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Frühwarnsystem „scanfeld“ als entscheidender Vorteil für Feuerwehrkräfte bei Gas-Gefahren

Einsatzkräfte müssen bei einem Gasaustritt in minutenschnelle handeln können – Evakuierungen oder Katastrophenwarnungen sind möglicherweise einzuleiten. Die Sicherheit von Mensch und Umwelt steht dabei an erster Stelle. Eine Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgt meist erst nach der Gasfreisetzung. Die innovativen scanfeld®-Sensoren hingegen unterstützen insbesondere Werksfeuerwehren schon bei der Früherkennung dieser Gefahrenlage – aus einem Kilometer Entfernung, bei jeder Wetterlage, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Eine sichere Methode für Mitarbeitende und Einsatzkräfte sowohl vor, bei und nach Gas-Gefahren. Durch die leicht verständliche Darstellung der Messergebnisse wird über den Verlauf der aufgenommenen Emissionen gewarnt und Informationen über die chemische Zusammensetzung weitergeleitet.

Das Frühwarnsystem scanfeld® integriert sich in bestehende Alarmketten, macht das Unsichtbare sichtbar und trennt die relevanten von den weniger relevanten Ereignissen für die Sicherheit und Prävention von Industrie- und Chemieparks. Das scanfeld® bewährt sich im täglichen Einsatz, weil es sehr schnell warnt und dabei verschiedene intelligente Alarmstufen bereitstellt. Dadurch kann die Gefahrenabwehr früher ausgelöst werden. Es ist außerdem viel einfacher als bisher, den Ursprung von gefährlichen Gaslecks zu finden. „Wir versuchen nicht nur, den Einsatzkräften den entscheidenden Zeitvorteil durch scanfeld® zu verschaffen, sondern helfen dabei, die Gefahrenlage eindeutig zu bestimmen. Das ist unser wichtigstes Ziel“, sagt Alexander Herrmann, Mitgründer Grandperspective.

Die Grandperspective GmbH ist ein mit dem Brandenburger Innovationspreis 2022 ausgezeichnetes Start-up aus Kleinmachnow bei Berlin. Sie hat mit scanfeld® ein innovatives automatisches Frühwarnsystem für kritische Gasaustritte entwickelt. Das System kann in der Industrie überall dort eingesetzt werden, wo gefährliche Gase entweichen können. scanfeld® dient so der Überwachung von umfangreichen Anlagen mit vielen potenziellen Freisetzungspunkten wie Flanschen, Kompressoren, Reaktoren, Ventilen etc..

Früherkennung als vorbeugende Maßnahme für Einsatzkräfte

Orte, an denen Gas hergestellt, gelagert oder transportiert werden stellen immer eine Gefahr dar, denn Gasaustritte sind kein Einzelfall. „Gasaustritte können schnell zu Katastrophen mit hohem Menschen- und Sachschaden führen. Jedes Jahr kommt es weltweit bei der Handhabung von Gasen zu Unfällen oder Störfällen. Die Feuerwehren sind für derartige Ereignisse gerüstet und bestrebt schnell die Gefahrensituation zu beseitigen. Hierbei ist eine unmittelbare Detektion der Freisetzung und Information über die stofflichen Eigenschaften elementar“, sagt Ronny Appelt, Leiter der Werkfeuerwehr PCK Schwedz. Frühzeitiges Handeln ist jetzt sehr wichtig. Unmittelbar nach einer Gasfreisetzung müssen Feuerwehrkräfte alarmiert, eine großräumige Absperrung des Bereiches vorgenommen werden. Vor Ort spielt die Windrichtung bei der Verbreitung der Gaswolke eine Rolle, um weitere Evakuierungen und Vorsichtsmaßnahmen erfolgreich durchführen zu können. Menschen und Tiere werden aus dem Gefahrenbereich evakuiert, Rettungstrupps in Bereitschaft gehalten, um die Gaszufuhr abzusperren und angrenzende Gebäude auf Gaseintritte zu überprüfen. Hier verschafft scanfeld® oft einen wertvollen Zeitvorteil. Kontrollmessungen in verschiedenen Bereichen, zu verschieden Zeitpunkten können durchgeführt werden, um angemessene Lösungen zu finden. Die scanfeld®-Sensoren tragen zur frühzeitigen Erkennung in unmittelbarer Nähe, bei jeder Wetterlage, zu jeder Uhrzeit bei – noch besser: sie helfen bei der Historie und Nachverfolgung der Gaswolke, um zukünftige Vorsichtsmaßnahmen besser planen zu können.

scanfeld® arbeitet mit optischer Messtechnik und erfasst große Flächen von Produktions- und Lagerstätten. Im Gegensatz zu anderen Infrarot basierten Technologien nutzt die scanfeld®-Sensor-Einheit die FTIR-Spektoskopie (Fourier-Transform-Infrarotspektrometer). So können mit scanfeld® gefährliche Emissionen über Entfernungen von bis zu 1 km sicher identifiziert, quantifiziert und lokalisiert werden. Mit scanfeld® werden alle Emissionen einer Anlage automatisch digital erfasst und kartiert. Das Besondere: Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden identifizieren die Sensoren durch den Einsatz einer optischer Messtechnik Gasmoleküle in der Luft, analysieren die chemische Zusammensetzung und bestimmen so Ort und Konzentration der Gaswolke.

Bestandteil des patentgeschützten Frühwarnsystems ist außerdem die von Grandperspective entwickelte Software, die es ermöglicht, im Falle einer Freisetzung von Chemikalien – sowohl brennbarer als auch giftiger – in Echtzeit zu alarmieren und dem Anwender vor Ort die „Gaswolke“ anschaulich zu visualisieren bzw. auf Karten anzuzeigen. Mit ihrer Hilfe werden bis zu 400 verschiedene chemische Verbindungen – wie Ammoniak oder Methan – erkannt. Die Größe und Konzentrationsverteilung des Gases werden analysiert und zum Aufspüren von Undichtigkeiten genutzt. Nicht zuletzt können Wartungsmaßnahmen optimiert und Folgekosten vermieden werden. scanfeld® stellt somit eine umfassende Früherkennung von Gasleckagen und Überprüfung von Industrie- und Chemieparks dar.

Über die Grandperspective GmbH

Die Grandperspective GmbH wurde 2018 von René Braun, Peter Maas und Alexander Herrmann in Berlin gegründet. Das Gründerteam verfügt über 20 Jahre an Erfahrung im Aufbau und in der Anwendung von Fernüberwachungssystemen sowie über umfangreiche Gründungs- und Managementerfahrungen. Mit mehr als 20 Mitarbeitern an zwei Standorten sorgt Grandperspective für mehr Sicherheit im Umgang mit gefährlichen Substanzen in der chemischen Industrie.

scanfeld® hat die Marktreife erreicht und findet in mehreren Anlagen in Deutschland und den Niederlanden bereits Anwendung. Als Brandenburger Unternehmen hat die Grandperspective GmbH Arbeitsplätze geschaffen und generiert Umsätze im In- und Ausland.

Die Grandperspective GmbH wurde für scanfeld® mit dem „Brandenburger Innovationspreis im Cluster Chemie 2022″ ausgezeichnet.

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