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Oö: Florian Kollmann – ein letzter Salut von über 150 Uniformierten in Traun

TRAUN (OÖ): Eine salutierende Ehrenparade, ein Fahrzeugkonvoi im Trauerzug sowie ein Dudelsack und Trommler-Trio – das wären fixe Bestandteile eines Feuerwehrbegräbnisses nach den Vorstellungen des engagierten Feuerwehrmannes aus Traun, Florian Kollmann. Und genau das waren nun – viel viel zu früh – am 12. Juni 2023 Bestandteile seines eigenen letzten Weges.

Von Hermann Kollinger

In der Nacht auf den 25. Mai 2023 wurde ein weit über die Stadtgrenzen von Traun und die Bezirksgrenzen von Linz-Land bekannter Feuerwehrmann aus Traun im Alter von 40 Jahren durch einen tragischen Unglücksfall aus dem Leben gerissen: Florian Kollmann. Der Name, der über viele Jahre für die Öffentlichkeitsarbeit der Freiw. Feuerwehr Traun gestanden hat.

Feuerwehrkommandant Oskar Reitberger beschreibt ihn in Kürze so: „Florian gehörte seit dem 7. März 2001 unserer Feuerwehr an und wird immer als der Gründervater des Begriffs ‚Unsere Feuerwehrfamilie‘ in unseren Herzen weiterleben. Er verstand es wie kein anderer, die Verbundenheit und den Zusammenhalt unter uns zu stärken. Sein Engagement für die Öffentlichkeitsarbeit war bewundernswert. Sein Talent als Fotograf spiegelt sich in seinen beeindruckenden Bildern wider, mit denen wir der Öffentlichkeit zeigen konnten, wer wir sind und was wir leisten.“

Großes Andenken in der Kirche

Am Vormittag des 12. Juni 2023 begleitete eine Schar an Trauergästen den letzten irdischen Weg des engagierten Trauner Feuerwehrmannes. Etwa 150 uniformierte Feuerwehrleute, aber auch Rettungssanitäter, und die gleiche Zahl an Familie, Freunden, Bekannten und Kollegen fanden sich in der Kirche der Stadt Traun ein, um Flo die letzte Ehre zu erweisen.

Eine Ehrenwache stand neben Kollmanns Bahre bereit, die neben seiner Urne mit einer amerikanischen Drehleiter, Florians Kamera sowie seiner Einsatzuniform, einer Zeichnung sowie einem Foto von ihm all das symbolisierten, wofür er stand: Menschlichkeit und eine innige Liebe zur Feuerwehr und zur Fotografie, die sich – auch gezeichnet durch seine mehrfachen Reisen dorthin – bis nach Amerika erstreckte und sich auch in Reportagen darüber widergespiegelt hat.

Sowohl aus dem Kreis seiner Arbeitskollegen, aus der Feuerwehr und auch seitens des Trauner Bürgermeisters wurde nicht nur an Florians Talente in Berichterstattung und Fotografie erinnert, sondern auch die unglaublich menschliche Seite des 40-Jährigen hervorgehoben. Verwiesen wurde aber auch auf die Lücke, die Kollmann nun aufgrund seines viel zu frühen Verlassens seines Lebensweges hinterlassen hat.

Ein Konvoi aus Trauergästen

Nach der kirchlichen Trauerfeier wurde die Urne an die Drehleitermannschaft der Feuerwehr Traun übergeben, die das Symbol für den letzten Weg zum Urnengrab am Friedhof mit sich führte.

Begleitet wurde dieser letzte Weg von Florian von einer langen Dreierreihe an Feuerwehrleuten, einem Fahrzeugkonvoi der Feuerwehr Traun, Familie, Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen sowie einem Trio aus einem Trommler und zwei Dudelsackspielerinnen, deren Trauermarschbegleitung mit „Amazing Grace“ ihren Ausklang gefunden hat.

„Ich hatte einen Kameraden“ bezeugten schlussendlich die etwa 150 Feuerwehrleute mit einem Salut an Florians letzter Ruhestätte.

Mach’s gut, Flo!

Siehe auch: Florian Kollmann → ein großer Feuerwehrfotograf ging viel zu früh

Fotokerschi.at

Nachruf des Bezirks-Feuerwehrkommandos Linz-Land

Das Bezirks-Feuerwehrkommando Linz-Land trauert um den Verlust des Feuerwehrkameraden Florian Kollmann, welcher plötzlich und unerwartet im Alter von 40 Jahren aus dem Leben gerissen wurde.

Florian war seit 2001 Mitglied der FF Traun, in welcher er seit vielen Jahren die Öffentlichkeitsarbeit begründete und leitete, dort mit seiner Art zu fotografieren neue Maßstäbe setzte.

Die Öffentlichkeitsarbeit war seine Passion. Er beschäftigte sich nicht nur mit der Fotografie, sondern es war auch seine Art der Berichterstattung, die er an den Tag legte. Die Umsicht, wie mit Fotos, Berichten und Geschehnissen umgegangen werden soll. Er legte hierbei einen großen Wert auf die rechtliche Ebene, damit niemand in seinen Rechten verletzt wurde. Insbesondere die Themen Privatsphäre, Opferrechte, Recht am eigenen Bild prägte er im Feuerwehrwesen mit seiner Arbeit. Hierzu hatte er einen großartigen Artikel in einer der letzten “Brennpunkt”-Ausgaben zu diesem Thema verfasst.  

Im Jahr 2009 wurde Florian in das Abschnitts-Feuerwehrkommando Linz-Land berufen, um hier die Öffentlichkeitsarbeit zu gestalten. Seine Arbeit im Abschnitts-Feuerwehrkommando war auch für das Bezirks-Feuerwehrkommando Linz-Land prägend, da er hier wegweisend eine Linie formte, die noch heute Anwendung findet. Aus privaten Gründen legte er im Jahr 2015 seine Tätigkeit im Abschnitts-Feuerwehrkommando Linz-Land zurück und beschränkte sich ausschließlich auf die Öffentlichkeitsarbeit innerhalb seiner eigenen Feuerwehr.  

Dennoch unterstütze Florian weiterhin, sowohl das AFKdo Linz-Land, als auch das BFKdo Linz-Land immer wieder bei Veranstaltungen und Workshops zum Thema Öffentlichkeitsarbeit. Er war ein Garant dafür, dass Schulungen und Workshops Anklang fanden da er sein Wissen mit allen Teilnehmern teilte. Auch dieses Jahr im März unterstützte er noch einen Fotografie- und Öffentlichkeitsarbeit – Workshop des BFKdo LInz-Land, wobei eine Folgeveranstaltung angedacht wurde, weil sie einen entsprechend gute Resonanz fand. 

Florian, wir wissen, dass das Feuerwehrwesen weiter gehen wird, wir wissen nur noch nicht wie. Du hinterlässt im Feuerwehrwesen der FF-Traun, des AFKdo LL und des BFKdo LL eine große Lücke, bei der noch nicht klar ist, wie diese wieder gefüllt werden kann. Es sind nicht nur Deine Bilder oder fachlichen Qualitäten, die uns fehlen werden, es ist auch die Art, wie du mit deinen Kameraden umgegangen bist, Deine Ruhe und Besonnenheit oder die Art der lösungsorientierten Herangehensweise bei Problemen.  

Florian, wir halten Dich in bleibender Erinnerung. Ruhe in Frieden. 

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