Lokal

Bgld: Sonarschulung für den Wasser- und Tauchdienst am Neusiedlersee

BURGENLAND: Der Neusiedlersee stellt mit seinen 230km² Fläche allein auf burgenländischem Gebiet eine immens große Anforderung an die Einsatzorganisationen, wann immer es zu einer Suche von vermissten Personen oder Objekten kommt. Um diese anspruchsvolle Aufgabe zeitgemäß bewerkstelligen zu können, ist der Wasser- und Tauchdienst des Burgenländischen Landesfeuerwehrverbands mit modernen Sonargeräten vom Typ SIMRAD und HUMMINGBIRD ausgestattet worden. Mit Hilfe dieser Technologie kann ein großes Suchgebiet von der Wasseroberfläche aus rascher und koordinierter als bisher durchkämmt werden.

Eingesetzt werden diese Geräte von den Booten der Wasserstützpunkte der direkt am See liegenden Feuerwehren, sowie auch vom Tauchdienst von deren Einsatzboot aus. Durch die mobile Ausführung können sie aber auch in jedem anderen Gewässer im Burgenland zum Einsatz kommen. Die Geräte nutzen hierfür einen Side-Scan Sensor, um Strukturen und Objekte unter Wasser in hoher Detailtreue auf einem Bildschirm wiedergeben zu können. Die ermittelten Daten können dabei jederzeit bearbeitet und aufgezeichnet werden. Der im Zuge der Schulung vorgestellte neueste Typ von Sonar (GARMIN) kann neben der Suche auch eine Unterwasser-Kartographie für alle in unserem Einsatzgebiet befindlichen Gewässer erstellen. Die so generierten Karten könnten dann auch für andere Organisationen und Anwendungsfälle zur Verfügung gestellt werden.

Da diese Art von Suche eine entsprechende Ausbildung an den Geräten notwendig macht, wurde von 16. bis 17. Juni 2023 eine Theorie- und Praxisschulung am Neusiedlersee durchgeführt. Als Ausbilder war mit Sonar-Spezialist Thomas Schlageter von SAR-Unterwasser Systeme der richte Mann vor Ort, um die Teilnehmer im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Neusiedl zunächst in die Theorie des professionellen Umgangs mit Sonargeräten einzuweisen. Unmittelbar danach verlagerte der Kurs den Standort direkt auf den Neusiedler See, um das erlernte Wissen über zwei Tage lang auch im praktischen Umgang mit der Ausrüstung vertiefen zu können.

Als Übungsobjekt wurde eine speziell für diese Aufgabe entwickelte Suchpuppe verwendet, die im Bereich des Hafens Neusiedl am See an verschiedenen Positionen versenkt und wieder aufgespürt werden musste. Dabei wurde auch ein großes Augenmerk an die Fähigkeiten des Schiff-Führers gestellt, da dieser über seine Fahrtaktiken die Arbeiten der Sonarmannschafft sehr effektiv unterstützt. Eingesetzt wurden die Sonargeräte von den Booten und Zillen der FF Neusiedl, FF Weiden, FF Purbach, FF Rust, FF Jois und dem Boot des Tauchdienstes.

SAR-Unterwasser Systeme stellte auch eine unbemannte Sonar-Drohne vor, mit der ein autonomes Abfahren eines über eine Fernbedienung rasch einprogrammierten Suchgebietes durchgeführt werden kann. Dabei wird automatisiert ein Suchraster generiert und durch die Drohne sattelitengesteuert exakt abgefahren und mittels des integrierten Sonars vermessen.

Neben den Mitgliedern des Burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes nahm auch ein Team der Berufsfeuerwehr Wien an dieser Ausbildung teil, was eine willkommene Möglichkeit eines wertvollen Erfahrungsaustausches zwischen den einzelnen Einsatzorganisationen bot.

Landes-Feuerwehrverband Burgenland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert