Oö: Feuerwehren in Bad Ischl beüben Gefahrguteinsatz im Baumarkt
BAD ISCHL (OÖ): Das Einsatzspektrum der Freiwilligen Feuerwehren ist mittlerweile groß und vielfältig geworden. So zählen u.a. Elektroautos zu den neuen Herausforderungen für die Einsatzkräfte. Besondere Gefahren bringen vor allem Unfälle mit gefährlichen Stoffen mit sich.
Bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen sind die Führungskräfte besonders gefordert. Sie müssen binnen kurzer Zeit die richtigen Maßnahmen treffen und dürfen weder ihre eigene Gesundheit oder gar ihr Leben, noch jenes der eigenen Mitglieder und der Bevölkerung in Gefahr bringen. Auch wenn die Führungskräfte Alles im Überblick behalten müssen, so ist trotzdem jedes Mitglied gefordert, achtsam zu sein und etwaige Gefahren zu erkennen. Um die notwendigen Schritte zu verinnerlichen, wird bei der Feuerwehr Bad Ischl mindestens einmal im Jahr eine Übung zum Thema „gefährliche Stoffe“ abgehalten, so wie am 10. August 2023.
Übung im Parkbad fällt ins Wasser
Die extremen Regenschauer am Mittwochabend sorgten für eine Umdisponierung. Vom eigentlichen Übungsort, dem Bad Ischler Parkbad, wurde abgesehen. So verlegten die beiden Organisatoren, OBI Philip Schmoigl (HFW Bad Ischl) und BI Johann Eisl (FF Pfandl), die Übung auf das Areal der Fa. Hagebaumarkt Eisl
Übungsannahme bei dieser Gemeinschaftsübung von Hauptfeuerwache Bad Ischl, Freiwillige Feuerwehr Pfandl und der Gefahrenstützpunktfeuerwehr Puchheim war, dass beim Anschließen einer Chlorgasflasche Gas austrat und eine Person im Gebäude vermisst wird.
Übungsbeginn – Absperren, Überblick verschaffen
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte ging es für Übungsleiter Pflichtbereichskommandant ABI Jochen Eisl vor allem darum, den Gefahrenbereich abzusichern und sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. In weiterer Folge wurden Messungen mittels Spezialgeräten durchgeführt, um den Gefahrenbereich genauer skizzieren zu können. Immer wieder wurden fiktiv die Verständigungen von Behörden, Medien, Rundfunk und Bevölkerung durchgeführt, damit diese notwendigen Schritte vertieft werden. Nach und nach trafen die weiteren Kräfte ein, welche außerhalb des unmittelbaren Gefahrenbereiches Aufstellung nahmen. So wurden in weiterer Folge die Übungsleitung, sowie die Atemschutzsammelstelle eingerichtet. Die Wasserversorgung wurde mittels einer Zubringleitung sichergestellt.
Atemschutztrupp rüstet sich mit Schutzanzügen der Stufe III aus
Ein Atemschutztrupp rüstete sich mit den Gefahrenschutzanzügen der Stufe III aus. Währenddessen wurde auch die Kommunikation mit den Kameraden vom GFS-Stützpunkt Puchheim geübt, welche sich auf der fiktiven Anfahrt befanden. Sie gaben vor allem dem Übungsleiter wichtige Informationen zum genannten Gefahrenstoff weiter, aber auch Maßnahmen, welche zu ergreifen sind. „Natürlich haben wir eine gewisse Erfahrung mit einem solchen Szenario, doch die Informationen welche man von den Kameraden von der FF Puchheim erhält sind absolut hilfreich. Hier merkt man wie wichtig Stützpunktfeuerwehren, welche sich auf bestimmte Szenarien spezialisieren, für das Feuerwehrwesen in unserem Land sind“, sagt Pflichtbereichskommandant ABI Jochen Eisl.
Person gerettet – GSF Puchheim trifft ein
Rasch konnte die verunfallte Person vom Trupp gerettet werden. Ebenfalls traf das Gefahrenschutzfahrzeug der FF Puchheim am Übungsort ein. Der Übungsleiter und der Kommandant des GFS berieten sich kurz über die Lage und weitere Maßnahmen. Ihnen wurde eine Mannschaft zugeteilt, welche den Dekontaminationsplatz für die Träger der Schutzanzüge aufbaute. Nachdem es dem Trupp gelungen war die Chlorgasflasche abzudichten, waren alle Übungsziele erreicht.
Übungsbesprechung mit wichtigen Informationen
Nach dem Verstauen der Geräte, fand die Übungsbesprechung statt. Hierbei wurde nochmals der Ablauf besprochen. Ebenso erhielt man wichtige Informationen von den Kameraden der FF Puchheim in Bezug auf gefährliche Stoffe, die mit großem Interesse aufgesaugt wurden.
Im Anschluss ging es zurück zum eigentlichen Übungsort, dem Bad Ischler Parkbad, wo die Betreiber – die Bad Ischler Naturfreunde – noch mit einem kulinarischen Grill-Abschluss auf die Feuerwehrmitglieder warteten.