Technisch

Bayern: Biathlon-Einsatzkonzept der Feuerwehren für die Chiemgau-Arena hat sich 2024 bewährt

LANDKREIS TRAUNSTEIN | RUHPOLDING (BAYERN): Bis zu 20.000 Sportfans waren Mitte Jänner 2024 in die Chiemgau-Arena geströmt, um die sportliche Weltelite beim Biathlon Weltcup in Ruhpolding anzufeuern. Dieses Großereignis in der Region machte umfangreiche Vorbereitungs- und Planungsarbeiten der betroffenen Feuerwehren, allem voran der Feuerwehr Ruhpolding, sowie in der Kreisbrandinspektion erforderlich. Von der „Brandschutz Sicherheitswache“ über den sogenannten Grundschutz für den Ort Ruhpolding selbst, bis hin zur Unterstützung an den Busterminals sowie bei der Verkehrslenkung und dem Parkplatzdienst waren täglich bis zu 80 Feuerwehrkräfte im Einsatz.

Von Hubert Hobmaier, KFV Traunstein

„Für dieses Highlight im Jahr brauchen wir unsere Leute nicht lange betteln und viele fragen schon lange im Voraus wie sie helfen können“, freut sich Michael Mayer, Kommandant der Feuerwehr Ruhpolding im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes. Die Feuerwehr Einsatzleitung war während der Weltcuptage in einem Bürocontainer direkt an der Chiemgau Arena untergebracht – in direkter Nachbarschaft zur Einsatzleitung des Sanitätsdienstes und der Polizei. „Es ist grandios was die ehrenamtlichen Helfer, insbesondere die vielen Feuerwehrleute in diesen Tagen leisten“, so der sichtlich zufriedene Ruhpoldinger Bürgermeister Justus Pfeifer.

Feuerwehr und Gemeinde arbeiten Hand in Hand

Die Einsatzleitung der Feuerwehr wurde von Elena Rauscheder vom Ordnungsamt der Gemeinde Ruhpolding unterstützt, die sich in erster Linie für Belange der „Öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ verantwortlich zeigte und den Einsatzkräften als gemeindliche Ansprechpartnerin zur Verfügung stand. Vollgepackt mit jeder Menge Technik haben die Verantwortlichen dort den Überblick über die Geschehnisse auf und um das Gelände. Kreisbrandrat Christof Grundner betont, „die Sicherheitswache der Feuerwehr mit insgesamt 15 Einsatzkräften ist ein zentraler Bestandteil zur Durchführung der Veranstaltung und hat zahlreiche Pflichtaufgaben zu erfüllen“.

Die Feuerwehrleute auf dem Veranstaltungsgelände kümmerten sich in erster Linie um die Überprüfung der Löscheinrichtungen wie Feuerlöscher auf dem Gelände, kontrollierten die Flucht- und Rettungswege und standen als „schnelle Eingreiftruppe“ für Feuerwehreinsätze aller Art zur Verfügung. „Dies sind dann Ölspuren oder mal ein Papierkorbrand oder die technische Unterstützung bei kleineren Verkehrsunfällen“, so Michael Mayer. Zusätzlich unterstützen sie die Organisation der Busshuttels am Ende der Renntage und signalisieren mit Anzeigetafeln den Busfahrern die entsprechenden Routen.

Feuerwehrleute aus den Nachbarorten sorgen für den Grundschutz im Ort

Für den Ort Ruhpolding war die Feuerwehr Eisenärzt täglich mit rund 25 Einsatzkräften im Einsatz. Sie zeigten sich insbesondere für die Verkehrslenkung verantwortlich und bildeten den sogenannten Grundschutz für das Dorf. Feuerwehrleute aus Hammer, Vogling und Siegsdorf waren zusätzlich mit einem Löschfahrzeug der Feuerwehr Siegsdorf am Feuerwehrhaus in Ruhpolding stationiert, um anfallende Einsätze im Gemeindegebiet abdecken zu können. „Sie mussten unter anderem zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage ausrücken“, erklärt der Ruhpoldinger Kommandant.

Die Begeisterung unter den Einsatzkräften für die Sportveranstaltung ist groß. In zahlreichen Gesprächen mit den Helfern kam durchwegs zum Ausdruck, „es ist einfach alles recht entspannt, gut strukturiert und geplant, alle gehen freundlich und nett miteinander um und es gibt auch von den Besuchern kein böses Wort“. Alle befragten Feuerwehrleute waren sich einig, dass sie auch im kommenden Jahr wieder als Helfer zur Verfügung stehen, um ihren Teil zum Biathlon Weltcup Ruhpolding 2025 beizutragen.

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Feuerwehren mit bis zu 80 Einsatzkräften im Einsatz

Einsatzkräfte aus Inzell und zusätzliche Kräfte aus Siegsdorf kamen dann an den beiden besucherstärksten Tagen am Wochenende zum Einsatz. Sie haben in beiden Orten mit etwa 25 Einsatzkräften den Parkplatzdienst für die Besucherströme organisiert und bei der Verkehrslenkung sowie den Bustransfer unterstützt. Während der Woche waren somit täglich rund 55 Feuerwehrleute im Einsatz und am Wochenende etwa 80. „400 – 500 Helfer von Feuerwehr, der Hilfsorganisationen, der Polizei und seitens des Sicherheitsdienstes sind während der Wettkampftage für einen reibungslosen Ablauf im Einsatz“, so Michael Mayer.

Zufrieden zeigt sich auch Kreisbrandrat Christof Grundner, „im Landratsamt Traunstein wurde die Infrastruktur für den Krisenstab aufgebaut. Eine Kleinbesatzung war dort an allen Wettkampftagen vor Ort“. Im Rahmen einer vorbereitenden Übung wurden die Planungen rund um den Biathlon Weltcup besprochen und die nötigen Positionen besetzt. „Im Falle eines größeren Schadensereignisses in der Chiemgau Arena wäre der Krisenstab ab bekanntwerden einsatzfähig gewesen, was extreme Zeitvorteile in der Koordination mit sich bringt“, informiert der Kreisbrandrat.

LKW-Unfall auf der Autobahn hat Einfluss auf Besucherströme

Die gründlichen Vorbereitungen haben sich insbesondere bei dem Einsatz am Samstag auf der Autobahn bewährt. Ein umgestürzter Lkw hat die komplette Richtungsfahrbahn der A8 blockiert, was dazu geführt hat, dass sich Verschiebungen bei der Anreise der Biathlonfans zu den Parkplätzen ergaben und die Abreise nicht komplikationsfrei möglich war. „Die Stabsmitglieder bildeten eine Verbindung zur Einsatzstelle auf der Autobahn und in die Chiemgau Arena und koordinierten dazu die entsprechenden Maßnahmen“, erklärt Christof Grundner.

Sowohl durch die Verantwortlichen der Feuerwehr Ruhpolding als auch seitens der Kreisbrandinspektion wird ein „absolut positives Fazit gezogen“. Die monatelangen Planungen, Vorbereitungen und Besprechungen, verbunden mit den Erfahrungen der letzten Jahre und einer kontinuierlichen Verbesserung der Einsatzkonzepte haben sich in diesem Jahr erneut bewährt.

„Nach dem Biathlon ist allerdings vor dem Biathlon“, so die beiden Hauptverantwortlichen Michael Mayer und Christof Grunder und verweisen darauf, dass in den kommenden Tagen und Wochen bereits die Erkenntnisse des diesjährigen Events zusammengetragen und reflektiert werden.

Fotos: Stefan Lohwieser, Christof Grundner, Hubert Hobmaier

Kreisfeuerwehrverband Traunstein

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