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Rosenbauer-Bilanz für das erste Halbjahr 2023: Prallvolle Auftragsbücher, Periodenergebnis bei -11,6 Mio. Euro

Der Rosenbauer Konzern hat entsprechend der Konzernmitteilung vom 11. August 2023 im ersten Halbjahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 460,5 Mio € (1-6/2022: 429,7 Mio €) erzielt. Diese liegen damit um 7,2 % über dem Vorjahreswert. Die Gründe dafür sind ein geänderter Produktmix sowie Preisanpassungen, wobei es bei der Anlieferung von Fahrgestellen weiter Terminverzögerungen gibt.

Gleichzeitig hat die Unternehmensgruppe im 2. Quartal die Rückstände und negativen Einflüsse der zurückliegenden Cyberattacke kompensiert. In der Folge wurde der operative Turnaround geschafft und die ersten sechs Monate konnten dank eines deutlich höheren Bruttoergebnisses sowie gesunkener Strukturkosten (Aufwendungen für Forschung & Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung) mit einem EBITDA von 15,1 Mio € (1–6/2022: -8,8 Mio €) beziehungsweise einem EBIT von 0,7 Mio € (1–6/2022: -23,2 Mio €) abgeschlossen werden. Der Auftragseingang lag mit 664,8 Mio € deutlich über der Vorjahresperiode (1-6/2022: 581,4 Mio €).

„Mit der Fertigstellung von 100 Fahrzeugen allein im Juni am Standort Leonding ist uns eine Spitzenleistung gelungen. Das Konzern-EBIT von 5,6 Mio € im zweiten Quartal 2023 markiert den operativen Turnaround und macht mich zuversichtlich für den weiteren Erfolg unseres Restrukturierungsprogrammes. Die Preisanpassungen des letzten Jahres und die laufenden Maßnahmen zur Herstellkostenreduktion und Effizienzsteigerung greifen“, sagt Sebastian Wolf, CEO der Rosenbauer International AG.

Umsatz- und Ertragslage

Die Faktoren, die im Vorjahr das Wachstum der Weltwirtschaft behindert haben, wirken fort. Die Inflation bleibt hoch und schwächt die Kaufkraft privater Haushalte. Die Verschärfung der Geldpolitik durch die Zentralbanken im Kampf gegen die Inflation hat die Finanzierungskosten erhöht und schränkt die wirtschaftliche Aktivität ein. Im jüngsten Update seines weltwirtschaftlichen Ausblicks geht der Internationale Währungsfonds (IWF) deshalb von einem globalen Wachstum von 3 % 2023 nach 3,5 % im Vorjahr aus. Dieser Wert liegt zwar um 0,2 Prozentpunkte über der Prognose vom letzten April, jedoch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.

Der Rosenbauer Konzern erzielte im ersten Halbjahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 460,5 Mio € (1–6/2022: 429,7 Mio €). Dabei konnten vier von fünf Segmenten ihr Geschäftsvolumen steigern. Der Konzernumsatz verteilt sich aktuell wie folgt auf die verschiedenen Vertriebsregionen: 43 % Area Europe, 9 % Area Middle East & Africa, 12 % Area Asia-Pacific, 32 % Area Americas sowie 4 % auf das Segment Vorbeugender Brandschutz.

Der Auftragseingang von Jänner bis Juni 2023 lag mit 664,8 Mio € deutlich über dem Wert der Vorjahresperiode (1–6/2022: 581,4 Mio €). Diese Entwicklung wurde von der Area Asia-Pacific, der Area Europe und dem Segment Vorbeugender Brandschutz getragen, die sehr starke Zuwächse verzeichnen konnten. Der Auftragsbestand stieg ebenfalls und betrug zum 30. Juni 2023 1.687,6 Mio € (30. Juni 2022: 1.334,2 Mio €).

KONZERNKENNZAHLEN 1-6/20221-6/2023
UmsatzerlöseMio €429,7460,5
EBITDAMio €-8,815,1
EBITMio €-23,20,7
PeriodenergebnisMio €-11,7-11,6
Cashflow aus der operativen TätigkeitMio €-121,8-138,6
Eigenkapital in % der Bilanzsumme 18,0 %15,8 %
Ergebnis je Aktie-1,9-1,8
Mitarbeiterstand zum 30. Juni 4.0364.159
Auftragsbestand zum 30. JuniMio €1.334,21.687,6

Finanz- und Vermögenslage

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Die Bilanzsumme erhöhte sich im Periodenvergleich auf 1.122,5 Mio € (30. Juni 2022: 1.014,0 Mio €). Die Vorräte stiegen dabei auf 564,5 Mio € (30. Juni 2022: 486,4 Mio €), die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte erhöhten sich auf 278,6 Mio € (30. Juni 2022: 226,6 Mio €). Das Trade Working Capital war gemessen am erwarteten Jahresumsatz stabil und lag für den Berichtszeitraum bei 475,5 Mio € (30. Juni 2022: 466,9 Mio €).

„Die Verkaufspreise unseres Produktionsprogrammes und die Planungssicherheit in der Fahrzeugfertigung werden langsam besser. Wir müssen jetzt weiter intensiv an unseren Prozessen und der Kostenstruktur arbeiten, um rasch zur angestrebten Profitabilität zurückzukehren. Der solide Auftragsbestand ist eine gute Basis für die Auslastung und Produktivität in unseren Fertigungsstätten“, sagt Markus Richter, CFO der Rosenbauer International AG.

Die Nettoverschuldung des Konzerns (der Saldo aus verzinslichen Verbindlichkeiten abzüglich Zahlungsmittel und Wertpapiere) erhöhte sich im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode auf 466,1 Mio € (30. Juni 2022: 428,9 Mio €).

Der Cashflow aus der operativen Tätigkeit lag am Ende des ersten Halbjahres 2023 wegen des Aufbaus von Vorräten und Forderungen seit Jahreswechsel bei -138,6 Mio € (1–6/2022: -121,8 Mio €).

Ausblick

Der IWF hat im Juli seine Konjunkturprognose für 2023 leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 3 % angehoben. Die jüngste Einigung im Streit um die Staatsschuldenobergrenze in den USA und die entschlossenen Behördenmaßnahmen, die Turbulenzen im US- und Schweizer Bankensektor zu begrenzen, haben dabei die unmittelbaren Risiken für größere Finanzmarktverwerfungen reduziert. Nichtsdestotrotz überwiegen für das aktuelle Szenario unverändert die Risken in Richtung einer Verschlechterung.

Die Auftragsbücher der Feuerwehrindustrie sind prall gefüllt, sodass die Branche 2023 grundsätzlich wieder mit einem Umsatzwachstum rechnen kann. Das setzt jedoch voraus, dass sich die Normalisierung der internationalen Lieferketten in den kommenden Monaten fortsetzt und die Materialkosten sich weiter stabilisieren. Das stärkste Umsatzwachstum sollte in den Kernmärkten von Rosenbauer in Europa und in Nordamerika möglich sein, wobei sich auch der Mittlere Osten stärker präsentieren könnte.

Unter der Annahme einer weiteren Verbesserung der Bereitstellung von LKW-Chassis erwartet der Konzernvorstand von Rosenbauer für 2023 einen Umsatz von über 1 Mrd €. Die EBIT-Marge soll bei etwa 3 Prozent liegen.

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