Oö: Pkw in Pollham in Teich gestürzt → Bergungseinsatz mit Abstand
POLLHAM (OÖ): Mit 19.14 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Pollham (Bezirk Grieskirchen) am Dienstag, dem 14. November 2023, zu einem Verkehrsunfall mit möglicher Personenrettung alarmiert. Der Lenker eines Pkw war zuvor von der Fahrbahn abgekommen, einen längeren Weg über eine Grasfläche geschlittert und schlussendlich mit dem Auto in einem Teich gelandet.
Der Mann wurde bei dem Zwischenfall nur leicht verletzt und konnte sein Fahrzeug beim Eintreffen der Feuerwehr Pollham bereits verlassen. Da der Teich auch nicht zu tief war, versank der Pkw auch nicht.
Bergungen abgelehnt
Seitens der Feuerwehr Pollham wurde in weiterer Folge ein Unternehmen zur Bergung des Autos verständigt. Aufgrund der schwierigen Zufahrt auf kaum bis nicht befestigtem Untergrund – der Boden war durch den anhaltenden Regen bereits sehr aufgeweicht – winkte ein verständigtes Unternehmen (nachdem es ein Foto von der Einsatzlage erhalten hatte) sofort ab und rückte gar nicht ein. In weiterer Folge wurde eine Feuerwehr mit einem mittelschweren Kran verständigt, die jedoch aufgrund der fehlenden Ausladung und vermutlich fehlenden Platzierungsmöglichkeit ebenso abwinkte.
So wurde die Feuerwehr Wels mit dem 1070er Liebherr Autokran verständigt, die jedoch aufgrund von Servicearbeiten an die Feuerwehr Ried verweisen musste. Da dieser Feuerwehrkran jedoch 48 Tonnen auf die Waage bringt und noch schwieriger zu platzieren sein würde, wurde dort entschieden, sich die Lage vor Ort erst anzusehen. Zurecht, denn der Kran wäre aufgrund der Gegebenheiten und des aufgeweichten Bodens nicht abzustützen gewesen.
Kranfahrzeug aus Alkoven alarmiert
Aufgrund des gegenseitigen Kennens des OVDs der Feuerwehr Ried und der Feuerwehr Alkoven (durch Kranweiterbildungen und auch Höhenretter-Gemeinsamkeiten) zog man das Kranfahrzeug der Feuerwehr Alkoven in Betracht, das mit dem Heckkran gegebenenfalls weit genug am Teich aufgestellt werden könnte. Um 20.52 Uhr wurde die Feuerwehr Alkoven somit über die Landeswarnzentrale per Pageralarm alarmiert.
Erkundung des Bergeplatzes
Auch die Feuerwehr Alkoven erhielt ein Foto der Lage, so dass man die Entscheidung traf, sich die Lage vor Ort auf jeden Fall anzusehen, um die Bergung durchzuführen.
Je nach Lage zog man aufgrund des zu erwartenden Untergrundes auch in Betracht, sich nach der Bergung notfalls mit der Heckseilwinde selbst wieder aus dem “schlatzigen” Bereich zu ziehen. Man entschied vor Ort schließlich, eine nahe des Teiches bestehende Zufahrt zu nutzen und die lange Ausladung in Kauf zu nehmen und den Bergeversuch durchzuführen.
Bergung mit zwei Anläufen
Die Feuerwehr Pollham hatte in der Zwischenzeit bereits Wasser aus dem Teich gepumpt, um den Wasserstand etwas abzusenken. Mit einer Traktorwinde wurde der Pkw zudem auch schon nahe ans Ufer gezogen, so dass sich die notwendige Ausladung verringern sollte. Nachdem Kräfte der Feuerwehr Pollham das Fahrzeug viermal angeschlagen hatte, wurde der erste Bergeversuch erfolgreich unternommen.
Beim Anheben des Autos im Uferbereich machte sich dann aber dennoch der Abstand bemerkbar und zwang den Kran leistungstechnisch in die Knie. Also wurde die Vierpunkt-Aufhängung gelöst und durch eine Zweipunkt-Aufhängung im Frontbereich des Autos ersetzt. Somit konnte der Pkw im Frontbereich angehoben und am Ufer abgestellt werden. Im Anschluss wiederholte sich der Vorgang am Heck und schlussendlich stand das Auto dort, wo man es haben wollte. Am Ufer, von wo es von einem Abschleppunternehmen abgeholt werden konnte. Dieses musste dann mit seiner Ladung per Traktorseilwinde wieder auf die befestigte Fahrbahn zurückgezogen werden.
Die Bergung war somit erfolgreich abgeschlossen (eine letzte Variante wäre gewesen, eine Rampe aufzubauen und darüber den Pkw über die Uferböschung zu ziehen, was man jedoch in Hinblick auf mögliche Beschädigungen des Autos nicht primär wählen wollte).
Nach einem Abschlussgetränk im Feuerwehrhaus Pollham konnten die mit dem Last- und dem Kranfahrzeug ausgerückten Kräfte der FF Alkoven schlussendlich einrücken und den Einsatz nach der Fahrzeugreinigung per 23.43 Uhr abschließen.
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