Gemeinsame Flaggenparade 2023 der steirischen Einsatzorganisationen in Lebring am Vorabend zum Nationalfeiertag
LEBRING (STMK): Am Vorabend des Nationalfeiertages kehrte mit 25. Oktober 2023 die jährliche „Gemeinsame große Flaggenparade der Einsatzorganisationen“ nach der Pandemie wieder in ihrer üblichen Größe und Form zurück. Als Besonderheit wurde sie anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark (FWZS) nicht am Grazer Hauptplatz, sondern am Standort der Feuerwehschule in Lebring abgehalten.
Wie üblich war das Land Steiermark Veranstalter der Flaggenparade, an der die Militärmusik Steiermark, die Feuerwehrmusik Eisbach-Rein sowie die Polizeimusik Steiermark mitwirkten.
Als Festredner sprachen Landeshauptmann Christopher Drexler, Lebrings Bürgermeister Franz Labugger sowie Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried, als Vertreter aller beteiligten Blaulicht-, Einsatz- und Rettungsorganisationen. Leichtfried dankte gleich zu Beginn seiner Ausführungen allen, „die diese Ausnahme möglich gemacht haben und ihr zugestimmt haben“.
An der Veranstaltung nahmen unter anderem auch Militärkommandant Heinz Zöllner, Landespolizeidirektor Gerald Ortner, Österreichs Feuerwehrpräsident Robert Mayer, Rotkreuz-Präsident Werner Weinhofer und 3. Landtagspräsident Gerald Deutschmann teil.
Landeshauptmann Christopher Drexler: „Der Nationalfeiertag ist ein Tag der Freude, Erinnerung und Ermutigung. Dabei ist die Flaggenparade seit 40 Jahren eine besonders schöne Tradition. Sie bietet im Vorfeld des Nationalfeiertages die Gelegenheit, ganz offiziell Danke zu sagen. Alle Abordnungen der angetretenen Einsatz-, Blaulicht- und Rettungsorganisationen stehen stellvertretend für so viele Menschen in unserem Land, die sich 365 Tage im Jahr ehrenamtlich und hauptamtlich für Menschen in Not und Ausnahmesituationen einsetzen. Deswegen ist es umso weniger zu akzeptieren, wenn in unserem Land, wo Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit garantiert sind, jemand Terrorakte gutheißt oder verherrlicht. Mein Dank gilt allen Steirerinnen und Steirern, die sich Tag um Tag aufs Neue für die Menschen und Werte in unserem Land einsetzen.“
Bürgermeister Franz Labugger betonte in seinen Grußworten die tiefe Verbindung zwischen der Feuerwehrschule und der Gemeinde Lebring-St. Margarethen. Er erinnerte daran, dass viele, die er in seiner Jugend traf und ihn nach seiner Herkunft fragten, die Feuerwehrschule von Lebring kannten, wann immer er seinen Heimatort nannte. Außerdem blickte er zurück auf eine Gemeinderatssitzung aus dem Jahr 1968, in der der Bau der Feuerwehrschule und ein damit verbundener Grundstückstausch erstmalig zur Diskussion standen.
Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried ging in seiner Festrede zunächst auf das Bestandsjubiläum der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark ein: „Die Geschichte dieser Ausbildungsstätte ist reich an Veränderungen, Entwicklungen, Erweiterungen – und auch an Sanierungen, und so manches wird wohl auch noch in Zukunft zu tun sein, um die Anlage in Schuss zu halten. Doch eines ist an dieser Heimstätte unverändert geblieben: die Strahlkraft, die von ihr ausgeht. Damals wie heute. Die Strahlkraft dieser Schule spiegelt sich in Abertausenden von Menschen wider, die hier im Laufe der Jahrzehnte die unterschiedlichsten Ausbildungen absolviert haben“, so Leichtfried.
Mit Blick auf den Nationalfeiertag meinte Leichtfried, dass dieser, ebenso wie die Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark ein Ankerpunkt für die Feuerwehr, für den Zivilschutzverband und für viele weitere der bei der Flaggenparade anwesenden Blaulicht-, Einsatz- und Rettungsorganisationen ist, ein zentraler Ankerpunkt für das Gedächtnis unserer Gesellschaft sei. „In einer Welt, die von Unsicherheit und Konflikten geprägt ist, haben wir das große Glück, in einem Land zu leben, das uns Privilegien schenkt, die in vielen Teilen der Welt nicht selbstverständlich sind. Wir genießen Freiheit, Frieden, Demokratie und Bevölkerungsschutz auf eine Weise, die für viele Menschen ein unerreichbarer Traum ist. Doch mit diesem großen Privileg geht auch eine große Verantwortung einher. Nämlich die Verantwortung gemeinsam daran zu arbeiten, dass es nicht selbstverständlich, sondern ein bewusstes Ziel ist, in einem solchen Land zu leben und dessen Werte- und Gesellschaftsgefüge zu schützen. Denn: Wie zerbrechlich Frieden ist und wie leicht dieser verloren gehen kann, erleben wir in diesen Tagen einmal mehr. Und es zeigt sich auch, dass selbst wir weder gegen Angriffe von innen noch von außen immun sind“, so Leichtfried.
Weiters hielt Landesfeuerwehrkommandant Leichtfried fest, dass das Jahr 2023 der Steiermark als ein Jahr mit zahlreichen Extremwetterereignissen in Erinnerung bleiben wird. Es sei die Verzahnung der Kompetenzen aller Anwesenden, was umfassenden Bevölkerungsschutz ausmacht, was uns im Miteinander stark macht“ so Leichtfried anerkennend. So danke er am Ende seiner Ausführungen allen anwesenden Vertretern der Einsatz-, Blaulicht- und Rettungsorganisationen für ihre wertvolle Arbeit an und in unserer Heimat und ermutigte sie, weiter über sich selbst hinauszuwachsen, um für andere da zu sein. Seien wir weiterhin Ankerpunkt und geben Tag für Tag unser Bestes, um uns und unsere Heimat zu schützen und um all‘ jenen beizustehen, die sich in Notlagen oder schwierigen Lebenssituationen befinden“.
Musikalische Gesamtleitung
Die Flaggenparade unter der musikalischen Gesamtleitung von Militärkapellmeister Oberst Hannes Lackner wurde ihrem Versprechen, ein beeindruckendes Erlebnis zu sein, einmal mehr gerecht.
Totengedenken
Auch den im Einsatz Verstorbenen und allen Wegbereitern, die nicht mehr in den Reihen der Einsatzorganisationen weilen, wurde mit einer Kranzniederlegung gedacht. Für diesen besonderen Moment des Erinnerns und des Gedenkens wurden die Teilnehmenden von Landesfeuerwehrkurat Pater Dr. Michael Staberl, Superior von Mariazell, eingestimmt.
Gemeinsamer Abschluss
Mit dem wohl berühmtesten österreichischen Traditionsmarsch, dem Radetzkymarsch, wurde die Veranstaltung musikalisch beendet. Im Anschluss an den Festakt waren die rund 720 aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer Verpflegung in die Fahrzeughalle der FWZS geladen.
Livestream
Wie bereits in den Vorjahren hat der ORF Steiermark allen Steirerinnen und Steirern die Möglichkeit geboten, virtuell bei der Flaggenparade dabei zu sein: Die Veranstaltung konnte via Livestream im Internet mitverfolgt werden.