Oö: Tiefenbohrung in Ansfelden → Gasexplosion während Feuerwehreinsatz → 65 Objekte evakuiert
ANSFELDEN (OÖ): Im Rahmen einer Tiefenbohrung kam es am Dienstag, 27. Juni 2023 in einer Tiefe von etwa 92 m zu einem starken Wasseraustritt gemischt mit Gas. Die Feuerwehren der Stadtgemeinde Ansfelden wurden gegen 17 Uhr alarmiert.
Letztes Update: 20.50 Uhr, 28. Juni 2023
Während sich die Feuerwehren um die Abpumpung dieses Wasser-Gasgemisches bemühten, explodierte gegen 21.00 Uhr eine Straße rückwärts ein Einfamilienhaus. Eine Person wurde dabei unbestimmten Grades verletzt, befindet sich jedoch nicht in Lebensgefahr. Von den Feuerwehren wurde versucht, den Brand des Gebäudes sowie die in Brand geratene Wiese hinter dem explodierten Haus zu löschen.
Zugleich wurde im Umfeld der Bohrung großflächig Gasaustritt festgestellt, weshalb seitens der Behörde die Evakuierung der Siedlung, etwa 65 Objekte, angeordnet und von der Polizei und dem Roten Kreuz durchgeführt wurde. Die Personen wurden vorläufig im Rathaus in Ansfelden untergebracht. Unter Beiziehung von Sachverständigen wurde als Sanierungsmaßnahme die Verschließung der Bohrung festgelegt und ein Team der OMV angefordert.
Es wird geprüft, wie dieses Bohrloch technisch verschlossen werden kann. Weitere Schritte, insbesonders die Rückkehr in die evakuierten Objekte, können erst nach erfolgreicher Schließung des Bohrlochs und des damit erhofften Stillstands des Gasaustritts, gesetzt werden. Vor einer Rückkehr ist auch jedes Gebäude auf das Vorhandensein von ausgetreten Gas zu überprüfen.
Bericht Laumat.at
Eine größere Gasexplosion hat am späten Dienstagabend in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) ein Wohnhaus in Brand gesetzt und für chaotische Szenen gesorgt.
Was genau passiert ist, war in der Nacht vorerst noch unklar, fest stand nur, dass eine Tiefenbohrung offenbar am Dienstagabend eine schwere Explosion in einer Siedlung in Ansfelden ausgelöst haben dürfte.
Die Feuerwehr stand offenbar bereits seit etwa vier Stunden aufgrund eines Wasseraustritts im Einsatz, als sich plötzlich eine schwere Explosion ereignete.
„Bei einer Tiefenbohrung in einem Siedlungsgebiet in Ansfelden kam es am 27. Juni 2023 zu einem Wasseraustritt, bei dem auch Gas ausströmte. Nachdem die Feuerwehr gerufen worden war, kam es bei einem benachbarten Grundstück zu einer Explosion, bei der eine Person unbestimmten Grades verletzt worden ist. Da das Gas nach wie vor austritt, ordnete der Bezirkshauptmann HR Mag. Manfred Hageneder die sofortige Evakuierung aller Bewohnerinnen und Bewohner der rund 65 Gebäude im gefährdeten Bereich an“, berichtet die Polizei in einer ersten Presseaussendung.
Ein Großaufgebot von zehn umliegenden Feuerwehren wurde nachdem sich die Explosion ereignet hatte, an den Einsatzort entsandt. Ein Großteil der Einsatzkräfte musste aufgrund der Gefährdung vorerst in sicherer Entfernung auf ihren Einsatz warten. Das Gebiet wurde von der Polizei aufgrund der Gefahrenlage weiträumig gesperrt.
Es soll mindestens ein Haus gebrannt haben, nähere Informationen dazu wollte man in der Nacht nicht geben. Schätzungsweise 100 Bewohnerinnen und Bewohner mussten ihre Häuser verlassen. Strom- und Gasversorgung wurde im gesamten Siedlungsgebiet abgeschaltet.
Nähere Informationen dazu soll die behördliche Einsatzleitung im Laufe des Mittwochs bekanntgeben, heißt es weiter. Nähere Informationen wird die behördliche Einsatzleitung im Laufe des 28. Juni 2023 bekanntgeben. Per 12 Uhr des 28. Juni tritt jedenfalls nach wie vor Gas aus.
ORF Oberösterreich online berichtet (im Auszug) per Nachmittag des 28. Juni 2023: Gegen Mittag wurde mit ersten Arbeiten begonnen, das Loch abzudichten, das nach der Explosion in sich zusammengefallen war. „Zuerst wird nachgebohrt, bevor man mit dem Ausgießen beginnen kann“, sagte Bürgermeister Christian Partoll (FPÖ) am frühen Mittwochnachmittag. Laut ersten Informationen aus Ansfelden gehen die durchaus risikoreichen Arbeiten – ein einziger Funke könnte austretendes Gas entzünden – gut voran. Bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend sollte das Bohrloch durch die OMV abgedichtet sein, hieß es aus dem Krisenstab.
Wie es zu dem Gasaustritt kommen konnte, erklärte Landesgeologe Christoph Kolmer. Grundsätzlich gebe es in Oberösterreich Tausende derartige Tiefenbohrungen. Nachdem das Erdwärmekabel gelegt ist, werde das Loch wieder verpresst. Im aktuellen Fall stieß man im Untergrund auf „seichtes Erdgas“, das seitlich neben dem Rohr in den Untergrund austrat und durch den durchlässigen Schotter in das weitere Umfeld gelangte, meinte Kolmer.
Meldung der Polizei vom Nachmittag des 28. Juni 2023 → Situation entspannt sich
Die Situation in Freindorf/Ansfelden hat sich entsprechend der Mitteilung der Polizei von etwa 16.00 Uhr nach der Gasexplosion entspannt. Mit der notwendigen Nachbohrung sowie mit dem Abdichten des Bohrloches wurden zwei wesentliche Etappen genommen, um den Bewohnerinnen und Bewohnern der Siedlung eine baldige Rückkehr zu ermöglichen.
Im Laufe des Nachmittags erfolgte in der Siedlung eine Nachbohrung, um die Öffnung später mit Flüssigzement abzudichten. Diese Arbeiten sind noch im Gange und werden von Sachverständigen des Landes und externen Experten begleitet. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr nehmen laufend Proben in den evakuierten Gebäuden, um Rückschlüsse auf die Gefahrenlage zu ziehen. Die evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner werden voraussichtlich erst morgen, 29. Juni 2023, wieder in ihre Häuser zurückkehren können. Voraussetzung dafür ist, dass an der Unglücksstelle kein weiteres Gas austritt und die betroffenen Gebäude entsprechend belüftet werden, sodass keine Gefahr mehr für die Menschen besteht.
Das behördliche Platzverbot wird bis morgen verlängert. “In einer morgen um 8.00 Uhr stattfindenden Lagebesprechung werden weitere Details rund um das absehbare Ende der Evakuierung geklärt”, so der Bezirkshauptmann Manfred Hageneder, der dem gesamten Team aller Einsatzkräfte für die geleistete Arbeit dankt.Alle Bewohnerinnen und Bewohner der evakuierten Siedlung in Freindorf konnten inzwischen woanders untergebracht werden. Für 21 ältere Menschen wurde eine vorübergehende Unterkunft im Zentrum für Betreuung und Pflege in Enns sowie in Neuhofen gefunden. Dort ist auch die medizinische Versorgung gesichert.
Auch an die Haustiere in der Wohnsiedlung wurde gedacht. So ist auf dem Stadtamt von Ansfelden eine Hotline der Tierrettung für betroffene Tierhalterinnen und Tierhalter eingerichtet worden. Aus einem Haus hat die Tierrettung mit Hilfe der Feuerwehr neun Katzen gerettet. Für weitere Fragen diesbezüglich steht Herr Duschlbauer, Krisenkommunikation der Landespresse, unter 0664/5005823 zur Verfügung.
Loch ist abgedichtet
Nach einer Besprechung in der Einsatzzentrale am Abend hieß es auf ORF Oberösterreich, es sei gelungen, das Bohrloch mit einer Zementmischung abzudichten. Damit sollte kein weiteres Gas mehr in die Umgebung strömen. Nach der Schließung des Bohrloches muss in jedem Haus kontrolliert werden, ob noch Spuren von Gas zu messen sind. Bis sich das Gas auch aus dem Boden und damit den Gärten vollständig verflüchtigt hat, könne es noch dauern.
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