D: Gefahrstoffaustritt auf Firmengelände in Bottrop
BOTTROP (DEUTSCHLAND): Um 10:34 Uhr des 13. Oktober 2023 wurde die Feuerwehr Bottrop zu einem Gefahrstoffaustritt auf dem Hof einer Spedition an der Straße Am Rhein-Herne-Kanal gerufen. Mitarbeitende hatten hier beim Ausladen eines Sattelaufliegers den Austritt eines flüssigen Gefahrstoffs bemerkt und die Feuerwehr alarmiert.
Nach dem Eintreffen ging ein Trupp unter Chemikalienschutzanzug zur Erkundung in den Sattelauflieger vor. Dabei wurde festgestellt, dass aus ungeklärter Ursache eine Palette mit fünf Fässern eines ätzenden Stoffes ins Rutschen gekommen war und die Fässer dadurch teilweise umgestürzt waren. Aus einem liegenden Fass liefen im Deckelbereich geringe Mengen des Stoffes aus. Unter dem Auflieger war durch Mitarbeitende der Spedition bereits großflächig Abstreumittel aufgetragen worden, so dass das Produkt nicht in den Boden gelangen konnte.
Die Fässer konnten zunächst aufgrund ihres Gewichts von ca. 150 kg in der räumlichen Enge des Aufliegers nicht aufgerichtet werden. Aus diesem Grund entschieden die Einsatzkräfte, die Plastikfässer im oberen Bereich anzubohren und den Gefahrstoff anschließend in einen Spezialbehälter umzupumpen. Nachdem die ersten zwei Fässer erfolgreich abgepumpt wurden, konnten vier Einsatzkräfte gemeinsam die weiteren Fässer bergen und sicher auf dem Aufliegerboden abstellen.
Insgesamt wurden vier Trupps unter Chemikalienschutzanzug eingesetzt. Diese Anzüge sind komplett gas- und flüssigkeitsdicht und ermöglichen das Arbeiten direkt am Gefahrstoff. Aufgrund der enormen körperlichen Belastung beträgt die Einsatzzeit in einem solchen Anzug nur maximal 20 Minuten, so dass die Trupps regelmäßig ausgetauscht werden mussten. Nach Abschluss des jeweiligen Einsatzes wurde jeder Trupp beim Verlassen des Gefahrenbereiches dekontaminiert, um zu verhindern, dass der eventuell am Anzug anhaftende Gefahrstoff weiterverteilt wird.
Die letzten der insgesamt ca. 35 Einsatzkräfte verließen gegen 14:15 Uhr die Einsatzstelle. Neben den Feuer- und Rettungswachen 1 und 2 waren die Rettungswache 3 und die Freiwilligen Feuerwehren Altstadt, Boy, Eigen, Fuhlenbrock und Vonderort alarmiert. Die Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen stand während der Dauer des Einsatzes an der Feuer- und Rettungswache 1 für weitere Einsätze im Stadtgebiet in Bereitstellung. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand.