Bayern: 20 Feuerwehrfrauen diskutierten mit Familienministerin Ulrike Scharf
TRAUNSTEIN | MÜNCHEN (BAYERN): 20 bayerische Feuerwehrfrauen kamen im Herbst 2023 im Sozialministerium in München zusammen, um dort mit der Familien- und Ehrenamtsministerin Ulrike Scharf (CSU) des Bayerischen Landtags zu diskutieren. Als zentrale Fragestelle stand die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt im Raum und wie man Frauen für die Übernahme eines Ehrenamtes insbesondere in der Feuerwehr gewinnen könne. Als Vertreterin des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein durfte Franziska Leitenbacher an dem Gespräch teilnehmen und kam mit vielen interessanten Eindrücken zurück.
Von Hubert Hobmaier
„Ehrenamt leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt!“, sagte die Ministerin gegenüber ihren Gästen und freute sich über den regen Austausch und die vielen guten Anregungen seitens der Feuerwehrfrauen. Bei einem gemeinsamen Frühstück tauschte man sich zu den Themen Kinderbetreuung bei Einsätzen, Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt sowie den Möglichkeiten zur Mitgliedergewinnung und dem Halten von Frauen in den Feuerwehren aus.
Für die zweifache Mama aus Petting, die sich seit vergangenem Jahr für die Frauenarbeit im Kreisfeuerwehrverband Traunstein verantwortlich zeigt, haben sich dazu im Vorfeld viele Fragestellungen aufgetan. „Es war mir sehr wichtig, dass ich vor Ort mitreden und meine Sicht der Dinge mit Frau Ministerin Scharf diskutieren konnte“, sagte Franziska Leitenbacher im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein. „Vor Ort habe ich gemerkt, dass uns Frauen die gleichen Themen beschäftigen und ähnliche Fragestellungen umtreiben“, so die heimische Fachbereichsleiterin.
Neben den reinen Themen der Feuerwehrfrauen beschäftigten sich die Teilnehmerinnen auch mit der Studie „Wer löscht Morgen?“, die das Bayerische Staatsministerium des Inneren zusammen mit der Hochschule Nürnberg und dem Landesfeuerwehrverband Bayern durchführt und in der eine flächendeckende Befragung der Feuerwehrleute unternommen wurde. Mit dem Ziel das Hilfeleistungsnetz der Feuerwehren aufrecht zu erhalten, wird darin intensiv nach Möglichkeiten und Ideen gesucht, wie man dem demografischen Wandel begegnet und möglichst viele Bevölkerungsgruppen für dieses „besondere Ehrenamt“ gewinnen kann.
Für ihren „Einsatz vor Ort“ hat sich Franziska Leitenbacher schon einige Ziele gesteckt. Sie möchte insbesondere die Interessen der Frauen in allen 80 heimischen Feuerwehren vertreten und Frauenanteil für den Einsatzdienst erhöhen. „Wir brauchen außerdem in der Bevölkerung ein Bild der Selbstverständlichkeit von Frauen in der Feuerwehr“, fordert die heimische Frauenbeauftragte, die sich auch für die überregionale Vernetzung stark machen möchte. „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, schmunzelt Franziska Leitenbacher und möchte damit zum Ausdruck bringen, dass man Feuerwehr mit Begeisterung leben kann und dies heutzutage keine reine Männerdomäne mehr ist.
„In den Kinderfeuerwehren haben wir mittlerweile einen ausgeglichenen Anteil von Mädchen und Buben erreicht, dies gilt es auch in Richtung Jugendfeuerwehr und Aktiven Dienst voranzutreiben“, fordert sie und möchte insbesondere „junge Frauen bei der Feuerwehr halten und Mütter motivieren ihr Feuer fürs Ehrenamt nicht zu verlieren“. Dazu möchte sie im kommenden Jahr alle weiblichen Aktiven aus dem Landkreis Traunstein zu einem Treffen einladen.