Bayern: Wasserschlacht in Perfektion führt sogar zu Regenbögen → Lehrreiche Nachwuchsübung in der Daxerau
TRAUNSTEIN | HOCHBERG (BAYERN): In einer großen Wasserschlacht endete kürzlich eine Übung der Jugendfeuerwehren aus Haslach und Hochberg. Im Ortsteil Daxerau trafen die 16 Buben und Mädchen beider Feuerwehren sowie ihre Betreuer zusammen, um gemeinsam die Wasserentnahme und -Fortleitung zu trainieren. Nach dem Befehl „Wasser Marsch aus allen Rohren“ spritzten die Nachwuchslöschmeister beider Feuerwehren, was das Zeug hielt – und produzierten dazu sogar Regenbögen im Übungsbereich.
Von Hubert Hobmaier, KFV Traunstein
Diese „erfrischende“ Gemeinschaftsübung vor der Sommerpause 2023 hatten die Jugendverantwortlichen beider Feuerwehren bewusst gewählt. „Das Ausbildungsprogramm ist umfangreich und straff, da kommen wir leider viel zu selten zu gemeinsamen Übungen zusammen“ erzählt Katrin Geisreiter, die Jugendwartin der Feuerwehr Hochberg und ergänzt, „Umso mehr freuen sich alle, wenn eine gemeinsame Übung ausgemacht ist und wir gleichzeitig das Gelernte mit lustigen Elementen wie einer Wasserschlacht verbinden können“.
Bevor jedoch das Wasser aus den Strahlrohren für Abkühlung sorgen konnte, musste noch einiges an Vorbereitungsarbeit geleistet werden. Es galt, eine Saugleitung aus dem Röthelbachweiher zum Löschfahrzeug der Feuerwehr Hochberg aufzubauen und parallel dazu einen Unterflurhydranten zur Wasserentnahme von der Mannschaft des Haslacher Einsatzfahrzeuges in Betrieb zu nehmen. Anschließend wurde gemeinsam eine mehrere hundert Meter lange Schlauchleitung zu den bereitgelegten Verteilern auf dem nahegelegenen Kiesplatz verlegt.
Eine Herausforderung für den Nachwuchs war es, dass die Schlauchleitung sowohl die Zufahrt zum Gelände des Hundezüchtervereines als auch die Kreisstraße auf den Hochberg queren musste. Zum Einsatz kamen dabei sogenannte Schlauchbrücken, die es dem fließenden Verkehr erlaubten, die Übungsstelle zu passieren. In Begleitung von den mehreren Jugendausbildern sowie dem stellvertretenden Haslacher Jugendwart, Ferdinand Wernberger, wurde die Überfahrhilfen eingebaut.
Stephan Maaßen, stellvertretender Jugendwart in Haslach, zeigte sich mit diesem Übungsteil zufrieden. „Oft sind die Autofahrer sehr verunsichert, wie sie sich im Umkreis von Einsatzstellen verhalten müssen“, so seine Einschätzung und ergänzt, „damit unsere angehenden Einsatzkräfte mit diesen Gerätschaften umgehen können und die Autofahrer bei ihren zukünftigen Einsätzen entsprechend anleiten können, war dies für uns eine lehrreiche Übungssituation“.
Nachdem die Leitung verlegt und die Verteiler sowie Strahlrohre angekuppelt waren, konnte „Wasser marsch“ gegeben und der Kiesplatz gewässert werden. Darüber hinaus bauten die Jugendlichen ein sogenanntes Hydroschild auf. Diese Armatur bildet eine senkrechte Wasserwand und wird bei Brandeinsätzen unter anderem zur Abschirmung angrenzender Gebäude aufgebaut. Den Abschluss der gemeinsamen Ausbildungsveranstaltung bildete eine „Wasserschlacht in Perfektion“, bei der sogar einige Regenbögen über der Daxerau entstanden sind.
„Mit unseren gemeinsamen Übungen lernen sich die Mädchen und Buben besser kennen und wachsen zusammen. Dies ist für spätere gemeinsame Einsatzherausforderungen von großem Vorteil“, erklärt der Haslacher Jugendwart Andreas Kropp. Dieser Aussage pflichtet auch Hochbergs Kommandant Thomas Hasenöhrl bei, der für die Nachwuchsübung in die Rolle des Maschinisten schlüpfte und an der Feuerwehrpumpe für den nötigen Druck auf den Strahlrohren sorgte. Zum Abschluss wartete auf die Jugendlichen und ihre Betreuer noch Grillfleisch und selbstgemachte Salate. Diesen wichtigen „Übungsabschnitt“ hatte der stellvertretende Hochberger Kommandant Franz Geisreiter übernommen und kümmerte sich um die Verpflegung Jugendlichen und ihre Betreuer.