Übung: „Wir haben durch diese Brandübung unsere Räumungspläne testen können und durch das tatsächliche Einschreiten der Feuerwehr auch wichtige Praxis-Erkenntnisse gewinnen können. Diese werden wir nun mit den Brandschutzverantwortlichen diskutieren und gegebenenfalls in die Pläne aufnehmen. Ein Dank an die vier Feuerwehren, meine Lehrerinnen und Lehrer und natürlich an unsere Schüler, die trotz der Aufregung sehr diszipliniert agiert haben.“
Zaungast der Übung war auch der Predinger Bürgermeister Adolf Meixner: „Man kann immer nur aufs Neue den Ehrenamtlichen in unseren Feuerwehren danken, dass sie ihre Freizeit der Sicherheit der Bevölkerung opfern. Ein Brand im Schulzentrum ist nicht nur für mich als Bürgermeister ein Horrorszenario und ich bin froh, dass mit der FF Preding, der FF Wieselsdorf, der FF Wohlsdorf und der FF Wettmannstätten unsere unmittelbaren Feuerwehren vor Ort den Ernstfall üben konnten.
Auch bei den Feuerwehren sind viele Mütter und Väter im Einsatz, und im Fall der Fälle einsatzmäßig ins Schulzentrum zu fahren und die Meldung über neun vermisste Schüler zu erhalten, wäre auch für sie eine enorme Belastung. Ich glaube, an der Anzahl der Übungsteilnehmer, viele von ihnen mussten sich extra frei nehmen, erkennt man auch deutlich, wie wichtig den Feuerwehrleuten diese Thematik ist.“