D: Großfeuer in Entsorgungsbetrieb in Dresden
DRESDEN (DEUTSCHLAND): Aus noch unbekannter Ursache ist es kurz nach Mitternacht am Donnerstag, dem 10. August 2023, in Dresden zu einem Großbrand in einem Entsorgungsbetrieb gekommen. Als die ersten Einsatzkräfte die Einsatzstelle erreichten, drang aus einer Halle von etwa 45 m x 55 m Größe, in der sich überwiegend Verpackungsmüll (gelber Sack) sowie mehrere Fahrzeuge und Maschinen befinden, dichter Brandrauch und es war Feuerschein zu sehen.
Binnen kürzester Zeit brachen die Flammen durch das Hallendach durch und es entwickelte sich ein Vollbrand. Es waren auch mehrere Explosionen zu hören. Eine Brandbekämpfung ist momentan nur von außen möglich. Dazu kommen unter anderem drei Drehleitern zum Einsatz. Das Hauptziel der Einsatzkräfte ist es, eine Ausbreitung auf Nachbargebäude zu verhindern. Um eine stabile Wasserversorgung herzustellen, wurden mehrere hundert Meter Schlauchleitung verlegt. In diesem Zusammenhang ist die Freiberger Straße derzeit voll gesperrt.
Die massive Rauchentwicklung zieht momentan in Richtung Dresden-Neustadt. Anwohnende werden gebeten im Umkreis von zwei Kilometern um die Rosenstraße Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klima- und Lüftungsanlagen abzuschalten. Messtrupps sind im Einsatz und kontrollieren die Schadstoffbelastung an der Rauchgrenze. Durch die Integrierte Regionalleitstelle Dresden wurde eine Warnung über das modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) ausgelöst, welche über Warnapps wie NINA empfangen werden kann. Sobald die Gefahr vorüber ist, erfolgt eine Entwarnung.
Die Feuerwehr Dresden ist mit etwa 100 Einsatzkräften mehrerer Wachen der Berufs- sowie Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Medienschaffende nehmen bitte Kontakt zum Pressesprecher über die Telefonnummer in der Fußzeile auf.
Update der Feuerwehr per 16.35 Uhr
Seit der vergangenen Nacht ist die Feuerwehr Dresden beim Großbrand einer Lagerhalle in einem Entsorgungsunternehmen im Einsatz. Gegen 6 Uhr am heutigen Morgen waren die Flammen soweit niedergeschlagen, so dass der Brand sich nur noch auf den Innenbereich begrenzte. Das Ziel ein Übergreifen auf benachbarte Gebäudeteile zu verhindern wurde erreicht. Daraufhin konnte der Kräfte- und Mittelansatz reduziert werden, so dass insbesondere die Freiwilligen Feuerwehren aus dem Einsatz entlassen wurden.
Mit einer Kamera-Drohne lieferte die Drohnenstaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes wertvolle Informationen, um das weitere Vorgehen zu planen. Durch das THW wurde neben einem Bausachverständigen auch schwere Räumtechnik zur Einsatzstelle gebracht, mit welcher am Vormittag die Seitenteile der Lagerhalle entfernt werden konnten. Die Begutachtung des Gebäudes hatte ergeben, dass die Standsicherheit gefährdet und ein Betreten des Gebäudes zu gefährlich ist. Deshalb wurde der noch immer brennende Abfall mit Radladern aus dem Gebäude geholt und mit handgeführten Strahlrohren im Freien gelöscht. Dabei kam ein Wasser-Schaummittel-Gemisch zum Einsatz, um ein besseres Eindringen des Löschmittels in das Brandgut zu erreichen. Mit dem Umweltamt und der Stadtentwässerung wurden die notwendigen Absprachen zum Umgang mit dem kontaminierten Löschwasser sowie der Löschwasserrückhaltung getroffen.
Um 11:43 Uhr waren die Löscharbeiten soweit vorangeschritten, dass die Rauchentwicklung deutlich nachließ und die Warnung an die Bevölkerung zum Schließen von Fenstern und Türen aufgehoben werden konnte. Gegen 16 Uhr meldeten die Einsatzkräfte dann „Feuer aus!“. Von den insgesamt 30 Einsatzkräften, welche den gesamten Tag über vor Ort im Einsatz waren, werden am Abend noch etwa 16 Kolleginnen und Kollegen der Berufsfeuerwehr Restlöscharbeiten durchführen, bis sie in der Nacht die Einsatzstelle an die Besatzung eines weiteren Löschfahrzeuges übergeben.
Sechs Kollegen werden bis morgen Brandwache halten. Wir gehen davon aus, dass die Einsatzstelle am morgigen Tag an den Betreiber und die Brandursachenermittler der Polizei übergeben werden kann. Es gab bei diesem Einsatz bislang keine Verletzten. Die Feuerwehr Dresden bedankt sich bei den beteiligten Behörden, den ehrenamtlichen Einsatzkräften der Drohnenstaffel des ASB, der Stadtteilfeuerwehren Kaitz, Lockwitz und Langebrück und THW sowie allen anderen Partnern und Beteiligten, die bei diesem herausfordernden Einsatz mitgewirkt und zum Erfolg der Einsatzmaßnahmen beigetragen haben.